Krakauer Kunstbunker feiert 50-jähriges Bestehen

Polnisch lernen

 
Ich empfehle Ihnen den Polnisch lernen von sprachenlernen24:
"Lernen Sie Polnisch wesentlich schneller als mit herkömmlichen Lernmethoden!"

Kunstbunker Bunkier Sztuki in Krakau, Foto: AgatefilmCC BY-SA 3.0

Kunstbunker Bunkier Sztuki in Krakau, Foto: Agatefilm CC BY-SA 3.0

Ein halbes Jahrhundert Krakauer Kunstbunker – das feiert das außergewöhnliche Ausstellungszentrum in diesem Jahr mit einer neuen Ausstellung zu seiner eigenen Geschichte.

Ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt der Bunkier Sztuki, der Kunstbunker, auch 50 Jahre nach seiner Eröffnung. Bis Anfang der 1990er Jahre war es das einzige moderne Gebäude zwischen all den historischen Bauten in der Altstadt von Krakau Das Ausstellungszentrum für moderne Kunst entstand Anfang der 1960er Jahre an der nordwestlichen Seite der Planty, jenes Grüngürtels, der die Krakauer Altstadt umgibt. Zuvor befand sich dort ein Jugendstilcafé, das zuletzt als Tanzbar Esplanada firmierte. Ein benachbarter Speicher aus dem 18. Jahrhundert wurde in den Neubau integriert.

Dunkler Beton, auf dem sich die Struktur der unregelmäßigen Holzverschalung abzeichnet, bildet die Fassade des von Krystyna Tolloczko-Rozycka entworfenen Bauwerks. Die schmalen Fensterschlitze wurden später von innen abgedeckt. So wirkt das Gebäude tatsächlich eher wie ein Bunker denn als Ort für moderne Kunst. Bis heute polarisiert es die Betrachter. Die einen sehen darin einen mutigen Entwurf in eher auf Konformität bedachten Zeiten, den anderen erscheint der Kontrast zu den Altbaufassaden der Umgebung zu brutal. Bis nach der politischen Wende 1989 blieb es das einzige Beispiel für moderne Architektur in der Krakauer Altstadt; inzwischen findet man auch andernorts mutige architektonische Lösungen.

Im September 1965 wurde der Bunkier Sztuki eröffnet und ist bis heute einer der wichtigsten Orte für moderne Kunst in Polen geblieben. Bis 1989 fanden dort vor allem Künstler aus Krakau und Südpolen ein Forum, danach war die Kunstgalerie eine der ersten in Polen, die Arbeiten bekannter ausländischer Künstler wie Henry Moore oder Hans Arp zeigte. Man thematisierte die Rolle der Kunst in der Gesellschaft, widmete sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit den politischen und sozialen Problemen der Gegenwartsgesellschaft und legte stets besonderen Wert auf einen direkten Austausch zwischen Künstlern und Besuchern. Seit 2007 gibt es darüber hinaus ein künstlerisch-pädagogisches Projekt, um Kinder und Jugendliche an zeitgenössische Kunst heranzuführen.

Mit etwas Verspätung widmet sich nun eine Ausstellung dem 50-jährigen Wirken des Bunkier Sztuki. Unter dem Titel „Von meinem Fenster kann man alle Hügel sehen“ reflektiert sie Geschichte und Intention des Gebäudes ebenso wie die Bedeutung der Galerie für die Kunst. Noch bis 8. Mai ist die Ausstellung zu sehen. Im Vorfeld wurden die Ausstellungsräume erneuert, dabei wurden auch im Obergeschoss die seit rund 25 Jahren verhangenen Fensterschlitze geöffnet; nun gibt es dort wieder eine Verbindung zwischen innen und außen, wie sie von der Architektin gedacht war. Durch Umbauten im Inneren entstand zudem ein neuer Ausstellungspavillon als Ort für Workshops oder Diskussionen. Insgesamt sechs Räume stehen für die Ausstellungen zur Verfügung, neben zwei großen Sälen auch die Gewölbekeller, die noch von dem alten Kaffeehaus stammen.

Das Kunst-Ausstellungszentrum Bunkier Sztuki ist dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Galeria Bunkier Sztuki
Szczepa?ski 3a
31-011 Krakow
http://bunkier.art.pl/

Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".