Winterurlaub in Polens Skigebieten, Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt
Langlaufzentrum wird ausgebaut
Die schlesische Polana Jakuszycka (Jakobsthaler Lichtung), Polens größtes Ski-Langlaufareal, bekommt ein neues Multifunktionssportzentrum. Nach jahrelangen Vorbereitungen können die Bauarbeiten an der modernen Anlage um die Jahreswende beginnen. Sie soll bereits 2018 fertiggestellt sein. Neben dem neuen Gebäude entstehen neue Langlauftrassen sowie eine Biathlonanlage mit einer Gesamtlänge von fünf Kilometern. Eine asphaltierte Skating-Trasse, ein Ballsportplatz sowie eine Leichtathletikanlage sollen das unweit von Szklarska Poreba (Schreiberhau) gelegene Gelände auch während der Sommermonate zu einem attraktiven Ziel für Sportler und Aktivtouristen machen.
Möglich wurde das Investitionsprojekt durch einen Besitzerwechsel. Anfang September erwarb das Marschallamt der Woiwodschaft Dolnoslaskie (Niederschlesien) das wertvolle Areal an der polnisch-tschechischen Grenze vom Verein „Bieg Piastow“ (Piastenlauf). Dieser organisiert eine der ältesten und wichtigsten Massenlanglaufveranstaltungen Mitteleuropas. Zum Piastenlauf kommen jährlich mehr als 5.000 Athleten aus ganz Europa nach Jakuszyce. Der Lauf ist Teil der WorldLoppet-Serie. Die 41. Auflage des legendären Skirennens ist zwischen dem 25. Februar und 5. März 2017 geplant. Der Hauptlauf führt über 50 Kilometer.
Insgesamt stehen Freizeit- und Leistungssportlern in Jakuszyce rund 100 Kilometer lange Loipen zur Verfügung. Bereits zweimal wurden dort der Fis-World Cup im Cros Country ausgetragen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Langlaufzentrums eröffnete erst im vergangenen Jahr das moderne Wellnesshotel Jakuszyce SPA mit 37 Zimmern, Pool und Sauna. Jakuszyce liegt an der Strecke der Zackenbahn, die Szklarska Poreba mit dem tschechischen Ferienort Harrachov (Harrachsdorf) verbindet
Zur Czarna Gora mit Polens schnellstem Skilift
Das Wintersportresort Czarna Gora (Schwarzer Berg) im Glatzer Schneegebirge präsentiert seinen Gästen in der kommenden Saison eine Reihe attraktiver Neuerungen. Die wohl spektakulärste davon ist Polens schnellster und modernster Sechssitzer-Lift. Er soll den bisherigen Zweisitzer „Babcia“ (Oma) auf den 1.205 Meter hohen Berg ersetzen. Für die knapp 1.400 Meter lange Strecke soll die Anlage der Südtiroler Firma Leitner rund vier Minuten Fahrtzeit benötigen. Die Sessel sind mit beheizbaren Komfortsitzen, einer getönten Wetterschutzhaube und einem speziellen Kindersicherheitssystem ausgerüstet. Parallel zur neuen Seilbahn wird auch die von der Czarna Gora führende schwarze Trasse A modernisiert. Ein neues Profil bekommen zudem die FIS-Trasse B und die leichte Piste H. Dadurch werden diese für Kunstschnee besser geeignet und leichter zu pflegen sein.
Wintersport im polnisch-deutschen Grenzgebirt, Foto: ©Polska Organizacja Turystyczna
Mit insgesamt 62 Schneekanonen und 35 Schneelanzen können die wichtigsten Trassen der Anlage künftig komplett mit Kunstschnee bedient werden. Die mit 1.680 Metern längste Piste, die FIS-Trasse B, soll zudem noch in diesem Jahr mit einer Kunstlichtanlage ausgerüstet werden, so dass sie Skispaß von 9 bis 22 Uhr ermöglicht. Auch die Zimmerkapazität im Bereich des Wintersportkomplexes wurde erweitert. Neben der Villa Czarna Gora und dem Hotel Morawa soll bereits ab Dezember das neue Aparthotel Czarna Gora das Übernachtungsangebot ergänzen. Die Anlage wird über 500 Betten, sechs Themenrestaurants und drei Bars verfügen. Ein SPA&Wellness-Bereich mit Saunalandschaft und Panorama-Pool wird im Sommer 2017 fertiggestellt. Das Skigebiet liegt unweit des Kurorts Ladek-Zdroj (Bad Landeck) im Glatzer Bergland.
