Hochwasser und kein Ende, stöhnt man in Polen, denn schon wieder fließt eine Hochwasserwelle durch Polen, die wievielte, mögen die Menschen in den betroffenen Regionen schon gar nicht mehr zählen. Mittlerweile ist auch das Grundwasser durch die dauernden Überflutungen angestiegen und beginnt in Polen und Deutschland an Oder und Spree die Keller zu überschwemmen.
Die Fluten dieses Jahres und ihre Folgen kosten Polen rund 12 Milliarden Zloty schätzt das Innenministerium, das sind drei Milliarden Euro, die Budgetreserve dafür beträgt aber nur 2,7 Milliarden Zloty, dazu kann Polen mit 100 Millionen Euro Unterstützung der EU rechnen. Summa summarum ergibt das ein Haushaltsloch von neun Milliarden Zloty oder umgerechnet 2,3 Milliarden Euro. Die Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna berichtet, dass mit zusätzlichem Geld aus der Haushaltsreserve des nächsten Jahres zu rechnen ist, den Rest müssen die kommunalen und regionalen Selbstverwaltungen auftreiben.
Innenminister Marek Sawicki ist inzwischen auf eine ander Idee gekommen. Er hat eine Vereinbarung unterzeichnet, die Mittel aus einem Fonds bereitstellt, wenn die Opfer Landwirte waren und nun beabsichtigen sich außerhalb der Landwirtschaft selbstständig machen wollen. Im polnischen Rundfunk drückte Sawicki auch die Zuversicht aus, weitere Hilfen der EU für die Landwirte zu erhalten, die ihre landwirtschaftliche Produktion wieder aufnehmen wollen..
In jedem Fall ist die Finanzlücke so groß, dass die Opfer befürchten müssen, keine ausreichenden Hilfen zu erhalten.