Bahn-Initiative: Wiederbelebung der Bahnlinie Dresden-Breslau

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Intercity-Zug der polnischen Bahnlinie PKP

Intercity-Zug der polnischen Bahnlinie PKP, Foto: Mateuszgdynia, CC-BY-SA 4.0

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ So urteilt Pawel Lewandowski, der Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Berlin, über die jüngsten deutsch-polnischen Initiativen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Er begrüßt ausdrücklich die Pläne, wieder Zugverbindungen aus Deutschland nach Wroclaw (Breslau) aufzunehmen, speziell die Wiederbelebung der Bahnlinie Dresden-Breslau. „Wroclaw ist 2016 die Kulturhauptstadt Europas und es wäre ein Armutszeugnis, wenn die Stadt aus Deutschland nicht vernünftig per Bahn erreichbar wäre“, so Lewandowski.

Bei einem deutsch-polnischen Bahngipfel wurde kürzlich vereinbart, dass die zum 1. März 2015 eingestellte Bahnverbindung zwischen Dresden und Breslau noch im Dezember wieder aufgenommen werden soll. Nach zwischenzeitlichen Irritationen sieht es jetzt so aus, als könnten diese Pläne auch Realität werden. Dreimal täglich sollen Züge in beide Richtungen verkehren. Für Pawel Lewandowski ein Hoffnungsschimmer: „Diese Verbindung wurde in den vergangenen Jahren auch von vielen Touristen aus Sachsen genutzt, die nach Polen reisten. Im nächsten Jahr rechnen wir mit einer wachsenden Nachfrage, denn zu den vielen Hundert Veranstaltungen während des Kulturhauptstadtjahres erwarten wir auch zahlreiche Gäste aus der Grenzregion“, so Lewandowski.

Zwischen Breslau und Berlin soll als Ergebnis des Gipfels zwischen Mai und September 2016 ein „Kulturzug“ verkehren. „Das ist aus meiner Sicht noch zu wenig“, meint Lewandowski. „Wroclaw ist das ganze Jahr Kulturhauptstadt“, betont er. Eine funktionierende Bahnverbindung zwischen der größten Stadt Deutschlands und der größten Stadt im Westen Polens sei einfach zeitgemäß. „Viele Berliner Haushalte haben kein eigenes Auto und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.“ Und auch immer mehr polnische Bürger ließen ihr Auto gerne stehen, wenn es eine vernünftige Alternative gebe.

Als positives Beispiel sieht Lewandowski die Strecke zwischen Berlin und Szczecin (Stettin). Die grenzüberschreitenden Regionalbahn RB66 nutzten im vergangenen Jahr rund 325.000 Fahrgäste, fünf Jahre zuvor waren es nur 110.000. Ein Grund für die wachsende Nachfrage ist das günstige Ticket. Zehn Euro kostet seit 2010 die einfache Fahrt zwischen beiden Großstädten. Auch der Berlin-Warszawa-Express erfreue sich großer Beliebtheit bei deutschen und polnischen Reisenden, so der Tourismusexperte.

Lewandowski hofft auch darauf, dass die Bahnverbindung von Jelenia Gora (Hirschberg) nach Zgorzelec bis in die deutsche Schwesterstadt Görlitz verlängert wird. Eine Ausnahmegenehmigung macht es möglich, dass polnische Züge in den Bahnhof von Görlitz einfahren dürfen. So könnte es möglicherweise schon mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember eine neue Direktverbindung Görlitz-Jelenia Gora geben. „Das würde die Feriengebiete im Riesengebirge und das Hirschberger Tal der Schlösser für Reisende ohne Auto sehr viel besser erreichbar machen“, so Lewandowski. „Für den Tourismus in der Region wäre das eine echte Entwicklungschance.“

 

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".