Polen: Patriot-Raketen kommen an die russische Grenze

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Die von den USA zugesicherten Patriot-Raketen und die 100 US-Soldaten sollen bereits Ende März oder Anfang April in Nordpolen stationiert werden. Am 11. Dezember 2009 hatten die USA und Polen das vertraglich beschlossen. Dem war der Verzicht von US-Präsident Barack Obama auf den von Amtsvorgänger George W. Bush geplanten Raketenschild vorangegangen. Obama hatte sich entschieden, ein flexibleres System aufzubauen, dass besser tauglich ist für die Abwehr iranischer Kurz- und Mittelstreckenraketen. Die Patriot-Raketen für Polen waren ein Teil des ursprünglichen Raketenschild-Übereinkommens, auf dessen Erfüllung Polen bestand.

Besonders die Beziehungen zu Russland sowohl seitens der USA als auch Polens und Tschechiens hatten ob des Raketenschild-Vorhabens stark gelitten – in Moskau fühlte man sich bedroht und sah sich als eigentliches Ziel der Raketen. Daher wurde auf russischer Seite laut über die Stationierung von Iskander-Kurzstreckenraketen im Kaliningrader Gebiet nachgedacht.

Am Mittwoch, den 20. Januar gab der polnische Verteidigungsminister Bogdan Klich der polnischen Nachrichtenagentur PAP gegenüber den Stationierungsort des Patriot-Systems bekannt. Demnach kommen die Raketen ins nordpolnische  Morag, das einstige Mohrungen. Die Entscheidung für Morag habe „keine politische oder strategische Bedeutung,“ sagte Verteidigungsminister Kilch der PAP. alleiniger Grund sei die gute Infrastruktur vor Ort.

Morag liegt 45 Kilometer nordwestlich der Wojwodschaftshauptstadt Olsztyn in dem Landstrich, der Westmasuren genannt wird, rund 12 Kilometer östlich der Schnellstraße Danzig-Warschau E77 und nur wenig mehr von der Straße Elblag- Grenzübergang Mamonowo entfernt. Von Morag sind es nur 70 Kilometer Luftlinie zur russischen Grenze zum Kaliningrader Gebiet. Morag liegt etwas abseits der großen Verkehrsströme im Gebiet der großen masurischen Seen und war bisher eher durch sein Herder-Museum im Dohna-Palais bekannt. Was die Infrastruktur betrifft, kann es sich nur um die leer stehende Kaserne handeln, die noch nicht umgenutzt wurde, aber in passablem Zustand ist.

Die russische Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die Ostsee-Flotte Russlands soll aufgerüstet werden, erklärte ein Marinesprecher gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Man werde neue Kriegsschiffe der Korvetten-Klasse bauen, die mit Langstreckenraketen bestückt werden.

Update 23.01.2009:
Diese RIA-Novosti-Meldung hat das russische Verteidigungsministerium inzwischen dementiert, melden russische Agenturen. Es sei im Zusammenhang mit der Patriot-Stationierung keine Änderung des Arsenals der Ostseeflotte geplant,  habe das Verteidigungsministerium mitgeteilt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".