Südpolnischer Kurort Szczawnica mit großen Plänen für die Zukunft

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Szczawnica, Kurort in SüdpolenSzczawnica liegt rund 120 km südöstlich von Krakow (Krakau) nahe der slowakischen Grenze. Die Fahrzeit im Pkw beträgt von dort rund zwei Stunden. Auf der Strecke verkehren auch mehrere Linienbusse.

Der Kurort mit rund 7.500 Einwohnern liegt am Fuße des Pieniny-Gebirges und der Sandezer Beskiden. Szczawnica kann auf eine 200-jährige Kurtradition zurückblicken. Vor allem Erkrankungen der Atemwege sowie Erkrankungen des Magens und der Bewegungsorgane werden dort behandelt. Sieben Mineralwasserquellen und eine gesunde Bergluft sind die Basis für die Kurbehandlungen. Doch daneben hat der Kurort auch einen enormen touristischen Wert. Jährlich zählt man dort mehr als 200.000 Touristen.

Der Nationalpark des Pieniny-Gebirges mit seinen Wanderwegen liegt vor der Haustür, am Rande des Ortes enden die Floßfahrten auf dem Dunajec. Die zwei- bis dreistündigen Touren durch das Durchbruchtal des Dunajec-Flusses gehören zu den größten touristischen Attraktionen der Woiwodschaft Malopolska (Kleinpolen).  Im Winter sind in dem Kurort mehrere Skilifte in Betrieb. Die längste Piste am Hausberg Palenica misst rund 1.800 Meter. Sie ist beleuchtet und kann künstlich beschneit werden. Daneben gibt es noch weitere Pisten für Skiund Snowboardfahrer. Neben dem 5-Sterne-Hotel Modrzewie Park gibt es auch zahlreiche preiswertere Hotels und Pensionen in der Stadt.

Nach fast 50 Jahren erhält der südpolnische Kurort Szczawnica sein Kurtheater wieder. Das alte hölzerne Gebäude war 1962 abgebrannt. Das neue knüpft äußerlich an die alte Form an, ist aber hochmodern ausgestattet. Das Theater ist ein weiterer Mosaikstein in der Verwandlung Szczawnicas zu einem der Top-Resorts im Süden Polens.

Mit seiner holzverkleideten Fassade passt sich der im Kurviertel gelegene Dworek Go?cinny an den regionalen Baustil in der Region des Pieniny-Gebirges an. Die äußere Form ist eine Kopie des abgebrannten Kurtheaters vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Kubatur wurde aber um rund zehn Prozent vergrößert. Innen ist das Gebäude mit modernster Technik ausgestattet, die eine multifunktionale Nutzungermöglicht. So kann die Bühne komplett entfernt und die Theaterbestuhlung ersetzt werden. Theateraufführungen sind dort ebenso möglich wie große Konferenzen. Die flexible Beleuchtung ermöglicht Bälle wie auch Firmenpräsentationen. Mit 400 Plätzen im Hauptsaal ist das neue Kurtheater einer der größten Veranstaltungsorte der Region. Im Untergeschoss entstand ein großer Jazzclub mit Außenterrassen. Nachdem bereits am 17. September die erste Veranstaltung dort stattfand, ist das Grand Opening im Winter vorgesehen.

Das wiederaufgebaute Kurtheater ist nur ein wichtiges Element im Masterplan der drei Geschwister Mankowski für den Kurort. Sie sind Nachfahren von Adam Stadnicki, der vor 1945 den Kurbetrieb besaß. Vor wenigen Jahren hat die Familie ihre alten Besitztümer zurückerhalten, die neben den Quellen auch eine 9.000 Hektar große Fläche mit rund zwei Dutzend Gebäuden im Kurviertel umfasst. Christophe, Nicolas und Helena, alle in den Dreißigern, leiten nun die Geschicke der Kurgesellschaft. Ihr Vater hatte eine Französin geheiratet, die Kinder wuchsen in Frankreich auf und kehrten jetzt erst wieder nach Polen zurück. Inzwischen siedeltensich auch andere Mitglieder der Familie wieder in Szczawnica an.

Für den bis dahin etwas verschlafen wirkenden Kurort entwickelte das Trio ambitionierte Pläne. Zehn Hotels von drei bis fünf Sternen, zehn weitere Restaurants und ein neues Kurzentrum sollen danach entstehen. Und mit diesen Plänen sind die drei Geschwister auf einem guten Weg. Schon 2009 eröffneten sie das neue Hotel Modrzewie Park, das erste 5-Sterne-Hotel in der Pieniny-Region. Es befindet sich in einer Villa, die 1938 ganz im Stil der klassischen Moderne erbaut worden war. Entstanden ist dort ein stilvolles Refugium mit 17 Zimmern und Suiten sowie einem exklusiven Wellnessbereich, bei dem Wert auf jedes Detail gelegt wurde. Der neue Chefkoch aus Frankreich setzt auf eine moderne Küche mit besten regionalen Zutaten.

Komplett erneuert wurde bereits die alte Trinkhalle mit dem angeschlossenen Café Helenka im Zentrum des Kurviertels. Auch hier knüpfte man äußerlich an die traditionellen Formen an und verband diese mit einer zeitgemäßen Ausstattung. Nach dem Kurtheater soll jetzt das aus sozialistischen Zeiten stammende Kurzentrum durch ein modernes Kurhaus ersetzt werden. Danach sehen die Pläne den Umbau des bisherigen Inhalatoriums zu einem hochklassigen Spa vor. Parallel dazu sollen die vorhandenen Hotels erneuert werden und neue entstehen. Vom Engagement der neuen Betreiber scheint auch die Stadtverwaltung angesteckt zu sein, die gerade das Zentrum des Kurviertels neu gestaltet. Unter anderem wird dort ein in der Vergangenheit abgedeckter Bachlauf wieder freigelegt.

 

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".