Polen: Zucker-Tourismus nach Deutschland

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Die Situation erinnert an die alten Mangelzeiten der polnischen Volksrepublik, als Zucker ein höchst sensibles Gut war, an dem gut vierzig Jahre lang Mangel herrschte, denn seit kurzer Zeit vermelden die deutschen Regionen an der Grenze zu Polen einen regelrechten Zuckertourismus aus Polen.

Der Grund: Zucker ist in Deutschland viel billiger als in Polen. Ist diesseits der Grenze ein Kilo Zucker für um die 65 Cent zu haben, zahlt man in Polen derzeit bis zu 1,50 Euro pro Kilo. Kein Wunder, dass polnische Verbraucher über die Grenze fahren, und sich, die Familie, sowie ganze Nachbarschaften mit billigem deutschen Zucker eindecken. So wurden teilweise Mengen von Dutzenden Kilo Zucker auf einmal gekauft, was deutsche Supermärkte von Aldi über Lidl bis zu Tengelmann in Nullkommenichts leerte. Derzeit haben einige Ketten die Zuckerabgabe auf „haushaltssübliche Mengen“ rationiert um Engpässe im eigenen Angebot zu vermeiden.

Zu den hohen Zuckerpreisen in Polen führte die geringe Selbstversorgung des Landes, und die daraus resultierende Abhängigkeit von Importen. Als vor Polens EU-Beitritt die EU ausgehandelt wurde, war der Zuckerverbrauch im Land noch erheblich geringer und entsprechend wurden die Zuckerquoten berechnet. Derzeit wartet Polen auf die Freigabe der Zuckerkontingente durch die EU und muss sich den fehlenden Zucker zu den auf Rekordhoch befindlichen Weltmarktpreisen kaufen.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".