Buchtipp: Jahrbuch Polen 2012 Regionen

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Jahrbuch Polen 2012 Regionen, Deutsches Polen-Institut

Jahrbuch Polen 2012 Regionen,

Polen heute ist ein Land regionaler Vielfalt. Puffer zwischen Ost und West, im Schnittpunkt vieler historischer Grenzen gelegen, Integration neuer Bevölkerungsguppen in Regionen mit teils fremder Geschichte und Kultur, dazu ein Stadt-Land-Gefälle sowie die Ankoppelung strukturschwacher Gebiete an die Entwicklung des Landes – all das sind Aufgaben und Probleme, denen sich die Regionen Polens gegenübersehen.

Polen, das ist Warschau und danach kommt lange nichts. So möchte m,an es zuweilen meinen, denn die einzige wirkliche Metropole saugt scheinbar alles an: Investitionen, Wirtschaftskraft, Infrastrukturausbau. Und manchmal sieht es dabei so aus, als ob die polnische Hauptstadt mit ihrem eigenen Tempo nicht Schritt halten kann. Nur auf Feldern wie Kultur kann Krakau Paroli bieten und Polens Regionen geraten dabei leicht ins mediale Hintertreffen und werden oft nur als graues Umland solcher überstrahlenden Zentren wie der Solidarnoscstadt Danzig, der Handelsstadt Poznan oder Breslaus als junge Stadt der Dynamik wahrgenommen. Worüber aber Medien nicht berichten, gibt es keine Kenntnisse.

Das ist auch in Polen selbst nicht viel anders, auch dort ist das Interesse und die Kenntnis über Vorgänge und Probleme auf dem flachen Land nicht groß. Das liegt vor allerm daran, dass die heutigen Grenzen der institutionalisierten Regionen, der Woiwodschaften mit den historisch-kulturellen Grenzen und Identitäten nicht übereinstimmen.

Das Jahrbuch Polen 2012 Regionen setzt gegen die Unkenntnis über das, was in Polens Regionen so vorgeht ein starkes Stück Information, das viele Aspekte beleuchtet. Zum Beispiel dies: Seit einigen Jahren ist auch in den ehemals deutschen Ostgebieten ein neues Regionalbewusstsein zu entdecken. Nach dem Bevölkerungsaustausch von 1945 sind dort ganz neue regionale Identitäten im Entstehungsprozess begriffen, die ganz selbstverständlich auch deutsche Elemente, die deutsxche Geschichte und Kultur mit einbeziehen. Kulturgemeinschaften wie die Borussia in Olsztyn enstehen, die sich das Bewahren des ganzen kulturellen Erbes auf die Fahnen geschrieben haben. Zu den Gründervätern gehörte auch Robert Traba. Ein anderes Beispiel ist das Entstehen einer selbstbewussten regionalen Autonomiebewegung wie der schlesischen RAS (Ruch Autonomii Slaski), deren Gesicht der Filmemacher Kazimierz Kutz ist. Über diesen Themenbereich berichten auch die Beiträge von Jacek Schmidt, der diese „Vereinnahmung der kulturellen Landschaft“ in Polens Norden darstellt, oder Kryzsztof Karwat, der über die Besonderheiten Oberschlesiens schreibt

Dass solche Texte und Autoren imJahrbuch Polen 2012 Regionen zu finden sind zeigt, dass dieser vom Deutschen Polen-Institut Darmstadt herausgegebene Band am polnischen Puls der Zeit ist. Den Redakteuren Andrzej Kaluza und Jutta Wierczimok ist es gelungen, innerhalb ihres Themas Regionen die spannendsten gesellschaftlichen Entwicklungen im Nachbarland zu portraitieren.

INHALT
Vorwort
Essays und Gespräche
Jozef Krzyk: Was die Regierung nicht kann, packt der Bürgermeister an. 20 Jahre territoriale Selbstverwaltung in Polen
Janusz A. Majcherek: Die Wählergeografie im heutigen Polen
Iwona Sagan: Polnische Regional- und Metropolenpolitik. Kohärenz oder Konkurrenz?
Jacek Schmidt: Die West- und Nordgebiete Polens. Geschichte – Menschen – Kulturelle Landschaft
Krzysztof Karwat: Der Marsch der schlesischen Autonomisten
Katarzyna Marciniak: Zum Pilgerwesen im heutigen Großpolen
Piotr Marecki / Krzysztof Czyzewski: Die Tradition des Grenzlandes. Gespräch
Hans-Christian Trepte: Literarische Variationen der polnischen Peripherie
Peter Oliver Loew / Robert Traba: Die Identität des Ortes. Polnische Erfahrungen mit der Region. Gespräch
Szczepan Twardoch: Identität der Einsamkeit. Mein Jahr 2011

Reportagen
Katarzyna Dedek / Jacenty Dedek: Provinzporträt
Edyta Gietka: Es geht uns besser. Ionisch, wie bei uns daheim

Literatur
Kazimierz Kutz: Die fünfte Himmelsrichtung
Daniel Odija: Die Straße
Michal Olszewski: Fahrscheinnotizen
Kazimierz Brakoniecki: Gedichte
Mariusz Sieniewicz: Der vierte Himmel

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".