Route der Adlerhorste: Schloss in Pieskowa Skala wiedereröffnet

Eine der schönsten Renaissanceanlagen Polens beherbergt Schätze aus dem Wawel

Polnisch lernen

 
Ich empfehle Ihnen den Polnisch lernen von sprachenlernen24:
"Lernen Sie Polnisch wesentlich schneller als mit herkömmlichen Lernmethoden!"

Schloss Pieskowa Skala, Foto: Barbara Maliszewska, CC BY-SA 3.0 pl

Schloss Pieskowa Skala, Foto: Barbara Maliszewska, CC BY-SA 3.0 pl

Nach rund zweijährigen Restaurierungsarbeiten öffnete das Schloss von Pieskowa Skala (Peskenstein) seine Pforten wieder für den Besucherverkehr. Der eindrucksvolle Renaissancebau ist das besterhaltene Schloss auf der Route der Adlerhorste (Szlak Orlich Gniazd) im südpolnischen Krakau-Tschenstochauer Jura.

Schloss Pieskowa Skala – Eine Renaissanceperle

Die Instandsetzungsmaßnahmen umfassten den gesamten Baukörper. So wurden die Außenmauern des Schlosses und seiner Bastionen neu verputzt und gestrichen. Erneuert wurden zudem der prächtige Arkadenhof sowie die hölzernen Elemente von Fenstern und Türen.

Weitere Arbeiten umfassten die barocke Erzengel-Michael-Kapelle, die der Woiwode Michal Zebrzydowski Mitte des 17. Jahrhunderts auf den Mauern des mittelalterlichen Oberschlosses erbauen ließ. Untersucht wurde jetzt, wie der ursprüngliche Zustand der Wand- und Deckenmalereien war, um eine Strategie zu ihrer künftigen Restaurierung zu erarbeiten. Darüber hinaus wurde auch dieses Bauwerk gegen Witterungseinflüsse behandelt. Im einstigen Wirtschaftsgebäude sollen künftig kulturelle und Bildungsveranstaltungen stattfinden. Die Räumlichkeiten wurden dementsprechend umgebaut und mit moderner Technik ausgestattet.

Die Geschichte des Schlosses von Pieskowa Skala reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert. Der polnische König Kazimierz Wielki ließ damals eine Reihe von Burgen errichten, mit denen er die Grenze zum benachbarten Schlesien sowie die Handelsroute zwischen Breslau und Krakau sichern wollte. Beim Umbau der Burg von Pieskowa Skala in ein Renaissanceschloss entstand im 16. Jahrhundert auch der Arkadenhof, der dem im Wawelschloss von Krakow (Krakau) ähnelt.

Schloss Pieskowa Skala ist heute eine Filiale des Museums im Wawelschloss. Der gesamte Bestand an historischen Kunst-, Alltags- und Einrichtungsgegenständen stammt von dort. Sämtliche Exponate wurden während der Zeit der Baumaßnahmen digitalisiert und multimedial aufbereitet. Besucher können sich so künftig in einem Medienkiosk im Schlosshof, mit mobilen Geräten vor Ort oder auch bereits am heimischen Computer in mehreren Sprachen über Schloss und Ausstellungen informieren.

Pieskowa Skala liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich von Krakau. Neben dem Schloss weckt besonders die sogenannte Herkuleskeule das Interesse der Besucher, ein rund 25 Meter hoher frei stehender Kalkfels.

Die Route der Adlerhorste

Die Route der Adlerhorste (Szlak Orlich Gniazd) ist ein 163 km langer und gut markierter Wanderweg, der die 25 Adlerhorstburgen und Befestigungsanlagen verbindet. Die Adlerhorstburgen befinden sich alle ganz im Süden Polens auf einem Kalkstein-Höhenzug des Krakau-Tschenstochauer Hochlands. Die Bergkette aus dem Jura verbindet das Tschenstochauer Hochland und Krakau. Fast alle Burgen stammen aus dem 14. Und 15. Jahrhundert, einige ließ der polnische König Kaziemierz Wielki (Kasimier der Große), die anderen wohlhabende Fürsten und Bischöfe erbauen. Der zweite Nordische Krieg ließ einige der Burgen zerstört zurück.

Der Wanderweg startet in Krakau und endet in Tschenstochau. Dieser Weg verbindet 25 Burgen und andere Befestigungsanlagen und findet seinen Höhepunkt in der Renaissanceperle Schloss Pieskowa Skala, die sich im Nationalpark Ojcow befindet. Der Nationalpark schützt eine grandiose Hochlandschaft. Bei einem Besuch sind also Geschichte, Kultur und eine eindrucksvolle Natur gleichermaßen verbunden. So wurde bereits 1927 die Idee eines Wanderwegs propagiert. Umgesetzt wurde sie dann 1950.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".