Hochwasser: Lage in Polen entspannt sich

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Hochwasser bei Grudziaz Polen
Hochwasser im nordpolnischen Grudziadz (Graudenz)

Alles unter Kontrolle

Langsam stabilisiert sich die Hochwasserlage in Polen, nachdem die Flutwelle in der Nacht bei Danzig in die Ostsee gerauscht ist. Das bestätigte heute auch Innenminister Jerzy Miller bei einer Pressekonferenz in Warschau, alles sei unter Kontrolle. Während der vergangenen 24 Stunden habe es nicht geregnet und alle Dämme haben der Flut standgehalten, betonte Miller. An der Weichsel bestehe derzeit nirgendwo die Gefahr eines Dammbruchs. Auch die Flutwelle der Oder sei dabei das Land zu verlassen, sie nähere sich der deutschen Grenze. Deutsche und polnische Krisenstäbe, sind in ständigem Kontakt. Eine völlige Entwarnung könne man aber nicht geben betonte Miller, denn Miller die extrem lange Flutwelle habe die Dämme geschwächt und so sei Wachsamkeit weiter gefragt. Auch in Tczew (Dirschau), der letzten Stadt vor der Ostseeküste, hielten die Deiche trotz enorm hoher Wasserstände stand.

In Warschau fiel der Pegelstand heute Nachmittag unter die Alarmgrenze von 6,50 Metern, nachdem er am vergangenen Samstag bei 7,80 Meter abgelesen wurde. Die Stadtpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Waltz ordnete daher die Freigabe einiger gesperrter Straßen und die Öffnung bisher geschlossener Schulen und Kindergärten an.
Auch im Krisenbereich um Plock entspannte sich die Lage. Dort hatte die Weichsel viele Ortschaften. Jetzt gehe es darum, die Seuchengefahr zu bekämpfen, den Schlamm wegzuräumen und die Region wieder bewohnbar zu machen, sagte Jacek Kozlowski, Woiwode von Masowien.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk besuchte heute die von der Flut am stärksten betroffenen Gebiete im Süden des Polens. Die Regierung hatte gestern ein Hilfspaket in Höhe von zwei Milliarden Zloty (500 Millionen Euro) für die Flutopfer beschlossen.

Auch Papst Benedikt XVI. hat sich der Opfer des Hochwassers in Polen erbarmt und eine Spende angekündigt, die für die Hochwasseropfer gedacht ist, besonders für diejenigen, die in den am meisten betroffenen Kirchengemeinden ihr Heim verlassen mussten.

Die Schuld der Biber

Auf die Kritik von WWF Polen und anderer polnischer Umweltverbände an dem verfahlten Hochwasserschutz der Regierung antwortete Innenminister Jerzy Miller, die Biber seien Schuld. Biber würden überall an den Weichseldeichen leben und zu ihrer Zerstörung bei tragen „, sagte Miller bei der Pressekonferenz in Warschau.

Nach Auskunft der polnischen Naturschutzbehörde leben in Polen schätzungswerise 50.000 Biber, die teilweise unter Artenschutz stünden. Experten geben jedoch den Bibern nicht die Alleinschuld. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, dass Biber Tunnel in den Deichen graben würden und sie so von innen destabilisierener, die viel zahlreichen Wühlmäuse täten das auch.

Blick auf die Weichsel von der Brücke bei Tczew aus:

Hochwasser in Tczew:

Hochwasser in Grudziadz:

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".