Polen ist für die EM 2012 gut gerüstet

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EM 2012 offizielles Logo

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Die Fußballeuropameisterschaft 2012 rückt näher, und auch Polen hofft nun auf sein Sommermärchen. Vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 werden 16 europäische Teams in Polen und der Ukraine um den Titel des Europameisters kämpfen. Die Vorbereitungen in Polen laufen auf Hochtouren und liegen im Zeitplan. Neben vier Stadien wird vor allem in die Verkehrsinfrastruktur mit zahlreichen neue Verkehrsverbindungen und in Hotels investiert. „Schon jetzt spüren Touristen die Verbesserungen”, betont Jan Wawrzyniak, der Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Berlin
Die Hauptstadt Warszawa (Warschau), wo die Spiele im Juni 2012 eröffnet werden, hat bereits jetzt ein neues Sightseing-Highlight. Dort ist das neue Nationalstadion für 55.000 Zuschauer im Bau. Die in Weichselnähe gelegene Sportstätte soll Mitte 2011 fertiggestellt sein und mit ihrer geschwungenen rot-weißen Fassade an die wehende Fahne Polens erinnern. Längst ist die Baustelle fester Programmpunkt bei vielen Stadtbesichtigungen.

Die Bauarbeiten am neuen Stadion in der Ostseemetropole Gdansk (Danzig) werden voraussichtlich Anfang 2011 beendet sein. Kürzlich hat der polnische Energieerzeuger PGE für fast neun Millionen Euro die Namensrechte an der bernsteinfarbenen Arena mit ihren 41.000 Plätzen übernommen. In Wroc?aw (Breslau) soll die deutsche Baufirma Max Bögl bis Ende 2011 die neue Arena für 43.000 Fans im westlichen Stadtteil Maslice fertigstellen, die von außen wie ein riesengroßer Lampion wirkt. Rechtzeitig vor der EM-Eröffnung soll daneben auch eine große Shopping-Mall mit 150 Geschäften, zahlreichen Restaurants und Freizeitmöglichkeiten den Betrieb aufnehmen. Im vierten Spielort Poznan (Posen) feierte man bereits am 20. September 2010 mit einem tollen Konzert des Weltstars Sting die Eröffnung, dort musste das bestehendeStadion nur erneuert und überdacht werden.

Um die erwarteten Besucher – darunter voraussichtlich mehr als eine halbe Million ausländischer Fans – sowie die zahlreichen Funktionäre, die Mannschaften und ihre Betreuer unterzubringen, entstehen nicht nur in den vier Spielorten zahlreiche neue Hotels. Anfang 2010 gab es in Polen 1.800 Hotels. Das waren mehr als dreimal so viele wie noch 1992. Auf mehr als 2.000 dürfte die Zahl der Hotels bis zum Anpfiff noch wachsen.

Allein 2009 wurden zwischen Oder und Weichsel rund 500 Millionen Euro in die Modernisierung und den Neubau von Hotels investiert. Unter anderen entstanden in Wroc?aw mit dem „Monopol“ und „The Granary“ zwei neue 5-Sterne-Hotels; in Gdansk erweiterten das neue 5-Sterne-Hotel Radisson Blu und das 4-Sterne-Hotel Qubus das Angebot für Reisende. In diesem Jahr öffnete ein neues Hilton-Hotel in Gdansk, ein weiteres Hilton in Wroc?aw soll bis 2012 folgen. Nicht nur in den vier Spielorten, auch in zahlreichen anderen Gemeinden wird investiert, denn dort benötigen die Turniermannschaften Trainingsstätten und Mannschaftshotels. Zu diesen Orten zählt die westmasurische Kleinstadt Ostroda (Osterode), wo bereits 2009 ein großes 4-Sterne-Hotel entstand und bis Ende 2010 die Trainingsstätten erneuert werden sollen.

