Krzysztof Skubiszewski, der erste polnische Außenminister der Nachwendezeit, ist am Montag im Alter von 83 Jahren gestorben, teilte das polnische Außenministerium in Warschau mit. Der parteilose Szubiszewski war ein anerkannter Experte für internationales Recht und trat sein Amt als Chefdiplomat Polens 1989 in der Regierung von Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki an. Der in Poznan geborene Völkerrechtler Jurist blieb auch in den folgenden Regierungen von Jan Krzysztof Bielecki und Hanna Suchocka bis 1993 als Außenminister im Amt.
Nach dem Mauerfall hatte Skubiszewski mit Deutschland den Grenzvertrag von 1990 und den Nachbarschaftsvertrag von 1991 ausgehandelt und war an der deutsch-polnischen Annäherung maßgeblich beteiligt. Von ihm stammt auch der Begriff der „Interessengemeinschaft“ zwischen dem wiedervereinigten Deutschland und dem demokratischen Polen. Während seiner Amtszeit ging die Regierung in Warschau spürbar auf Distanz zu Moskau.