Zentrum zeitgenössischer Kunst „Cricoteka“ erinnert an Tadeusz Kantor

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Das neu Kulturzentrum Crikoteka in Krakow, Foto: ©www.news.cricoteka.pl

Das neu Kulturzentrum Crikoteka in Krakow, Foto: ©www.news.cricoteka.pl,

Das Krakauer Stadtviertel Podgórze wird mehr und mehr zum In-Quartier

Mit der Cricoteka hat Polens heimliche Kulturhaptstadt Kraków (Krakau) jetzt ein neues Zentrum für zeitgenössische Kunst erhalten. Zugleich wird mit dem eindrucksvollen Museumsbau das südlich der Weichsel gelegene Stadtviertel Podgórze weiter aufgewertet. Dort wird in Kürze auch ein modernes Konferenzzentrum eröffnet.

Unter dem Namen Cricoteka besteht bereits seit 1981 ein Dokumentationszentrum, das sich mit der Kunst des 1990 verstorbenen Regisseurs, Malers und Performancekünstlers Tadeusz Kantor befasst. Dieser hatte 1955 in Krakau das Theater Cricot2 ins Leben gerufen. Die neue Cricoteka entstand rund um das Gebäude eines ehemaligen E-Werks direkt am Weichselufer. Über das aus dem 19. Jahrhundert stammende E-Werk wurde ein atemberaubender Neubau gestülpt. Mit klaren Linien und der Fassade aus Glas und korrodiertem Stahl ist er ein neuer Blickfang am Weichselufer.

Der rund 12 Millionen Euro teure Kulturbau entstand mit Unterstützung der Europäischen Union. Das neue Museum gibt nicht nur in einer Dauerausstellung einen Einblick in die Arbeit von Tadeusz Kantor, sondern bietet auch Raum zur Präsentation zeitgenössischer Kunst in wechselnden Ausstellungen. Die aktuelle Ausstellung zeigt unter dem Titel „Nic 2 razy“ (Nichts zweimal) Arbeiten von Künstlern, die durch Tadeusz Kantor besonders beeinflusst wurden. Zugleich gibt es in dem neuen Kulturzentrum einen Theaterraum für Workshops und Aufführungen, ein Bildungszentrum, Bibliothek, Buchhandlung und ein Café.

Mit dem neuen Kulturzentrum an der Straße ul. Nadwi?la?ska wird das Krakauer Stadtviertel Podgórze weiter aufgewertet. Schon in den vergangenen Jahren entstanden dort moderne Appartementhäuser. Altbauten werden nach und nach saniert. Zudem entwickelt sich das Viertel an der Weichsel immer mehr zum neuen In-Bezirk mit zahlreichen Clubs, Bars, Cafés und Feinschmeckerlokalen. Zu den Trendsettern gehört der Club Drukarnia, der in der Krakauer Altstadt entstand, später ins ehemals jüdische Viertel Kazimierz zog und bereits vor einigen Jahren in Podgórze am Weichselufer sein neues Domizil fand.

Zu den neuen Feinschmeckeradressen in dem Viertel zählt das Bistro ZaK?adka food & wine mit seiner französisch angehauchten Küche. Im Foyer des seit Jahren leerstehenden Hotels Forum entstand mit dem Forum Przestrzenie einer der angesagten Clubs von Krakau. Gleich daneben liegt der im Sommer stark frequentierte Stadtstrand mit einem Badeschiff. Als kultureller Standort erfuhr Podgórze eine Aufwertung durch das neue Museum für zeitgenössische Kunst MOCAK, das auf dem Gelände der früheren Fabrik von Oskar Schindler entstand. In der Schindler-Fabrik gibt es zugleich eine Dauerausstellung zur Geschichte von Krakau in der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Eine weitere Aufwertung erfährt der Stadtbezirk Podgórze durch das hochmoderne Kongress- und Veranstaltungszentrum ICE Kraków, das mit zwei Konzerten am 16. und 17. Oktober 2014 eröffnet wird. Zbigniew Preisner, einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten Polens, hat dafür ein Stück unter dem Titel „Hier und jetzt“ erarbeitet, das auf die neuen Räumlichkeiten zugeschnitten ist und die Stellung des Menschen in der Entwicklung der modernen Zivilisation thematisiert. Das größte Konferenzzentrum Krakaus bietet auf 36.000 Quadratmetern in mehreren Sälen Platz für etwa 3.200 Besucher. Allein im Auditorium stehen mehr als 2.000 Plätze zur Verfügung.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".