EURO 2012: Riesen-Investitionswelle in Polen

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Stadion in Poznan

Stadion in Poznan,

Die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft 2012 löste im Nachbarland Polen die größte Investitionswelle der jüngeren Geschichte aus. Neben den Fußballstadien entstehen neue Autobahnen und Bahnverbindungen; die Flughäfen werden erweitert und Bahnhöfe erneuert. Das alles kommt auch den Touristen zugute.

 

Damit die vielen erwarteten Fans bequem die Spielorte erreichen, werden Flughäfen, Bahn- und Straßenverbindungen ausgebaut. Das Autobahnnetz ist bereits auf 873 km Länge gewachsen. Weitere 729 km befinden sich derzeit im Bau. Mit dem Lückenschluss auf der A2, der zentralen Ost-West-Magistrale, wird es für die Fußballfans eine durchgehende Verbindung von Berlin über Pozna? bis nach Warszawa geben. Der rund 100 km lange Abschnitt von der deutsch-polnischen Grenze bis Nowy Tomysl soll laut Betreiber schon im November 2011 befahrbar sein. Die Arbeiten am letzten Teilstück zwischen ?ód? und Warszawa sollen spätestens im Mai 2012 abgeschlossen werden. Die Autobahn A4, die von Dresden über Görlitz nach Wroclaw und weiter nach Krakow (Krakau) führt, soll bis Mai 2012 die ukrainischen Grenze erreichen. Das soll die Fahrt in den Austragungsort Lwiw (Lemberg) in der Ukraine erleichtern.

Voraussichtlich wird jedoch ein rund 20 km langer Abschnitt hinter Krakau erst nach der EM eröffnet werden. Die von Danzig kommenden Nord-Süd-Autobahn A1 wird ab Grudziadz (Graudenz) über das Autobahnkreuz Lodz bis ins zentralpolnische Piotrków Mazowiecki verlängert. Ein weiterer Abschnitt der Trasse führt von der tschechisch-polnischen Grenze bei Gorzyczki zum Flughafen Katowice (Kattowitz). Diese Abschnitte sollen ab April bzw. Mai 2012 befahrbar sein. Modernisiert werden mit Blick auf die EURO 2012 auch etwa 1.000 Kilometer Schiene. Bereits bis Ende 2010 waren 600 km fertiggestellt. Bis Ende Mai 2012 sollen die übrigen 400 km erneuert sein. Dabei werden besonders die Verbindungen zwischen den Austragungsorten verbessert. Auf der E65 von Warszawa über Gdansk nach Gdynia soll sich rechtzeitig zum Anpfiff die Fahrzeit von knapp sechs auf unter vier Stunden verkürzen. Ausgebaut wird auch die E59 von Poznan nach Wroclaw. Dort sollen die Züge nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 160 km/h fahren.

Zeitgleich zum Streckenausbau startete die polnische Bahngesellschaft PKP ein Programm zur Sanierung von Bahnhöfen. Zu den größten Investitionen gehört die Modernisierung des Breslauer Hauptbahnhofs. Das prachtvolle Gebäude im Tudor-Stil soll rechtzeitig vor der EURO 2012 wieder eröffnet werden. Bis Anfang 2012 soll auch der aus den 1970er Jahren stammende Bahnhof Warszawa Centralna modernisiert werden. Im Mai 2011 haben die Bauarbeiten in Posen begonnen. Der neue Bahnhof soll vor dem ersten Spiel der EM fertig gestellt werden, die restlichen Investitionen, darunter ein Einkaufszentrum, sollen bis 2013 abgeschlossen sein. Viele Flughäfen waren durch ein starkes Wachstum in den letzten Jahren bereits an die Grenzen ihrer Kapazität gestoßen und müssen erweitert werden. Sie erwarten für 2011 eine neue Rekordzahl von 22,4 Millionen Reisenden. Bisher lag die Spitze bei 20,6 Millionen Passagieren im Jahr 2008.

Während der EURO 2012 rechnen die polnischen Veranstalter mit einem nie dagewesenen Fluggastaufkommen. So sollen allein zum Eröffnungsspiel in Warszawa bis zu 30.000 Gäste mit dem Flugzeug anreisen. Auf dem Fryderyk-Chopin- Flughafen in Warszawa wird bis 2012 die Kapazität von zehn auf zwölf Millionen Passagiere erweitert, außerdem soll er bis Ende 2011 eine direkte Bahnverbindung in die Innenstadt erhalten. Die Fahrzeit vom Warschauer Zentralbahnhof bis zum Terminal 2 soll dann rund 20 Minuten dauern. Ausbauarbeiten finden auch auf den anderen polnischen Flughäfen statt.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".