Von Berlin mit dem Kulturzug günstig nach Breslau

Initiative „Breslau-Berlin 2016. Europäische Nachba

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Mit dem Kulturzug nach Breslau, Foto: Mateusz Stefaniak, CC BY-SA 4.0

Mit dem Kulturzug nach Breslau, Foto: Mateusz Stefaniak, CC BY-SA 4.0

In der Geschichte waren sich Breslau und Berlin nahe. Wie wichtig Breslau und Schlesien für Berlin waren, zeigte sich auch daran, dass täglich mehrere Züge in beiden Richtungen verkehrten. In Berlin endete Züge aus Breslau am heutigen Ostbahnhof, der vor dem Krieg Schlesischer Bahnhof hieß.

Berlin und Wroc?aw (Breslau) rücken sich in den kommenden beiden Monaten wieder näher. Beim Projekt „Luneta“ können sich Breslauer und Berliner erst einmal ganz virtuell begegnen und fast wie bei „Raumschiff Enterprise“ in die jeweils andere Stadt beamen. Ganz real bringt ein „Kulturzug“ Menschen aus Berlin in den Sommermonaten zum Spartarif in die Europäische Kulturhauptstadt Wroc?aw. Darüber hinaus gibt es zeitgleich zahlreiche gemeinsame Kulturprojekte zwischen beiden Städten.

Luneta – Die virtuelle Begegnung zweier Städte

Am Berliner Bahnhof Friedrichstraße und am Breslauer Hauptbahnhof werden Anfang Mai zwei auffällige blaue Kuppelzelte aufgebaut. Besucher, die in Berlin das Zelt betreten, befinden sich augenblicklich mitten in Breslau wieder, das Zelt in Breslau ist der Zugang nach Berlin. Bildschirme im Inneren formen einen Gang und zeigen in Echtzeit, was am jeweils anderen Standort passiert. So erhalten die Besucher an der Berliner Friedrichstraße den Eindruck, dass sie sich gerade am Breslauer Hauptbahnhof befinden. Umgekehrt sind die Besucher des Breslauer Zeltes plötzlich mitten in Berlin. Eine Membran erlaubt zudem den Blick in das Zelt der jeweils anderen Stadt. Besucher der beiden Zelte können sich dadurch sehen und miteinander kommunizieren.

Initiative „Breslau-Berlin 2016. Europäische Nachbarn“

Aus virtuellen Begegnungen sollen bald reale Treffen werden. Das Projekt soll den Berlinern daher einen Kurzbesuch in Breslau besonders schmackhaft machen. Im Rahmen des Projekts, das vom 9. Mai bis 3. Juli stattfinden wird, sind zahlreiche attraktive Begleitveranstaltungen geplant. So werden Jazzmusiker aus beiden Städten einmal die Woche zu einer virtuell vermittelten Jam-Session zusammenkommen und Schulklassen gemeinsam experimentieren. Auch Lesungen und Diskussionsrunden in den Zelten sind geplant. Das Projekt ist Teil der von der Stiftung Zukunft Berlin gemeinsam mit der Kulturhauptstadt Wroc?aw ins Leben gerufenen Initiative „Breslau-Berlin 2016. Europäische Nachbarn“. Im Rahmen dieser Initiative sind das ganze Jahr über zahlreiche weitere Veranstaltungen in beiden Städten geplant.

Nach Breslau mit dem Kulturzug

Um Bewohner beider Städte näher zu bringen, verkehrt vom 30. April bis zum 25. September an den Wochenenden ein „Kulturzug“ zwischen Berlin und Breslau. Er startet am Sonnabend und Sonntag morgens in Berlin-Lichtenberg und fährt am Samstagabend sowie am Sonntagnachmittag vom Breslauer Hauptbahnhof wieder zurück. Zwischenhalte sind in Cottbus und Forst geplant, die einfache Fahrt kostet 19 Euro.

Mit der neuen Verbindung haben Besucher aus Berlin und Brandenburg die Möglichkeit, preiswert und bequem in Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2016 zu reisen und dort am Programm teilzunehmen. Breslau plant das gesamte Jahr über mehr als 1.000 kleinere und größere Veranstaltungen – und die meisten davon finden in den Sommermonaten unter freiem Himmel statt.

Kulturelle Highlights mit dem Kulturzug erreichen

Eines der nächsten kulturellen Highlights während der Zeit, in der der Kulturzug fährt, wird das Festival „Jazz an der Oder“ sein, das vom 26. bis 30. April veranstaltet wird. Erwartet werden dazu internationale Stars wie Gerald Clayton und Billy Harper, polnische Jazz-Größen wie Tomasz Stanko und Leszek Mozdzer oder das Berliner Projekt Jazzanova. Tags darauf, am 1. Mai, werden Tausende von Gitarrenspielern aus aller Welt auf dem Breslauer Marktplatz gemeinsam ihre Hymne „Hey Joe“ von Jimy Hendrix anstimmen, anschließend findet ein Konzert mit der britischen Band Status Quo statt. Bereits am 22. April wird ein gläserner Kulturpavillon des Goethe-Instituts auf dem plac Nowy Targ eröffnet, in dem drei Monate lang unterschiedliche Kulturveranstaltungen bei freiem Eintritt stattfinden sollen. Sie können also warten, bis der Kulturzug den Betrieb aufnimmt

Zwei spektakuläre Großveranstaltungen sind für den Juni geplant. Der britische Festival-Kurator Chris Baldwin will mit seiner Performance unter dem Titel „Flow“ (Fluss) am 11. Juni die jüngere Stadtgeschichte thematisieren und bringt rund um die Oder junge Künstler aus verschiedenen Nationen zusammen, die mit der Geschichte der Stadt verbunden sind. Höhepunkt ist ein abendliches Konzert von jungen Musikern aus Polen, Deutschland, Tschechien und Israel. Sie führen eine Symphonie auf, die von vier jungen Komponisten aus diesen Ländern gemeinsam verfasst wurde. Mit einer „Spanischen Nacht mit Carmen“ im neuen Fußballstadion der Stadt am 18. Juni knüpft Breslau eine Verbindung nach San Sebastian, der zweiten Kulturhauptstadt des Jahres 2016. Bei der spanisch-polnischen Koproduktion unter der Regie von Opern-Intendantin Ewa Michnik werden rund 500 Akteure vor etwa 30.000 Zuschauern auftreten.

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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".