Badeurlaub auf der polnischen Ostseeinsel Wollin

Polnisch lernen

 
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An der polnischen Ostseeküste; Foto: B.Jäger-DabekDie 35 km lange Insel Wollin wird im Osten von der Dziwna/Dievenow vom pommerschen Festland getrennt. Im Westen trennt die Swine/?wina Usedom von Wollin und teilt die Stadt Swinoujscie in einen östlichen und einen westlichen Teil. Mit 500 ha nimmt der Wolinski Park Narodowy/Woliner Nationalpark ein Fünftel der Fläche Wollins ein.

Traditionsbäder mit quirligem Badebetrieb, einsame Sandstrände, wunderbare Wanderwege und Fahrradrouten, Wald und ein Nationalpark – die Insel Wollin hat viel zu bieten. Nur drei Stunden von Berlin ist Wollin gleich hinter der deutsch-polnischen Grenze auch ein attraktives Ziel für einen Wochenendausflug.

Stadt Wolin
Die Stadt Wolin liegt am östlichen Rand Wolins direkt an der Dziwna/Dievenow. Der Name von Stadt und Insel geht auf den im 9 Jahrhundert hier lebenden slawischen Stamm der Woliner zurück. Das kleine Volk errichtete eine Burg im Gebiet der heutigen Stadt, an der sich damals wichtige Handelsstraßen kreuzten und die Dziwna an einer seichten Furt überquert werden konnte. Wolin ist somit eine der ältesten slawischen Städte überhaupt.

Die Stadt entwickelte sich rasch zu einer der größten Städte des damaligen Europas, wie der Chronist Adam von Bremen 1047 feststellte, sie hatte damals über 10 000 Einwohner. Einiges spricht dafür,dass Wolin das sagenumwobene Vineta war.

Viel ist im heutigen Wolin nicht mehr zu finden von der einstigen Größe und Bedeutung. Von der christlichen Vergangenheit zeugt die Kosciól Sw. Mikolaja/Nikolaikirche am Marktplatz, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Die der Nikolaikirche gegenüberliegende Seite des Marktplatzes wird vom 1881 erbauten neogotischen Rathaus dominiert, das heute als Stadtamt dient.

Bekannt ist Wolin für sein jährlich im Juli stattfindendes Wikingerfest, das an die vielen mittelalterlichen Einfälle der Dänen erinnert, ein wahres Spektakel mit „echten“ Wikingerschiffen und noch „echteren“ verwegenen Wikingern.

Miedzyzdroje
Miedzyzdroje ist eines der lebendigsten polnischen Ostseebäder, an der vier Kilometer langen Promenade und dem Seesteg herrscht buntes Urlaubstreiben, am Ortsende beginnt hingegen eine Landschaft der Stille, der Wolinski Nationalpark. Das direkt an der Grenze des Wolinski-Nationalparks gelegene Miedzyzdroje/ Misdroy ist der ideale Standort um die Gegend zu erkunden, sowohl Strand als auch Nationalpark sind bequem zu Fuß erreichbar.

Als Badeort gibt es Misdroy seit der Zeit um 1830, als eine Berliner Arzt die heilende Wirkung der Seeluft bekannt amchte. Bereits ab 1835 wurden Badehäuschen für Herren und Damen errichtet.

Schnell ging die Entwicklung zum Badeort, um 1860 wurde das heutige Kulturhaus erbaut und ab 1897 waren etliche Pensionen bereits zum Ganzjahresbetrieb über gegangen. Als 1903 die Bahnverbindung nach Berlin eröffnet wurde, kam der große Aufschwung, 1906 wurde mit der 300 Meter langen Seebrücke und Dampferanlegestelle eine weitere Attraktion eröffnet. Von Pferderennen bis zu Feuerwerken wurde den Schönen und Reichen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts mondänes Badeleben geboten wie sonst nur in Sopot.

Mittelpunkt des heutigen, quirligen 6000-Einwohner-Ortes, den pro Sommer fast eine halbe Million Urlauber besucht, ist die gut vier Kilometer lange Promenade. Kleine Karrusssels und Scooter für die Kleinen, Imbisse, Straßencafes, Bänke die einladen, das Treiben ein Eis lutschend zu beobachten, vonm Minigolf bis zur Pantomime alle paar Meter eine neue Attraktion.

Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die morsche alte Seebrücke durch einen modernen Neubau ersetzt mit einer lauten, schrill-bunten Futtermeile im überdachten Bereich. Schnell merkt man, warum der eigentliche Seesteg so leer ist, das Betreten kostet Eintritt.

Der Wolinski Nationalpark
Im Zentrum von Miedzyzdroje befindet sich auch das Museum des Woli?ski Park Narodowy/Wolinski Nationalpark. Dort kann man eine sehenwerte Bernsteinsammlung betrachten. Der Park bietet von tiefen Urwäldern über verträumte Seen und wildromantische Kliffs die unterschiedlichsten Naturparadiese. Zugabe: das Wisentreservat.
Der Wolinski Park Narodowy beginnt gleich östlich von Miedzyzdroje. Er umfasst ein wunderbares 10 000 ha großes Naturschutzgebiet mit echten Urwäldern, lichten Miswchwäldern, menschenleeren Stränden und schroffen Steilküsten. Drei farbig markierten Hauptwanderwege gibt es.

Folgt man der grün makierten Tour von der ul. Le?na aus, die südlich der Hauptstraße parallel zu dieser verläuft Richtung Nordosten, wird man in einem gut halbstündigen Fußmarsch direkt zum 1,5 Kilometer entfernten Europäischen Wisentreservat geführt. Dort kann man sich die urtümlichen Vorfahren unserer heimischen Steaklieferanten anschauen. Man kann diesen Weg weiter wandern, er führt zum Czajcze-See und weiter nach Kolczewa. Insgesamt ist dieser Weg 10,7 Kilometer lang.

Der blau bezeichnete Wanderweg führt von Misdroy nach Süden durch die Wälder und über Moränenhügel durch Wicko und weiter bis Karnocice. Dieser weg ist 16,9 Kilometer lang, auch hier gibt es malerische Steiluferabschnitte. Ein rot markierter Wanderweg führt von Misdroy aus an der See entlang nach Osten. Menschenleerer weißer Streand kaum dass man den Ort verlassen hat, der zu einem erfrischenden Bad einlädt oder einfach zum Sonnenbaden und Schauen. Vorbei an dem 61 Meter hohen Kliff Góra Kawcza/Kaffeeberg geht es weiter bis hinter der Góra Gosani/Gosanberg  ein Weg steil hinauf führt und Sie vom 95 Meter über dem Meer liegenden Aussichtspunkt einen weiten Blick auf den tief unten liegenden Strand  und über die Ostsee haben.

Man kann auch weiter am Meer entlang wandern, am Leuchtturm von Kikut vorbei und bis zum Seebad Miedzywodzie/Heidebrink. Das Seebad liegt am äußersten östlichen Ende Wollins schon außerhalb des Nationalparks auf einer Landzunge zwischen Ostsee und dem Zalew Kamienski/Camminer Haff. Dünen und Kiefernwälder, die vielen verträumten Buchten am Haff und ein Traumstrand haben den Ort als ruhigen Kontrapunkt zum lärmenden, mondänen Miedzyzdroje bis heute prosperieren lassen. Hier machen Familien Urlaub, die Natur und ein wenig mehr Ruhe suchen.

Dziwnów
Gleich hinter Miedzywodzie / Heidebrink ist das östliche Ende von Wollin erreicht. Über die 300 m breite Dziwna / Dievenow, die der östlichste der Odermündungsarme ist, geht es zurück aufs Festland. Kurz hinter dem Übergang liegt auf der schmalen Nehrung zwischen Ostsee und Camminer Bodden Dziwnów.

Schon seit 1828 ist Dziwnów Seebad und seit 1895 sogar Solebad. Unzählige Ferienquartiere sind malerisch in den Wäldern versteckt. Buntes Urlaubstreiben macht sich rund um den Haff – Hafen breit. Wie auf allen Nehrungsgebieten findet auch hier das Ortsleben am Haff statt und das Strandleben an der Ostsee. Spiel und Spaß, Imbisse und die Hafenpromenade laden zum Schlendern vor der malerischen Kulisse der Fischkutter ein, wo man frisch geräucherte Flundern für 15 Zloty das Kilo probieren können. Hier vom Kai aus kann man auch auf der Dziwna und dem Oderhaff Schiffstouren bis nach Stettin unternehmen.

Drei Kilometer östlich liegt mit Dziwnówek / Wald Dievenow, ein weiterer kleiner Badeort am Ufer der sich hier zum Bodden Zalew Wrzosowski  ausweitenden Dziwna .

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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".