Ausflugstipp: Mit dem Stakboot auf der Krutynia

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Stakbootfahrt auf der Krutynia/Kruttinna, Foto: AS-Tour

Krutyn, das einstige Kruttinnen (alte Schreibweise Cruttinnen) liegt nur wenige Kilometer von den Großen Seen und den turbulenten Badeorten entfernt. Und doch liegt der Ort in der masurischen Idylle mitten im Masurischen Landschaftspark, dort, wo die Natur Vorfahrt hat.

Die Krutynia (Cruttinna, Krutinne) gilt als schönster Fluss in Masuren und verläuft auf hundert Kilometern Länge von Sorkwity (Sorquitten) bis in den Beldan-See (Jez. Beldany). Die Ufer des Flusse sind im Gebiet des Masurischen Landschaftsparks völlig sich selbst überlassen, die menschlichen Eingriffe sind auf das absolut Notwendige beschränkt.

Wälder reichen an die mal flachen und sandigen und mal steilen Ufer. Schilfinseln bieten versteckte Brutplätze für Haubentaucher, Blesshühner und wilde Schwäne. Reiher sind auf der Suche nach Beute, immer wieder sieht man Spuren der Biber-Tätigkeit. Zuweilen macht der Uferwald die Krutynia zu einem grünen Tunnel. Das Wasser ist so klar, dass man am Grund des flachen Flusses jede Pflanze und jeden Stein sieht und die Fischschwärme beobachten kann. Wer diese Märchenlandschaft bei einem Spaziergang am Ufer der Krutynia entdeckt, wird den Wunsch hegen, diese Landschaft aus einer anderen Zeit vom Wasser aus genießen zu können.

Erlebnis Stakbootfahrt

Nicht nur zum Wasserwandern für sportliche Reisende ist die Krutynia geeignet. Von Krutyn aus kann man den Fluss auch ganz bequem auf einer Stakbootfahrt erleben. Weil die Krutynia zwischen dem Kruttinnensee und Kruttinnen flach ist, kann gestakt werden. Dabei stößt der Bootsführer das Holzboot mit einer langen Stange vom Grund ab. Gestakt wird das stäbige, ruhig dahingleitende Boot flussaufwärts bis zum Gelben Sand oder dem Krutinnensee. Dort wird gewendet und zurück geht es mit der Strömung mühelos und lautlos nach Krutyn, wo die Fahrt mitten im Ort an der Brücke endet. Nur noch wenige der aktiven Staker erinnern sich an die alte ostpreußische Zeit – das Alter… Doch haben die Staker, die sich in der Stakergemeinschaft „Perkun“ zusammengeschlossen haben. Von ihren alten Kollegen alles über den Fluss gelernt und dazu alle Legenden, die schon die Alten kannten und alle Geschichten, die man sich früher an langen Winterabenden auf der Ofenbank sitzend so erzählte. Denn eins ist geblieben bei Krutyns Stakern: Das Leben mit und in der Natur.

Die Stakboottradition auf der Krutynia

Zum Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die ersten kleinen Anfänge des Tourismus. Es war die Zeit des rasanten technischen Fortschritts und der technologischen Revolutionen. Immer mehr Menschen konnten sich den „Sommerfrische“ genannten Urlaub leisten, und suchten zivilisationsmüde wie sei waren nach dem einfachen Leben in der Natur. Vor allem in der Zwischenkriegszeit nahm der Tourismus zu und wurde zum wichtigen Wirtschaftszweig in Masuren. Und genau dafür stand Masuren damals.

Wer nach Kruttinnen fuhr, kam am fast drei Kilometer von Dorf entfernten Bahnhof an, schlenderte einen idyllischen Waldweg entlang zum Nordufer des Krutinnensees und stiegen dort am Anlegeplatz Murawa in die bereitstehenden Ruderboote, welche die Sommerfrischler nach Kruttinnen brachten. Für die Fahrt über den Kruttinnensees mussten es Ruderboote sein, da der See zu tief zum Staken ist. Als Zeitvertreib aber wurden die Sommerfrischler schon damals gestakte.

Kruttinnaleuchten – Stakbootfahrten mit Lampions

Damals wie heute besonders beliebt ist das „Kruttinnaleuchten“, eine STakboottour mit von Lampions beleuchteten Stakbooten in die Dämmerung hinein. Nirgends sonst erlebt man so ganz hautnah, wie die Natur sich für die Nacht vorbereitet. Und dann, wenn das letzte Büchsenlicht verloschen ist, wird es plötzlich ganz still – atemberaubend still. Erleben Sie eine Stille, wie sie die Moderne nicht mehr kennt, eine Stille, die den, der sie erlebt bezaubert und berührt.

Masuren ist ganz anders – Vor allem auf der Krutynia.

Verband der Bootsstaker auf der Kruttinna „PERKUN“
Krutyn 4, 11-710 Piecki, tel/fax +48 89 742 14 30, mobil +48 601 650 669

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1611 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".