Zum 50-jährigen Jubiläum des renommierten Festivals „Wratislavia Cantans“ haben sich vom 6. bis 19. September in Breslau (Breslau) weltbekannte Künstler wie Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra oder die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Trevor Pinnock angesagt. Erstmals werden 2015 auch Konzerte im neuen Nationalen Musikforum am Rande der Altstadt stattfinden. Das prestigeträchtige Konzerthaus wird dem Festival künftig als Sitz dienen.
Rechtzeitig zu seinem runden Geburtstag erhält das Festival Wratislavia Cantans ein eindrucksvolles Geschenk. So werden die Hauptkonzerte der renommierten Reihe künftig im Nationalen Musikforum stattfinden. Die Anlage, die am 4. September feierlich eröffnet wird, gehört zu den größten polnischen Kulturinvestitionen des vergangenen Jahrzehnts. Der große Konzertsaal fasst bis zu 1.800 Gäste. Er kann an verschiedene akustische sowie Publikums- und Bühnensituationen angepasst werden. Auch die drei verschieden großen Kammermusiksäle sind variabel nutzbar. Die beiden kleineren bieten Platz für bis zu 200, der große für bis zu 400 Gäste. Das Haus dient als Sitz der Breslauer Philharmonie wird aber auch zahlreiche andere Musikensembles der Oderstadt beherbergen.
Die Wiederholung von Programmbestandteilen der ersten Festivaledition gehört zum Konzept der diesjährigen Ausgabe. Die Veranstalter wollen so die Entwicklung der Aufführungspraxis in den vergangenen 50 Jahren thematisieren. So wird unter anderem Giovanni Antonini, seit 2013 künstlerischer Leiter des Festivals, mit seinem Ensemble Il Giardino Armonico am 13. September Mozarts Messe in c-Moll interpretieren – eine Wiederaufführung des Programms vom 16. August 1966. Unterstützt werden sie dabei vom Chor des Musikforums, als Solisten stehen Anna Prohaska, Veronica Cangemi, Samuel Boden und Lisandro Abadie auf der Bühne.
Zu den Höhepunkten der Jubiläumsausgabe zählt das Konzert des Israel Philharmonic Orchestra am 7. September. Im Nationalen Musikforum wird der weltbekannte Klangkörper unter Leitung von Zubin Mehta Gustav Mahlers kurz vor dessen Tod vollendete Neunte Symphonie interpretieren. Am 10. September will die Deutsche Kammerphilharmonie unter Trevor Pinnock das Publikum in Niederschlesien verzaubern. Mit der ukrainisch-polnischen Sopranistin Olga Pasiecznik und der portugiesischen Pianistin Maria João Pires werden sie unter anderem Chopins Klavierkonzert in f-Moll sowie Mozarts Jupitersymphonie auf die Bühne bringen.
Ein Jubiläumskonzert bekommt der langjährige Direktor des Festivals, Tadeusz Struga?a geschenkt. Er leitete die Wratislavia Cantans insgesamt 18 Jahre lang und feiert in diesem Jahr sowohl seinen 80. Geburtstag als auch sein 60-jähriges Bühnenjubiläum. Mit dem Symphonieorchester des Musikforums und der Solistin Ewa Vesin wird er am 16. September Johannes Brahms‘ Symphonie in c-Moll und Henryk Mikolaj Goreckis Wratislaviae Gloria spielen. Der Alten Musik sind unter anderem das Konzert „Geheimnisse der Renaissance“ des Ensemble Organum und „Meystern ob allen Meystern“ mit der Harfistin Reinhild Waldek gewidmet. Während Marcel Pérès mit Organum einen neuen, weniger glatten Blick auf die gregorianischen Choräle des 15. und 16. Jahrhunderts eröffnen will, widmet sich Waldek gemeinsam mit Guillermo Pérez, David Catalunya und Andres Alberto Gomez dem Werk Conrad Paumanns, des wohl bedeutendsten deutschsprachigen Musikers des
15. Jahrhunderts.
Wratislavia Cantans 47: Paul McCreesh dirigiert Stabat Mater
(Paul McCreesh – Dirigent, Gillian Webster – Sopran, Renata Pokupic – Mezzosopran)
Neben dem neuen Nationalen Musikforum dienen auch weitere Konzertsäle und Kirchen in Breslau und ganz Niederschlesien als Kulisse für die Aufführungen des Festivals, so etwa die zum UNECO-Welterbe zählende Friedenskirche in Swidnica (Schweidnitz). Die Konzertkarten kosten je nach Sitzplatz und Veranstaltung zwischen 30 und 300 Z?oty (ca. 7 bis 70 Euro). Neben den normalen Eintrittskarten gibt es auch VIP-Tickets mit Zugang zur Künstlerzone.
Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt