Polen: Lutoslawski Jahr zum 100. Geburtstag des Komponisten

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Witold Lutoslawski dirigiert, Foto: Wikimedia Commons; Juliusz Multarzynski (1991)Er gehörte zu den wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In Polen gilt der 1994 verstorbene Witold Lutoslawski neben Fryderyk Chopin als einer der bedeutendsten Komponisten, die das Land je hervorgebracht hat. Am 25. Januar 2013 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass hat das polnische Kultusministerium 2013 zum Witold-Lutoslawski-Jahr erklärt. Den feierlichen Auftakt des Jubiläumsjahres bildet ein Geburtstagskonzert in seiner Heimatstadt Warszawa (Warschau) mit Anne-Sophie Mutter.

Gemeinsam mit dem Symphonischen Orchester der Warschauer Nationalphilharmonie unter Leitung von Antoni Wit wird die badische Violinistin am 25. Januar 2013 „Lancuch II” (Chain II) zur Aufführung bringen. Lutoslawski hatte das Stück Mitte der 1980er Jahre eigens für die damals 22 jährige Anne-Sophie Mutter geschrieben. „Als ich sie zum ersten Mal Chain II spielen hörte, war das für mich eine einzigartige und unvergessliche Erfahrung. Von solch einem Klang und einer derartigen Interpretation meiner Kompositionen für Violine hätte ich nie zu träumen gewagt”, schwärmte der Komponist später.

Vom 24. Januar bis 9. Februar 2013 findet an verschiedenen Orten in der polnischen Hauptstadt das 10. Lutoslawski-Festival „Lancuch X“ statt. Dabei interpretieren die besten polnischen Symphonie- und Kammerorchester sowie namhafte Solisten aus Polen und der ganzen Welt die Werke des Meisters sowie anderer zeitgenössischer Komponisten. Ende Februar findet ebenfalls in Warschau der 9. Internationale Witold-Lutoslawski-Violoncellowettbewerb für Musiker bis 24 Jahre statt.

Von Lutoslawskis Bedeutung für die Gegenwartsmusik zeugt eine Veranstaltungsreihe, die ebenfalls im Januar beginnt. Der Zyklus „Woven Words“ will dem musikbegeisterten Publikum Leben und Werk des Komponisten mit Konzerten, Filmen, Diskussionsveranstaltungen und Online-Ressourcen nahe bringen. Hauptverantwortlich ist das Londoner Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen, das mit verschiedenen Solo-Musikern sowie einem wechselnden Konzertprogramm Lutoslawskis Musik rund um den Globus bringen wird. Den Anfang machen drei Konzerte in London, im Mai tritt das Ensemble in München und Wien, im September in der Berliner Philharmonie auf.

Insgesamt widmen sich über 100 offizielle Veranstaltungen in Polen und anderen Ländern dem Andenken des großen Komponisten. Die Werke Lutoslawskis werden von so namhaften Künstlern wie Vladimir Aschkenasi, Krystian Zimmerman und Johannes Moser sowie von so bedeutenden Ensembles wie dem London Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern oder dem Orchestre de Paris interpretiert. Das polnische Kultusministerium hat für das Jubiläumsjahr insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro bereitgestellt.

Witold Lutoslawski stammte aus einem ostpolnischen Landadelsgeschlecht und besuchte von 1932 bis 1937 das Warschauer Konservatorium, an dem er Komposition und Klavier studierte. Seinen ersten großen Erfolg konnte er mit der Voraufführung der „Wariacje symfoniczne”, der Symphonischen Variationen erzielen. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges spielte er in Warschauer Cafés und nahm an geheimen Konzerten teil. Nach 1945 war der Komponist zunächst gezwungen, Stücke für Radio und Theater sowie Schlager zu komponieren. Seit Mitte der 1950er Jahre erlangten Lutoslawskis Kompositionen immer größere Bekanntheit auf der ganzen Welt. Zu seinen bis heute am meisten gespielten Werken gehören das „Koncert na orkiestr?“ (Konzert für Orchester) von 1954 sowie das 1954 bis 1958 entstandene Stück für Streichorchester „Muzyka ZLalobna” (Trauermusik).

Lutoslawskis Stilsprache unterlag im Laufe der Zeit großen Veränderungen vom Neoklassizismus über folkloristische Elemente am Anfang bis hin zu seiner sehr ausgeprägt individuellen Art zu komponieren in späteren Jahren. In den über 60 Jahren seiner musikalischen Tätigkeit schrieb er zahlreiche Auftragswerke, so unter anderem für Mstislaw Rostropowitsch, Dietrich Fischer-Dieskau und Krystian Zimerman. Seit den 1960er Jahren machte er sich für einen musikalischen Dialog über den Eisernen Vorhang hinweg stark und erhielt zahlreiche wichtige Auszeichnungen und Ehrendoktortitel. Witold Lutoslawski starb am 7. Februar 1994 81-jährig in seiner Heimatstadt Warschau.

Informationen zum offiziellen Witold-Lutoslawski-Jahr gibt es in englischer Sprache auf der Homepage www.lutoslawski.culture.plProgramm und Informationen rund um das 10. Lutoslawski-Festival auf der Website der Witold-Lutoslawski-Gesellschaft unter www.lutoslawski.org.plDas Projekt „Woven-Words” präsentiert sich im Internet unter www.woven-words.co.uk Allgemeine

 

Weitere Informationen zum Lutoslawski-Jahr

  • Informationen zum offiziellen Witold-Lutoslawski-Jahr gibt es in englischer Sprache auf der Homepage www.lutoslawski.culture.pl
  • Programm und Informationen rund um das 10. Lutoslawski-Festival auf der Website der Witold-Lutoslawski-Gesellschaft unter www.lutoslawski.org.pl
  • Das Projekt „Woven-Words” präsentiert sich im Internet unter www.woven-words.co.uk Allgemeine

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Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1611 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".