Heute ist „Tlusty Czwartek“ in Polen, der letzte Tag der großen Völlerei vor der am Mittwoch beginnenden Fastenzeit. Traditionell wird dieser Tag seit dem 17. Jahrhundert mitdem Genuss fetter Speisen begangen, Bauchspeck, jede Menge Fleisch – vorzugsweise Schweinernes – und deftig-handfeste Gerichte sorgen für das letzte große Auffüllen der Fettspeicher. Und weil das sonst Verdauungsprobleme mit sich bringen würde, gibt es Wodka als Hilfe.
Doch nicht nur shwere herzhafte Kost füllt die Fett- und Kolehydratspeicher, auch süße Leckereien sind heute in Polen begehrt. Neben Paczki gelten zwar Faworki, die Schürzchen, als traditionelles Gebäck am „Tlusty Czwartek“, doch sind Paczki der eigentliche Renner.
Paczki, zu deutsch Knospen, sind die polnische Veariante der Berliner, von denen heute an die 100 Millionen über die Bäckertheken gehen, rein statistisch ist heute also jeder Polen genau 2,5 Paczki. Doch es werden mehr sein, denn in vielen polnischen Haushalten werden Paczki noch immer nach Hausrezept gebacken. Das massenhafte Essen von Paczki hat dabei durchaus einen Sinne: Je mwhr Paczki man verdrückt, desto mehr wird im Leben gelingen.
Bei uns zu Hause hat das meine katholische und von Haus aus eigentlich polnischsprachige ermländische Großmutter getan, die sonst nicht eben eine begeisterte Köchin war, aber Paczki konnte sie backen, dass es im ganzen Haus in allen Mündern das Wasser zusammenzog …