Solange Olszewska,
Die Vorstandsvorsitzende der Firma Solaris Bus & Coach S.A., Solange Olszewska, wurde vom Wirtschaftsmagazin Handelsblatt als eine der 100 einflussreichsten Geschäftsfrauen der Welt bezeichnet. Die Zeitung weist auf die ungewöhnliche Karriere der einstigen Zahnärztin hin, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ihre Chance als Unternehmerin wahrgenommen hat. Das Blatt würdigt den Erfolg Olszewskas Bus-Marke Solaris. Sie hat der Marke ein Gesicht gegeben, sympathisch, ökologisch angehaucht und sie durch den Gewinn von immer mehr Ausschreibungen gegen etablierte Wettbewerber in europäischen Metropolen internationalisiert. Damit hat das Unternehmen Solaris den Weltmarkt im Blick.
Scheinbar mit Leichtigkeit hat Solange Olszewska etwas geschafft, wovon anderswo selbst Grüne Politiker Träumen: Sie hat die „Busmania“ kreiert, Busfahren zum Kult gemacht und der Marke Solaris ein unverwechselbares Maskottchen verpasst, das inzwischen selbst zum Kult wurde: der grüne Dackel. Busmania und der grüne Dackel – damit zeigte Solange Olszewska der Konkurrenz, wie Marketing heute geht. Die Markenidentifikation mit Solaris geht inzwischen so weit, dass ein Internet-Fanshop prosperiert. Mittlerweile hat der grüne Dackel offenbar bereits so viele deutsche Fans, dass sich eine deutsche Version des Solaris-Onlineshops lohnt.
Seit 15 Jahren gibt es das Familienunternehmen Solaris esrt. Der Anfang war bescheiden. Gerade 36 Mitarbeiter beschäftigte die Firma, die jährliche Produktion belief sich auf etwas mehr als 50 Busse. Das sieht heute ganz anders aus. Heute verfügt Solaris über zwei Produktionsstandorte bei Posen, mit über 2.000 Beschäftigten. Jährlich verlassen über 1.000 Fahrzeuge die Fabrik . Die Busse von Solaris fahren inzwischen unter anderem für die Verkehrsbetriebe in Berlin und Paris, aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Doch nicht nur auf dem Autobus-Markt prosperiert Solaris. Im Sommer gewann Solaris die Ausschreibung zur Lieferung von fünf neuen Niederflurstraßenbahnen vom Typ Tramino nach Jena in Deutschland. Dies ist für den polnischen Hersteller der erste Exportvertrag zur Lieferung von Schienenfahrzeugen. Der Vertragswert beträgt circa 13,7 Millionen Euro. Die Straßenbahnen sollen Anfang 2013 geliefert werden.
Von Anfang an hatten Solange Olszewska und ihr Mann Krzysztof Olszewski den richtigen Riecher für Zukunftsentwicklungen. So hat Solaris man bereits 2006 bei der Hannover-Messe den ersten Hybrid-Bus vorgestellt und Diesel für tot erklärt und ganz auf den Hybridantrieb gesetzt. Solaris ist bemüht, den Kunden immer Alternativen anzubieten und so umfasst die Palette der Solaris-Busantriebe inzwischen so verschiedene Antriebsarten wie den Verbrennungsmotor, Trolleybusse mit Zusatzakkus, die ao auch Streckenabschnitte ohne Oberleitungen bewältigen und Erdgasantrieb. Dazu kommt eine umfassende Palette von Hybridbussen. Derzeit ist ein voll elektrisch betriebener Bus das Nahentwicklungsziel der Firma.
Auch im Bereich der Komfortelemente gehört Solaris zu den kreativsten und innovativsten Herstellern. Solange Olszewska hat es sich auf die Fahnen geschrieben, auch Bus-Fahrgästen einen Fahrspaß und Komfort zu vermitteln, der den diesbezüglichen Abstand zum Auto verringern soll. Ziel ist für Solange Olszewska, dass die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Trend wird.
In jedem Fall sei die Auszeichnung durch das Handelsblatt sowohl Ehre als auch Ansporn zugleich, durch künftige Arbeit zu beweisen, dass man die Zugehörigkeit zu einer solchen renommierten Gruppe verdiene, kommentierte Olszewska die Ehrung. Sie sei sehr froh darüber, dass wenigstens eine polnische Frau von der deutschen Wirtschaftszeitung bemerkt worden sei. Sie sei überzeugt, dass beim nächsten Ranking noch viel mehr unternehmungslustige Polinnen dort zu finden sein werden, fügte die Unternehmerin an.