Hochwasser: Keine Entspannung in Polen

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überschwemmungen in Polen

Hochwasser in Polen,

Auch wenn die Pegelstände ganz im Süden Polens langsam fallen, ist die Lage weiterhin kritisch. Der polnische Regierungschef Donald Tusk warnte seine Landsleute eindringlich, das Hochwasser sei noch nicht vorüber. Im Gegenteil, an einigen Stellen wachse die Gefahr.

Neue Gefahren für Polen

Die Zahl der Todesopfer, die das Hochwasser in Polen bisher gefordert hat, ist auf zwölf gestiegen. Immer mehr wird in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten an Oder, Weichsel und deren Nebenflüssen die Dauer der Flutwelle zur Gefahr. Auch dort, wo das Hochwasser die Dämme nicht überspült hat, brechen immer mehr Dämme. Sie halten dem immensen Wasserdruck nicht mehr stand, weil die Flut sie aufweicht, brechen, und eine Flutwelle ergießt sich über das Hinterland.

Der langandauernde Starkregen und das Hochwasser haben die Böden in den gebirgigen Regionen Südpolens aufgeweicht. So werden die zahlreichen Erdrutsche immer mehr zur Bedrohung für die Menschen in Polen.  Allein  in der Wojewodschaft Kleinpolen( Krakau) sind dadurch bereits über 170 Wohnhäuser beschädigt worden, gut 50 sind unbewohnbar. Die Bewohner mussten in Notunterkünfte ziehen Unterkünften ungebracht werden mit weiteren Erdrutschen gerechnet werden muss.

Das Weichselhochwasser

Teile von Sandomierz, das rund 200 Kilometer südlich von Warschau liegt, stehen nun schon seit Tagen unter Wasser. Die Flutwelle rollt  weiter nach Norden und bedroht weitere Städte an der Weichsel wie Plock,  Wloclawek, Chelmno und Torun.

In Warschau ist der Wasserstand noch immer hoch, doch scheint die Lage jetzt unter Kontrolle. Südlich der polnischen Hauptstadt gab es mehrere Deichbrüche, Hunderte Bewohner wurde evakuiert. Dort setzte die Feuerwehr auch Hubschrauber ein, um durch die Wassermassen abgeschnittene Menschen zu retten. Diese Dammbrüche verhüteten eine Überflutung von Teilen Warschaus.

Überflutungen in Breslau

Inzwischen steigt das das Wasser der Oder unaufhörlich. Die Flutwelle hat die niederschlesische Metropole Wroclaw/Breslau erreicht. Der polnische Fernsehsender TVN24 zeigte den verzweifelten Kampf der Feuerwehrleute und Einwohner der Siedlung Kozanow, die Oder-Dämme mit Sandsäcken zu stabilisieren. Doch vergeblich, der Damm brach und eine Flutwelle ergoss sich über die ganz Siedlung, inzwischen sind dort mehr als zehn Hektar Fläche überflutet und die Einwohner wurden aufgefordert, die Region zu verlassen. Die Siedlung Kozanow hatte schon während der Jahrhundertflut 1997 besonders gelitten. Bereits zu zwei Dammbrüchen kam es im Raum Breslau, dort spitzt sich die Lage weiter zu.

Kein Ende in Sicht

Ein wirkliches Ende der Hochwasserkatastrophe ist für Polen nicht abzusehen. Innenminister Jerzy Miller warnte vor einer neuen Regenwelle im Süden des Landes. Nach ersten Wetterprognosen sei mit heftigen Niederschlägen ab Donnerstag zu rechnen, sagte Miller. Genauere Informationen sollen aber erst Anfang der Woche bekannt sein.

In Brandenburg wird der Scheitel der Oder-Flutwelle vermutlich gegen Mitte kommender Woche ankommen. Dort ist die Lage unter Kontrolle, man zeigt sich vorbereitet.

Hilfe für die vom Hochwasser Betroffenen

Der polnische Regierungschef Donald Tusk nannte die Flutkatastrophe ein beispiellosen Drama und beziffert die bisherigen Schadenshöhe auf rund 2,5 Milliarden Euro, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Ein erstes Regierungs-Programm für die Wojewodschaften Kleinpolen und Vorkarpaten, in denen allein 100.000 Haushalte betroffen sind, sieht eine Einzelfall-Hilfe von bis zu 6.000 PLN pro Haushalt vor, die nicht zurückgezahlt werden muss. Auch ein Kreditprogramm für den Wiederaufbau wird bereits angedacht, das drei Viertel der Schäden abdecken würde.

Hochwasser in Wroclaw/Breslau:

Hochwasser bei Sandomierz:

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".