Viele Flughäfen waren durch ein rasantes Wachstum in den letzten Jahren an die Grenzen ihrer Kapazität gestoßen und müssen nicht nur wegen der EURO 2012 erweitert werden. 2008 wurde mit 20,6 Millionen Passagieren ein neuer Höchststand erreicht. Zwar kam es in Folge der weltweiten Krise 2009 zu einem Rückgang, doch 2010 steigen die Zahlen wieder. Auf dem Flughafen in Warszawa-Okecie soll bis 2012 die Kapazität von zehn auf zwölf Millionen Passagiere erweitert werden, außerdem wird der Flughafen eine direkte Bahnverbindung in die Innenstadt erhalten. Zugleich fiel im vergangenen Jahr der Startschuss zum Bau eines neuen Flughafens für die Hauptstadt auf einem nahe gelegenen Militärgelände in Modlin. Hier sollen künftig Billigflieger starten und landen, denen es auf dem Warschauer Zentralflughafen zu teuer geworden ist. Der Flugbetrieb soll dort rechtzeitig vor dem Anpfiff aufgenommen werden. Die Bahn vom Flughafen Okecie ins Zentrum soll ab 2012 nach Modlin verlängert werden.

Insgesamt werden zwischen 2008 und 2012 mehr als eine Milliarde Euro in die Verbesserung des Flugverkehrs fließen. Davon profitieren auch die übrigen polnischen Flughäfen. So erhält Gdansk ein zweites Terminal, wo zunächst drei, später fünf Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Das bisherige Abfertigungsgebäude hat bei zuletzt gut zwei Millionen Passagieren seine Kapazitätsgrenze erreicht. In Krakow (Krakau) sollen durch den Ausbau des Terminals die Kapazitäten von bisher vier Millionen Passagieren verdoppelt werden. Ein neues Terminal ist in Katowice (Kattowitz) bis 2012 geplant, dort sollen statt bisher 3,6 künftig bis zu acht Millionen Fluggäste abgefertigt werden. Weitere Ausbauten sind auch in Poznan und Wroc?aw geplant.

Milliardensummen fließen darüber hinaus in die Verbesserung des Schienen- und Straßennetzes. Allein von der EU kommen im Zeitraum 2007 bis 2013 rund elf Milliarden Euro für die Verbesserung der Straßen und weitere fünf Milliarden für den Ausbau des Schienennetzes. Rechtzeitig vor der EM sollen die letzten Lücken auf der Autobahn A 2 zwischen Berlin und Warszawa geschlossen und die Anbindung über die neue Nord-Süd-Autobahn A 1 nach Gdansk fertiggestellt werden. Darüber hinaus entstehen bis 2012 noch einige Hundert Kilometer Schnellund Umgehungsstraßen.

Modernisiert werden auch fast 1000 Kilometer Schiene. Dadurch sollen sich unter anderem die Fahrtzeiten auf der Strecke von Warschau nach Danzig um zwei Stunden verkürzen. Zugleich startete die polnische Bahngesellschaft PKP ein gigantisches Programm zur Sanierung von Bahnhöfen. Insgesamt 77 Bahnhöfe sollen vor der EM herausgeputzt werden. Unter anderem sind aufwendige Bauarbeiten auf den Warschauer Bahnhöfen Centralna und Wschodnia geplant.

Die Spielorte entwickeln bereits detaillierte Konzepte, wie die Fans bei Spielen in die Stadt und dort zum Stadion und den Fanmeilen gelangen können. In Wroc?aw etwa rechnet man an den Spieltagen mit bis zu 90.000 auswärtigen Fans. Ein Großteil soll mit der Bahn in die Stadt kommen. Dafür wird der im Tudorstil erbaute historische Bahnhof gerade für rund 80 Millionen Euro modernisiert. Am Stadtrand entstehen neue Park-and-Ride-Plätze, mit Shuttlebussen, per Straßenbahn und Eisenbahn sollen die Besucher direkt zum Stadion gelangen. Insgesamt schätzt man die öffentlichen Investitionen in Vorbereitung der EM auf rund 25 Milliarden Euro.

Viele der damit getätigten Vorhaben waren ohnehin erforderlich, sie werden aufgrund der EURO 2012 aber beschleunigt. Bei der Umsetzung legt man sehr viel Wert auf Transparenz. Das für die Vorbereitung der EM gegründete Büro PL.2012 listet auf seiner Website Hunderte Einzelprojekte im Rahmen des Masterplans auf. Anhand der Ampelfarben kann man erkennen, ob diese im Zeitplan liegen. Für die wichtigen Projekte steht die Ampel auf grün.

Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".