Katyn-Museum am neuen Sitz in der Warschauer Zitadelle eröffnet

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Persönliche Gegenstände der in Katyn Ermordeten, Katyn-Museum, Warschauer Zitadelle

Persönliche Gegenstände der in Katyn Ermordeten, Katyn-Museum, Warschauer Zitadelle,

Am 17. September 2015 wurde das Warschauer Katyn-Museum am neuen Sitz wiedereröffnet. Nun erinnert das neue Muzeum Katy?skie in der Zitadelle in Warschau an eines der größten nationalen Traumata Polens. Das seit 1993 bestehende Museum ist Bestandteil des Muzeum Wojska Polskiego (Museum der polnischen Armee) und in einer Außenstelle im ehemaligen „Czerniakowski“-Fort (Fort IX der Zitadelle Warschau) untergebracht. Nach dem Museum des Warschauer Aufstands ist das Katyn-Museum das zweite Museum in Warschau, das an die wichtigsten Ereignisse in der neueren polnischen Geschichte mit modernsten Mitteln multimedial und interaktiv erinnert.

In der Zitadelle befindet sich außer dem Katyn-Museum auch noch das Museum der Polnischen Militärtechnik (Muzeum Polskiej Techniki Wojskowej), das ebenfalls zum Museum der polnischen Armee gehört. Damit ist die Warschauer Zitadelle ein zentraler Erinnerungsort für die polnischen Jahres des Leidens 1939-1945.

Beim Massaker von Katy? wurden 1940 mehr als 4.400 polnische Intellektuelle und kriegsgefangene Offiziere von Einheiten des sowjetischen Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) hingerichtet. Die Ausstellungen des Museums soll nicht nur polnischen Besuchern, sonder auch ausländischen Gästen die Hintergründe über das Verbrechen von Katy? nahe bringen. Dieses Museum ist nicht nur ein Ort der Ehrung der Opfer des Massakers von Katyn, sondern auch eine Würdigung der vielen Menschen, die über Jahre versuchten, die Wahrheit darüber aufzudecken.

Persönliche Gegenstände aus den Massengräbern, Hintergrundinformationen zum Geschehen und den Umständen sowie ein gigantisches Epitaph bilden die Grundpfeiler des neuen Museums. Bei den persönlichen Gegenständen handelt es sich um Funde, die bei den Exhumierungen in den Jahren 1991–1994 in Katyn, Charkiw and Twer gefunden wurden. Das von der polnischen Armee betriebene am 29. Juni 1993 eröffnete Museum hat nun seinen Sitz in der Capponière (Kaponiera) der Warschauer Zitadelle bezogen. Neu ist auch das Ausstellungskonzept, das sich aus den zwei Teilen „Odkrywanie“ (Entdecken) und „Swiadectwo“ (Zeugnis) zusammensetzt. Zentrales Thema ist der Umgang mit der Wahrheit in Zeiten des Krieges.

Als Vitrinen für Tausende von Originalgegenständen dienen hölzerne Militärkisten. Das Museum ist von einem rund 2,5 Hektar großen Außengelände umgeben, auf dem ein Appellplatz mit einem symbolischen Wald und einem Holzkreuz eingerichtet wurde. Der Wald wird von der „Allee der Nichtanwesenden“ durchschnitten. Die Namen der Ermordeten sind in ein Epitaph graviert, das sich aus 15 einzelnen Tafeln zusammensetzt. Eine Glocke mit einem charakteristischen Durchschuss soll die Exekution der einzelnen Häftlinge symbolisieren.

Neben diesen für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellungen gibt es auch ein umfangreiches Archiv, in dem Historiker forschen können. Zu diesem Archiv gehört nun auch ein Komplettverzeichnis der Opfer. Mit Slawomir Zygmunt Fratczak bekam das Museum auch einen neuen Leiter.

Dieses Video zeigt das Innere des Katyn-Museums:

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".