Massenentlassungen bei der polnischen Fluglinie LOT

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Die in schwere finanzielle Schieflage geratene polnische Fluglinie LOT soll unbedingt noch in diesem Jahr verkauft werden, erklärte der neue LOT-Chef Sebastian Mikosz bei einem Interview beim Rundfunksender RadioPiN, über das auch die Tageszeitung Rzeczpospolita berichtete.

Voraussetzung dafür allerdings sei eine komplette Restrukturierung, auch Massenentlassungen. Er sei zuversichtlich, dass die Restrukturierung mit der Privatisierung immer im Blick gelingen werde, erklärte Mikosz. Auch habe sei mit seinen Gesprächen mit dem Schatzminister Budzanowski vorangekommen. Dabei sei man sich einig gewesen, dass die Veränderungen bei der LOT radikal sein müssten, was leider auch eine Entlassung von 500 Mitarbeitern bedeute, fügte Mikosz an. Der Prozess habe bereits begonnen, man stünde in Verhandlungen mit den Gewerkschaften, ein Abfindungsprogramm für die freiwillige Jobaufgabe sei bereits vorgestellt worden.

Das Schatzministerium, das bisher 68% der LOT-Anteile hält, müsse auch bei einer Privatisierung nicht alle Anteile abstoßen, sondern könne Anteilseigner bleiben, dann allerdings nur mit einer Minderheitsbeteiligung, erklärte Mikosz. Auf die Frage, wen er sich denn als LOT-Käufer vorstellen könne, meinte der LOT-CEO, als natürlichen Interessenten stelle er sich eine andere europäische Fluglinie vor, obwohl es derzeit keine Interessenten aus dem EU-Raum gäbe. Ein anderes denkbares Szenario sei die Stückelung, bei der die ganze LOT oder auch nur ein Teil der Anteile an Investmentfonds oder Investmnentgesellschaften gingen und ein Minderheitenpaket an nicht europäische Fluglinien. Nach EU-Recht aber muss die Mehrheit von 50% plus einem Anteil jeweils bei einer Gesellschaft aus der EU liegen.

Ministerpräsident Tusk erklärte, dass die LOT ohnen Massenentlassungen keine Überlebenschance habe und betonte, der Carrier werde keine weitere finanzielle Unterstützung von der Regierung erhalten. Schatzminister Budzanowski betonte, er wolle, dass Mikosz die LOT restrukturiere, so dass die Fluglinie zunächst wieder wirtschaftlich arbeite bevor ein strategischer Investor gesucht werden könne.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".