Wie eine Langzeitstudie belegt, die das Meinungsforschungsinstitut EMNID im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und des Warschauer Instituts für öffentliche Angelegenheiten (Instytut Spraw Publicznych) ermittelte, entwickelt sich das Polenbild der Deutschen zum Positiven. Die Studien mit dem Titel „Im Osten was Neues? Das Bild Polens und Russlands in Deutschland 2013“ erwiesen, dass das Polenbild der Deutschen deutlich freundlicher gefärbt ist, als das der Russen. Die einzelnen Bewertungen der Russen ergaben zwischen 30 und 50% schlechtere Werte als im aktuellen Polenbild de Deutschen.
In dem als Langzeitstudie ausgelegten Projekt wurden seit dem Jahr 2000 in regelmäßigen Abständen über 1000 Deutsche aller Altersgruppen ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse dder aktuellen vierten Befragung zeigen, dass noch immer mehr Deutsche Sympathien für die westlichen Nachbarländer hegen als für Polen und Russen, wo die Aussöhnungsprozesse mit Frankreich und den Niederlanden als abgeschlossen bewertet werden.
Dennoch zeigen sich seit 2006 deutliche Veränderungen im Polenbild. Tief verwurzelt Vorurteile und Stereotype der langen Dauer würden sich zwar nur langsam, aber stetig verändern. Inzwischen können sich bereits drei Viertel aller Deutschen einen Polen gut als Nachbarn oder Kollegen vorstellen, 57% sogar als Chef. Zwar sind Stereotype wie Kriminalität, Autodiebstahl, Schwarzarbeit oder Ostblock noch immer präsent, treten jedoch langsam in den Hintergrund. So ist die Anzahl der Deutschen, die Polen als rückständig, schlecht organisiert und intolerant bezeichnen deutlich im Rückgang begriffen. Deutlich positiver werden die Polen heute von den Deutschen in den östlichen Bundesländern beurteilt, als im Westen Deutschlands.
Bei der Bertelsmann-Stiftung stehen die Ergebnisse der Studie zum kostenlosen Download zur Verfügung.
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-B2229674-A24CB45B/bst/xcms_bst_dms_38167_38168_2.pdf