Bydgoszcz – Das Venedig an der Brda

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Bydgoszcz (Bromberg), die Stadt am Wasser; Foto: B. Jäger-DabekBydgoszcz/Bromberg gehört zu den Städten, an denen die großen Touristenströme achtlos vorbeiziehen. Ihre bedeutenderen Nachbarstädte wie Torun/Thorn mit seinen kulturhistorischen Highlights ziehen die Besucher wie Magneten an, während die Jugendstilstadt Bydgoszcz daneben fast wie ein touristisches Aschenbrödel wirkt.

Doch gibt es gute Gründe einen Abstecher nach Bydgoszcz in die Pläne für die eigene Polenreise aufzunehmen. Eine Stipvisite lohnt vor allem wegen der prächtigen Jugendstilhäuser um die ul.Gdanska herum und wegen desBromberger Venedig / Wenecja Bydgoska genannten Viertels am Ufer der Brahe/Brda.

Von großen Zerstörungen wurde Bydgoszcz im Krieg bewahrt. Die Stadt gehört mit ihren fast 400 000 Einwohnern schon zu den größeren Städten Polens und liegt an der Mündung der Brda/Brahe in die Weichsel. Dieser Lage im Schnittpunkt bedeutender Verkehrswege machte Bydgoszcz, das vom polnischen König Kazimierz Wielki 1346 das Stadtrecht erhielt, schnell zu einer bedeutenden Handelstadt.

Von hier aus wurden Waren die Weichsel abwärts nach Danzig verschifft, zahlreiche Bankhäuser, riesige Getreidespeicher, und Salzlagerhäuser zeugten schon im 15. und 16. Jahrhundert von der Blüte der rund um den Stary Rynek/Alten Markt schachbrettartig angelegten Stadt. Viele schnurgerade Straßen vermitteln ein für solch mittelalterlichen Altstadtkern ungewohnte Großzügigkeit.

Eine Piazza wie in Italien

Das Viertel um den Stary Rynek ist bis ins Detail hinein stimmig restauriert, Neues wurde behutsam eingefügt, stilsicher ein neues städtebauliches Gesamtkunstwerk komponiert- eine Spezialität der Polen. Dominiert wird der Stary Rynek vom Rathaus aus dem Jahre 1638, das seinerzeit für die Jesuiten gebaut wurde. Schön ist auch das klassizistische Gebäude der Stadtbibliothek, das 1774-78 erbaut wurde. Um die Ecke an der Farna-Starße sieht man die spätgotische Backsteinkirche St. Martin und Nikolaus, die zwischen 1460 und 1500 erbaute älteste Bydgoszczer Kirche.

Kinder füttern Tauben, Eltern fotografieren die Idylle, munteres Treiben herrscht in den Straßencafes, Bistros und Biergärten auf dem weiten Platz, etwas mediterran heiteres liegt über der Stadt, Piazza-Felleing auf dem Stary Rynek.

Das Bromberger Venedig

Die Seele der Stadt aber ist die unweit des Stary Rynek quer durch die Stadt fließende Brda, einst Lebensader der Stadt, heute Naherholungszone mitten in Bydgoszcz. Speicherhäuseraus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert am südlichen Flussufer zeugen von der einstigen wirtschaftlichen Bedeutung des Flusses und werden heute als Galerien und Museen genutzt.

Bewegt man sich am südlichen Flussufer Richtung Westen sieht man die Mühleninsel mit der Grützenmühle und dem Weißen Speicher aus dem Jahre 1780, der heute als Museum genutzt wird. Hier in Höhe der Mühleninsel beginnt auch das Bromberger Venedig, ein malerisches Viertel direkt am Flussufer mit schön herausgeputzten Bürgerhäusern aus dem 19. Jahrhundert, es zieht sich bis hin zur Schleuse an der Marschall Foch-Brücke. Ein imposantes aber gut mit der historischen Architektur der Umgebung harmonierendes, modernes Gebäude springt dort ins Auge, die neue Oper, in der alljährlich die Bydgoszczer Opernfestspiel stattfinden.

Dort am nördlichen Ufer der Brda kann man kilometerlang auf der Uferpromenade am Fluß entlang laufen und immer wieder neue grüne Zufluchten im Großstadtgetriebe entdecken und jede Menge teils aufwendig restaurierter Bootshäuser, denn Bydgoszcz ist die Stadt der Ruderer und Kanuten. Nicht nur eine Fahrt mit dem kleinen, nostalgisch anmutenden Ausflugsdampfer lohnt allemal, hier in Bydgoszcz endet die 160 km lange Paddeltour auf der Brda.

Jugendstilstadt Bydgoszcz

Das eigentlich Überraschende an Bygoszcz ist der Abschnitt der gleich nördlich der Brda im Bereich der Gdanska-Straße beginnt. Die Bydgoczczer Hauptgeschäftsstraße mit ihren eleganten Geschäften taugt nicht nur zum Shoppen, auch architektonisch ist das ganze Stadtviertel ein Highlight, mit seinen prächtigen Gründerzeitbauten und einer solchen Menge an Jugendstilhäusern, wie man sie sonst polenweit nur noch in Lodz findet.

Glanzpunkt ist die Jugendstilfassade des Hotels Pod Orlem mit ihren reichhaltigen Stuckverzierungen. Ganze Straßenzüge scheinen in ihrer ungeheuren Vielfalt um einen Schönheitspreis zu wetteifern, repräsentative Bauten wie die Philharmonie und die Musikakademie, überraschende Durchblicke durch gepflegte Gärten, großzügige Grünanlagen mitten in der Stadt. Nicht nur die alten Straßenlaternen und Uhren erinnern ein wenig an Paris.

Bydgoszcz ist eine ausgesprochen schöne Stadt mit immer wieder überraschenden Aus- und Einblicken.

(c) Brigitte Jäger-Dabek

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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".