Biskupin: Eisenzeit – Siedlung feiert 80. Geburtstag

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Freilichchtmuseum in Biskupin Fotos: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Im polnischen Biskupin wird gerade ein rund 6.000 Jahre altes Langhaus aus der Jungsteinzeit weitgehend originalgetreu rekonstruiert. Die Reste des Baus waren bereits in den 1950er Jahren entdeckt worden. Daneben entsteht ein zweites Haus, das von seiner Form her ebenfalls an einen neolithischen Bau erinnern soll. Es wird eine ständige Ausstellung zur Jungsteinzeit beinhalten und Platz für temporäre Expositionen bieten. Beide Gebäude sollen im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Sie befinden sich unweit des Freilichtmuseums von Biskupin, das gerade sein 80-jähriges Bestehen feiert. Das Museumsdorf stellt die Rekonstruktion einer Siedlung aus der Eisenzeit dar. Vom 14. bis 22. September feiert man dort ein Internationales Archäologiefest.

Biskupin zählt zu den bekanntesten archäologischen Freilichtmuseen in Europa. Die Geschichte des Museums reicht zurück bis ins Jahr 1933. Damals entdeckte der Dorfschullehrer Walenty Szwajcer bei einem Ausflug seltsam angeordnete Pfähle am Biskupin-See. Wie sich herausstellte, handelte es sich um die Uferbefestigung einer urzeitlichen Siedlung, die auf einer Landzunge im See erbaut worden war. Sie kam erst nach der Absenkung des Wasserspiegels zum Vorschein. Nach der Entdeckung der Überreste begann die systematische Erkundung des Untergrundes durch Wissenschaftler der Universität Poznan (Posen). Nach und nach förderten die Arbeiten ein ganzes eisenzeitliches Dorf zutage, dass etwa um die Mitte des achten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung erbaut worden war. Es war von einem 450 Meter langen Ringwall aus Holz und Erde umgeben und bot mit seinen 13 Langhäusern etwa 800 bis 1.000 Menschen Platz. Ein Teil der Siedlung mit Ringwall wurde in der Folge rekonstruiert und steht seitdem Besuchern offen. Es bildet die Kulisse für Vorführungen experimenteller Archäologie. Ein Museum informiert über die Geschichte der Grabungen und der Siedlung.

Jedes Jahr im September bildet das Museumsdorf die Kulisse für ein Internationales Archäologiefestival, das zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland anzieht. In diesem Jahr steht es unter dem Motto „Archäologie – Beruf oder Abenteuer?“ Anlässlich des 80. Jahrestages der Entdeckung von Biskupin wollen die Veranstalter ihren Gästen vom 14. bis 22. September die ganze Bandbreite archäologischen Arbeitens präsentieren. Dazu zählt die Vorführung von hilfswissenschaftlichen Techniken aus den Bereichen Botanik, Chemie oder Metallurgie ebenso wie Live-Vorführungen von Ausgrabungstechniken. Mit den Mitteln der experimentellen Archäologie leben urzeitliche Handwerksformen wieder auf. Kann man Tierarten anhand ihrer Knochen erkennen? Wie untersuche ich einen historischen Gegenstand, ohne ihn aus dem Erdreich zu befreien? Wie funktioniert Unterwasser-Archäologie? Solche Fragen wollen Spezialisten ihrem Publikum anschaulich beantworten. Musik- und Tanzvorführungen sowie Kulinarisches runden das Angebot ab. Die Eintrittskarte kostet 15 Zloty (ca. 3,50 Euro).

Das Freilichtmuseum befindet sich in der Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern), rund 50 Kilometer südöstlich von Bydgoszcz (Bromberg). Erreichen kann man das Museum auf einer Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn von der nahegelegenen Kleinstadt Znin (Znin) aus. Infos zum Freilichtmuseum unter www.biskupin.pl und zur Schmalspurbahn unter www.ciuchiaznin.pl (nur auf Polnisch).

Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".