Schlesien: Hirschberger Tal der Schlösser nationales Kulturerbe

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Schlosshotel Lomnica; Foto: Wikimedia, Innalna

Schlosshotel Lomnica; Foto: Wikimedia, Innalna,

Seit Kurzem tragen elf Schlösser und Paläste im Tal rund um Jelenia Gora (Hirschberg) den Titel „Denkmäler der Geschichte”. Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski übergab Anfang Februar die Auszeichnung. Das auch Tal der Schlösser (dolina palacow) genannte Hirschberger Tal am Fuße des Riesengebirges gilt als eine der schlösserreichsten Regionen Europas mit rund drei Dutzend Schlössern, Herrenhäusern und Palästen auf engstem Raum.

Mit der Auszeichnung werden die Bemühungen vieler privater Investoren sowie der „Stiftung der Schlösser und Gärten des Hirschberger Tals” gewürdigt, die sich seit einigen Jahren erfolgreich darum bemühen, die vergessenen und teilweise verfallenen Anlagen neu zu beleben. Im 19. Jahrhundert hatten hier mehrere Mitglieder der preußischen Königsfamilie und zahlreiche andere Adelige ihren Sommersitz.

In den vergangenen Jahren wurden viele der Anwesen erneuert. Einige werden seitdem als Hotels genutzt. Der ehemalige preußische König Friedrich Wilhelm III. hatte 1831 das Schloss in Erdmannsdorf, dem heutigen Myslakowice, erworben. Er ließ die Anlage durch die berühmtesten preußischen Architekten der damaligen Zeit, Karl-Friedrich Schinkel und Friedrich-August Stüler, im Stil der englischen Gotik umbauen.

Der nicht minder bekannte Gartenarchitekt Peter-Joseph Lenné schuf dazu die Parkanlagen im englischen Stil. Heute wird das Schloss von Myslakowice als Schule genutzt. Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Palast von Wojanow (Schildau). Der einstige Sommersitz der Königstochter Luise wurde erst vor wenigen Jahren aus den Ruinen wiederaufgebaut und firmiert seitdem als nobles Wellness- und Kongresshotel Palac Wojanow.

Im Nachbarort Karpniki (Fischbach) besaß Prinz Wilhelm, der jüngere Bruder des Königs, seine Sommerresidenz. Auch dieses verwunschene Wasserschloss wird derzeit saniert und soll ab nächstem Jahr ebenfalls als exklusives Schlosshotel dienen. Auf der Liste der elf Objekte, die jetzt als nationale Kulturdenkmäler gelten, finden sich vier weitere Schlosshotels, darunter das Schloss von Lomnica (Lomnitz). Es war vor knapp zwei Jahrzehnten von der Familie von Küster, Nachfahren der letzten deutschen Besitzer, erworben und wiederaufgebaut worden.

Zu den ausgezeichneten Objekten gehören auch der Palast von Bukowiec (Buchwald), früher im Besitz der Familie von Reden und heute Sitz einer öffentlichen Verwaltung, sowie das ehemalige Schaffgottsche Palais im Zentrum von Cieplice (Bad Warmbrunn), das von einer Hochschule genutzt wird. Der Stiftung ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die einzigartige Park- und Schlösserlandschaft am Fuße der Sniezka (Schneekoppe) auch in Polen bekannt zu machen. Die Auszeichnung als nationales Kulturerbe ist eine Voraussetzung dafür, um für das Tal der Schlösser und Gärten den Status des UNESCO-Welterbes zu beantragen.

Weitere Informationen bei der Stiftung der Schlösser und Gärten (Fundacja Doliny Palacow i Ogrodow)

Schlosshotel Lomnitz (Lomnica)

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".