Am 22. Februar jährt sich der Geburtstag des polnischen Volkskundlers und Komponisten Oskar Kolberg zum 200. Mal.
Mit Oskar Kolberg (Henryk Oskar Kolberg) ehrt man 2014 eine herausragende Persönlichkeit der polnischen Kultur. Der am 22. Februar 1814 im masowischen Przysucha geborene Henryk Oskar Kolberg gilt als Begründer der polnischen Ethnographie. Kolbergs Vater Julius stammte aus dem mecklenburgischen Ort Woldegk. Er machte in Warschau Karriere als Geodät und Kartograph, übersetzte nebenher polnische Poesie ins Deutsche und ermöglichte seinen Kindern eine erstklassige Ausbildung.
Der junge Oskar Kolberg interessierte sich vor allem für Musik und komponierte selbst. Er arbeitete unter anderem als Buchhalter, Bankangestellter und Bahnbeamter. Während dieser Zeit sammelte er mehrere Hundert Volkslieder aus der Region Masowien, die er zunächst in Form von Liederbüchern herausgab. Später widmete er sich als erster der systematischen Beschreibung des polnischen Volkes. Seine Beobachtungen der Bräuche, Lebensweisen, Musik und Geschichten gelten bis heute als unbezahlbarer Wissensschatz. Kolberg starb 1890 in Kraków (Krakau) und wurde auf dem Rakowicki-Friedhof begraben.
Das ganze Jahr über werden in Polen und im Ausland zahlreiche Veranstaltungen im Geiste Oskar Kolbergs stattfinden. Dazu zählen historische und ethnographische Ausstellungen, Aufführungen der Kompositionen Kolbergs, Theaterinszenierungen, Konferenzen und Lesungen. Federführend bei der Organisation der gesamtpolnischen Events ist das Kolberg-Institut in Poznan (Posen). Zentrale Veranstaltung des Festjahres wird eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel „Das Werk Oskar Kolbergs als nationales und europäisches Erbe“ sein. Die Schirmherrschaft für die vom 22. bis 23. Mai in Pozna? stattfindende Veranstaltung hat der polnische Präsident Bronislaw Komorowski übernommen.
Homepage zum Oskar-Kolberg-Jahr in englischer Sprache