Neuer Sessellift am Olympiazentrum
Das Zentrale Olympische Sportzentrum Polens in Szczyrk (Schirk) bekommt einen neuen Sessellift. Der untere Teil der Seilbahn, die auf den Berg Skrzyczne (Rauhkogel) führt, wird durch einen Viererlift ersetzt. Die rund 1,5 Kilometer lange Anlage der Südtiroler Firma Leitner wird bis zu 2.400 Gäste pro Stunde transportieren können. Mit der Investition wird die Erneuerung der gesamten Anlage auf den mit 1.257 Metern höchsten Berg des Beskid Slaski (Schlesische Beskiden) abgeschlossen. Die Gipfelseilbahn wurde bereits 2013 erneuert. Zwar sollen noch in diesem Jahr die Vorarbeiten beginnen, Skigäste müssen laut Betreiber aber mit keinerlei Einschränkungen während der kommenden Saison rechnen. Der Austausch der alten Sitze erfolgt im kommenden Frühjahr. Rechtzeitig zur Wintersaison 2017/18 sollen Skiurlauber die gesamterneuerte zweiteilige Anlage dann erstmals nutzen können.
Neues Museum in der Tatra
Das Unternehmen PKL – Polskie Koleje Linowe (Polnische Seilbahnen) will 2017 mit dem Bau eines neuen Museums in Zakopane beginnen, das sich auf 2.000 Quadratmeter Fläche dem Ski- und Gebirgssport in der Tatra widmet. In dem teilweise unterirdischen Gebäude sollen sich zudem künftig eine neue Wartehalle mit den Kassen, eine Gepäckaufbewahrung und ein Restaurant befinden. Nach Fertigstellung der umgerechnet etwa drei Millionen Euro teuren Investition sollen Fahrgäste nummerierte Sitzplatzkarten für die Gondelbahn erhalten, anhand derer sie ihre individuelle Abfahrtszeit ablesen können. Im neuen Museum können Touristen die Wartezeit an der Talstation der Gondelbahn auf den Kasprowy Wierch überbrücken. Der 1.987 Meter hohe Berg ist mit dem angrenzenden Gasienica-Tal und Polens höchst gelegenem Skiresort eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Tatra-Region, ganz unabhängig von den Jahreszeiten.
Skipass für Zakopane
Erstmals bekommt Polens Wintersportzentrum Zakopane einen Skipass. Der Goral Skipass ermöglicht Wintergästen der Tatraregion die gemeinsame Nutzung von vier kleineren Skiresorts. Neben den beiden auf dem Stadtgebiet gelegenen Anbietern Harenda und Polana Szymoszkowa sind auch die unweit gelegenen Skizentren Witow und Suche im Preis mit inbegriffen. Das Sammelticket wird im Internet, an einem speziellen Automaten im Stadtzentrum von Zakopane sowie an verschiedenen Verkaufspunkten erhältlich sein. Der Verkauf soll im November starten.
Neue Kunstschneeanlage in Karpacz
Eine neue Kunstschneeanlage geht in diesem Winter im Skigebiet Bialy Jar in Karpacz (Krummhübel) in Betrieb. Die Snow Factory des Südtiroler Unternehmens TechnoAlpin kann pro Tag 100 Kubikmeter künstlichen Schnee erzeugen. Sie ist als Ergänzung zu den bestehenden Schneekanonen gedacht und kann anders als diese auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt eingesetzt werden. Das geschlossene System produziert aus reinem Wasser ohne Zusatz von Chemikalien kleinste, vollkommen gefrorene Eiskristalle, die gesammelt und mit Pistenraupen zu befahrbarem Schnee verarbeitet werden.
Elektromotor soll Pferde in der Tatra entlasten
In der Tatra-Region im Süden Polens werden derzeit Pferdegespanne mit Elektrounterstützung getestet. Erste Probeläufe zum beliebten Ausflugsziel Morskie Oko (Meerauge) verliefen laut Verwaltung des Tatra-Nationalparks vielversprechend. Die leisen Elektromotoren springen ab einem bestimmten Steigungsgrad an und sollen so die Vierbeiner entlasten. Fahrten in den zünftigen Pferdekutschen sind eine der größten Touristenattraktionen in dem Hochgebirge. Doch die teils extremen Steigungen und Gefälle bedeuten für die Vierbeiner extreme Anstrengungen. Das betrifft besonders die Strecke zu dem auf fast 1.400 Meter Höhe gelegenen Bergsee Morskie Oko. Die Wagen sind in der Regel mit bis zu 13 Touristen sowie einem Fahrer besetzt und werden von zwei Pferden gezogen. In der Vergangenheit protestierten mehrere Umwelt- und Tierschutzorganisationen gegen die Nutzung der Pferdewagen. Die neuen Hybridwagen, deren Kosten sich auf rund 46.000 Euro belaufen, stellen einen Kompromissvorschlag dar und sollen vom Tatra-Nationalpark sowie den einzelnen Fuhrunternehmern finanziert werden.