Hochwasser Polen: Warschau erwartet die zweite Flutwelle

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Hochwasser in Polen und kein Ende

Hochwasser in Polen und kein Ende,

In Polen strömt der zweite Hochwasserscheitel der Weichsel unaufhaltsam nach Norden. Nun läuft die Flutwelle auf Warschau zu, das sie in der Nacht gegen 03.00 Uhr früh erreichen soll.

Warschau rüstet sich für die Fluwelle

Nachdem bereits gestern der kritische und den Hochwasseralarm auslösende Pegelstand von 6,50 Metern überschritten wurde, laufen die Abwehrmaßnahmen auf Hochtouren. Bedrohte Straßen und Plätze wurden gesperrt, Kindergärten und Schulen bleiben heute und am Mittwoch geschlossen. Da man mit einer Pegelhöhe von mindestens 7,80 Metern rechnet, würden die Vorsichtsmaßnahmen gegenüber der Mai-Flutwelle noch ausgedehnt, verkündete Warschaus Stadtpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Waltz

Die Lage an der Weichsel

Die Schäden, diese zweite Flutwelle innerhalb von drei Wochen entlang der betroffenen Weichselabschnitte sind gewaltig. Zahlreiche Dammbrüche und Erdrutsche machten die Evakuierung von Tausenden Menschen nötig. Hunderte Häuser stehen unter Wasser, Straßen und weite landwirtschaftliche Nutzflächen sind überflutet. Am Morgen brach ein Damm in Kopiec bei Annopol. Mehrere Ortschaften mit über 100 Häusern wurden überflutet, über 1000 Menschen sind in Gefahr.

Schwer getroffen wurde Sandomierz, wo das Wasser von der ersten Flutwelle noch gar nicht ganz abgelaufen war, als die Region wieder überflutet wurde. Die durch die lange erste Flutwelle aufgeweichten Dämme und Deiche hielten den Wassermassen nicht mehr stand und brachen. In der vergangenen Nacht brach bei Tarlow ein Damm, hunderte Menschen mussten evakuiert werden und rund 600 Höfe sind vom Wasser bedroht.  In Janowiec bei Lublin mussten Hunderte Menschen nach einem hundert Meter breiten Dammbruch in der Nacht zum Dienstag in Sicherheit gebracht werden. Hunderte Hektar Wiesen und Ackerland stehen unter Wasser.

Das Hochwasser und die polnische Politik

Die polnische Regierung versucht alles, um die Verhängung des Katastropghenzustandes zu vermeiden, denn dann müssten die Präsidentschaftswahlen am 20. Juni abgesagt werden und dürften gemäß polnischer Verfassung erst 90 Tage nach Ende des Katastrophenzustandes abgehalten werden.

Dafür erntete Ministerpräsident Donald Tusk in Sandomierz, einer der am schwersten betroffenen Städte bei seinem Besuch wenig Verständnis. Die Menschen haben dort andere Sorgen und sind der Verzweiflung nahe. Niemand denkt dort an die Wahlen, alle sind damit beschäftigt vom eigenen Hab und Gut zu retten, was noch zu retten ist. Mit einer hohen Wahlbeteiligung braucht hier heute schon niemand mehr zu rechnen.

Keine Entspannung in Sicht

Eine Entspannung der Hochwasserlage ist derzeit nicht in Sicht, denn auch für  die kommenden Tage sind weitere schwere Gewitter, sintflutartiger Regen und Starkwind mit bis zu 90 Kilometern Windgeschwindigkeit angesagt.

Der Kampf gegen die Wassermassen: Sicherungswälle in Parchatka:

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".