Hochwasserlage in Polen weiter angespannt

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Hochwasser im Süden Polens

Hochwasser in Südpolen,

Das Hochwasser in Polen hat die Pegelstände auf ungeahnte Höhen getrieben, zuletzt wurden an der Weichsel solch hohe Wasserstände vor 40 Jahren erreicht. Während sich die Situation ganz im Süden und Südosten Polens langsam zu entspannen beginnt, rollt die Flutwelle nun auf Mittelpolen zu. Nach weiteren Dammbrüchen mussten jetzt dort Hunderte ihre Häuser verlassen. Allein an der Weichsel wurden bisher mehrere tausend Menschen evakuiert, sechs Menschen sind in den Fluten ums Leben gekommen. Bereits jetzt rechnet man mit Schäden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro.

Sandomierz

Zentrum des Geschehens war am Mittwoch und heute am Morgen vor allem Sandomierz, eine 25.000 Einwohner zählende Kleinstadt an der Weichsel im Südosten Polens. Sandomierz, in dem einst Fürsten und Könige residierten, hat eine der schönsten Altstädte Polens, die mit Bauten aus Gotik, Renaissance und Barock gespickt ist, und gilt als die am meisten gefilmte Stadt des Landes. Dort wurden rund 4.000 Bewohner mit Booten evakuiert, nachdem die Dämme den Wassermassen nicht mehr standhalten konnten. Auch der wichtigste Arbeitgeber der Stadt, die Glashütte war gefährdet.

Inzwischen ist dort das Schlimmste wohl überstanden. In der ganzen Region Südostpolen beginnen die Pegelstände der Weichsel und ihrer Zuflüsse zu sinken, bestätigte Innenminister Jerzy Miller vor Ort. Das sei auch im Süden der Überschwemmungsgebiete an der Oder so.

Warschau und Breslau vor dem Hochwasser

Dafür bewegen sich die Flutwelle der Oder auf Wroclaw (Breslau) und das bHochwasser der Weichsel auf Warschau zu.  Premierminister Donald Tusk hat aus den Versäumnissen früherer Regierungen und Flutkatastrophen gelernt, zeigt sich in den betroffenen Gebieten mit seiner Regierungsmannschaft präsent und macht die Bewältigung der Flut zur Chefsache. Vor allem in den Schutz der beiden Großstädte Breslau und Warschau griffen er und Innenminister Miller aktiv ein.

Das Innenministerium erklärte, Ein Krisenteam des Innenministeriums prüfe notwendige Maßnahmen zum Schutz der Hauptstadt, erklärte Innenminister Miller. In Warschau ist vor allem der Zoo im Stadtteil Praga gefährdet. Warschau sei gewappnet, erklärte die Stadtpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Waltz. Man habe 200.000 Sandsäcke zur Verfügung, und viele Feuerwehrleute und Soldaten in Bereitschaft, verkündete die Pressesprecherin der Stadtpräsidentin. Der höchste Wasserstand mit voraussichtlich knapp acht Metern wird am Freitag erwartet.

Für Krakau dürfte das Schlimmste vorbei sein. Dort hatte die Weichsel am Mittwoch nach einem Dammbruch mehrere Straßen überschwemmt. Inzwischen konnte die Lücke im Damm mit Sandsäcken geschlossen werden und die Lage sei nun unter Kontrolle, erklärte das Innenministerium.

Schnelle Hilfe in Sicht?

Innenminister Miller kündigte an, den sieben bisher von der Katastrophe betroffenen Woiwodschaften eine Soforthilfe von 43,5 Millionen PLN aus dem Krisenfonds der Regierung zu überweisen. Die Schäden allerdings werden ein Vielfaches betragen, viele Menschen in den Hochwasserregionen dürften finanziell vor dem Aus stehen. Bei früheren Hochwassern zeigt sich, dass die Versicherungsleistungen nicht einmal das Nötigste abdeckten. Auch an staatliche Hilfen glaubt niemand so recht in den betroffenen Regionen.

Hochwasser in Sandomierz

Der Warschauer Zoo bereitet sich auf das Hochwasser vor:

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".