Lublin – Kulturmetropole Ostpolens, Foto: Pankrzysztoff, CC BY-SA 3.0 pl
Die ostpolnische Metropole Lublin hat bald Geburtstag. Mit viel Kultur, Sport und wissenschaftlichen Veranstaltungen begeht die Stadt im kommenden Jahr den 700. Gründungstag. Besucher können das ganze Jahr über in ihre faszinierende Geschichte abtauchen, Kunst aus der Region und aller Welt erleben oder an innovativen Geländespielen teilnehmen – Die Stadt hat sich viel vorgenommen für das Feierjahr. Mit einer musikalischen Reise durch die Jahrhunderte wird das Jubiläumsjahr am 29. Januar 2017 offiziell eröffnet. Die Hauptfeierlichkeiten finden am 15. August statt, dem Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte durch den späteren König W?adys?aw I. ?okietek.
Mit 340.000 Einwohnern ist Lublin die größte Stadt im Osten Polens. Mit fünf Universitäten sowie zahlreichen Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten ist es zudem eines der wichtigsten Forschungs- und Bildungszentren. Im 14. und 15. Jahrhundert war Lublin wichtiges Handelszentrum und den polnischen Königen direkt unterstellt, die das dortige Schloss zur prächtigen Residenz ausbauten. Im Jahr 1569 wurde in Lublin die Union von Polen und Litauen besiegelt, die zu einem der größten und mächtigsten Staaten der frühen Neuzeit in Europa wurde.
Diese reiche Geschichte spiegelt sich auch in der Eröffnungsfeier des Festjahres wider. Am 29. Januar führen die Orchester und Chöre der Stadt ihr Publikum zu den wichtigsten Ereignissen Lublins. Geschrieben wurde diese musikalische Reise vom Lubliner Musiker Jan Kondrak sowie dem bekannten Lubliner Jazz-Pianisten und Hochschullehrer Tomasz Momot. Die Veranstaltung im „Begegnungszentrum der Kulturen“ ist eingebettet in eine Festwoche. Deren Programm wird, ebenso wie die Mehrzahl der weiteren Veranstaltungen 2017, von den Bürgern der Stadt gestaltet. Diese organisieren beispielsweise historische Stadtteilführungen, interaktive Geländespiele sowie Theater, Musik und Performance im öffentlichen Raum.
Eine der wichtigsten regelmäßig stattfindenden Kulturveranstaltungen Lublins ist der „Carnaval Sztukmistrzów“. Das Festival der Magier und Akrobaten findet jedes Jahr Ende Juli statt und wird 2017 durch eine weitere Jubiläumsveranstaltung ergänzt. Vom 22. bis 30. Juli wird Lublin zum Schauplatz für die 40. Europäische Jonglierkonvention, Europas größtes Jonglierfestival. Inspiriert wurde der Carnaval Sztukmistrzów vom Roman „Der Magier von Lublin“ des Literaturnobelpreisträgers Isaac B. Singer. Der großen jüdischen Vergangenheit der einstigen Königsstadt widmet sich seit Jahren das Zentrum „Grozdka-Tor – Teatr NN“. Vom 3. bis 7. Juli organisiert die renommierte Einrichtung die Veranstaltung „Lubliner 2017“, ein Treffen der weltweit verstreuten Nachkommen des ehemaligen jüdischen Schtetls Lublin, das zur Zeit der deutschen Besatzung vollständig zerstört wurde. Geplant sind Lesungen, Performances und Diskussionen.
Den sportlichen Höhepunkt des Festjahres markiert die Fußballeuropameisterschaft der U21-Herren. Das wichtigste Nachwuchsturnier Europas findet vom 16. bis 30. Juni auch in Lublin statt, weitere Austragungsorte sind Bydgoszcz (Bromberg), Gdynia (Gdingen), Kraków (Krakau) und Tychy (Tichau). Neben zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, wissenschaftlichen Konferenzen und Stadtteilprojekten wird die Stadtverwaltung gemeinsam mit Polnischer Post und Polnischer Zentralbank eine Sonderbriefmarke sowie eine Gedenkmünze herausgeben.
Die südostpolnische Metropole Lublin liegt rund 180 Kilometer von Warszawa (Warschau) entfernt. Touristisches Zentrum ist die gut erhaltene Altstadt mit ihren zahlreichen Restaurants, Cafés und Kneipen, die besonders von den zahlreichen Lubliner Studenten bevölkert wird. In der Umgebung befinden sich zudem so attraktive Ziele wie die Renaissancestädte Zamo?? und Kazimierz Dolny sowie die Nationalparks Polesie und Roztocze.
Von der polnischen Hauptstadt Warschau aus ist Lublin per Bahn in zwei Stunden erreichbar. Seit Dezember 2012 besitzt die Stadt zudem einen internationalen Passagierflughafen, der Direktverbindungen nach Frankfurt anbietet.
Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt