Szczecin, Polens wichtigste Hafenstadt

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hakenterrasse255Szczecin, das alte Stettin ist Polens wichtigster Hafen und liegt genau in der Mitte zwischen Danzig und Hamburg. In der Metropole an der Oderin gibt es viel zu sehen. Das heutige Szczecin ist die wichtigste polnische Hafenstadt und ein boomendes Wirtschaftszentrum gleich hinter der deutsch – polnischen Grenze und könnte ein Wirtschaftsmotor für die ganze strukturschwache Region werden, auch auf deutscher Seite. Mit Swinoujscie (Swinemünde) zusammen bildet sie das größte Hafenareal der Ostsee.

Knapp eine halbe Million Einwohner hat Szczecin heute – darunter 50 000 Studenten – und wartet darauf, auch für das deutsche Hinterland Mecklenburg – Vorpommern wieder das natürliche Zentrum zu werden, das es historisch schon immer war. Stettin, wie die Stadt früher hieß, ist untrennbar mit der Geschichte Pommerns verknüpft.

Von Anfang war an der geschützte Hafen war das Kapital der Stadt, die seit 1272 der Hanse angehörte. Ihre Ursprünge hat die Stadt in einer slawischen Burg im 8. oder 9. Jahrhundert, die Stadtrechte erhielt sie 1243. Nun wurde die Burg Stammsitz der pommerschen Fürsten und damit dominierend in Pommern. Von 1121 an regierte die Greifendynastie bis 1637 über fünfhundert Jahre lang das Fürstentum Pommern und führte Stadt und Land zu einer ersten Blüte, die zweite folgte in der Preußenzeit von 1720-1945.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Stettin zu gut 65% zerstört und kam wie ganz Hinterpommern zu Polen Heute ist nichts mehr zu sehen von den Wunden, die der Krieg schlug. Das heutige Szczecin ist ein Stadt im Grünen mit einer traumhaften Umgebung, nicht einmal eine Autostunde entfernt liegen die Insel Wollin, die Ostseebäder und der Fährhafen von Swinoujscie als Tor zur Welt.

Ein großer Teil der im Krieg zerstörten Altstadt wurde wieder aufgebaut. Sehenswert sind besonders die Johanniskirche an der Oder, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und die Jakobikirche aus dem 14. und 15. Jahrhundert, in der 1827 Mendelssohn – Bartholdy seinen berühmten Hochzeitsmarsch spielen ließ.

Im gotischen Alten Rathaus am Stary Rynek (Alten Markt) befindet sich das sehenswerte Stadtmuseum. Genau gegenüber liegt der Loitzenhof (Kamienica Loitzow), ein aus dem 16. Jahrhundert stammendes nach einer reichen Kaufmannsfamilie benanntes Patrizierhaus.

Von der nach einem Stettiner Oberbürgermeister benannten Hakenterasse, hat man einen wunderbaren Blick hinunter auf die Oder. Repräsentative Bauten der Wilhelminischen Ära beherbergen hier unter anderem Wojewodschaftsverwaltung und Schifffahrtsmuseum.

Bedeutendstes Bauwerk der Stadt ist das Schloss der pommerschen Herzöge am Steilufer der Oder, das die Altstadt dominiert. Das Steinhaus, ein erster Teil des heutigen Südflügels, wurde bereits 1346 errichtet, der Hauptteil im Stil der italienischen Renaissance stammt aus dem 16 Jahrhundert. Der im Krieg schwer beschädigte fünfflügelige Bau mit seinen zwei Innenhöfen wurde bis 1980 originalgetreu wieder aufgebaut und dient heut als Veranstaltungszentrum und Museum. Einen besonderen Panoramablick über Stadt und Haff hat man, wenn man sich müht und die über zweihundert Stufen zur Turmspitze hinaufsteigt.

Das ganz besondere Flair dieser Stadt macht das Pariser Viertel mit seinen Gründerzeithäusern und Jugendstilvillen aus, das einen Hauch französischer Lebensart in die Stadt an der Oder bringt. Tatsächlich wurde die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts inspiriert von den Ideen des Pariser Stadtplaners Haussmann umgestaltet, nachdem 1873 die letzten Festungsanlagen geschliffen waren. Geometrischer Städtebau mit weiten Plätzen, von denen die Straßen sternförmig ausgingen, breiten Boulevards und Parks kennzeichnen dieses lebendigste Viertel der Stadt, in dem der Tourist viele schicke kleine Läden , Restaurants und Bistros findet.

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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1611 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".