Polens Immobilienmarkt ist offen

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Eine der Urängste der Polen war vor dem EU-Beitritt des Landes die Furcht vor dem Ausverkauf des polnischen Bodens. Schützen sollte davor die 5-jährige Übergangsregel, die Ende April  auslief. Seit dem 1. Mai ist  der polnische Immobilienmarkt für Bürger aus EU-Staaten und der Schweiz offen.

Bis zum 1.Mai durften auch EU-Bürger nur Immobilien kaufen, wenn sie seit mindestens vier Jahren im Land lebten oder einen polnischen Ehepartner vorweisen konnten. Alle anderen Ausländer mussten eine Genehmigung des Innenministeriums beibringen. Selbst Ferienwohnungen und Ferienhäuser durften von EU-Bürgern und Schweizern nur mit solch einer Genehmigung des Innenministeriums erworben werden, und die zu bekommen war umständlich und diente offensichtlich mehr der Abschreckung von potenziellen Kaufinteressenten. Folgerichtig wurden im Jahr 2008 nur 500 solche Genehmigungen erteilt, die den Erwerb von 1400 Hektar Fläche erlaubten. Damit ist nun Schluss. Diese langwierige Genehmigungsprozedur ist ab sofort nur noch für landwirtschaftliche Böden und Waldflächen nötig.

Die Öffnung des polnischen Immobilienmarktes erfolgt für Interessenten zum günstigsten denkbaren Zeitpunkt. Der Immobilienmarkt hat in Polen unter der weltweiten Krise stark gelitten und einen gewaltigen Preisverfall hinnehmen müssen. Die Immobilienpreise befinden sich weiter im rasanten Sinkflug, nachdem sie bis 2007 genauso rasant gestiegen waren. Experten rechnen damit, dass der Tiefststand erst Anfang 2010 erreicht wird. Schuld daran sind die allgemeine Wirtschaftskrise und des durch den Bauboom der letzten Jahre gesättigten Markt. Dazu kommt noch die erschwerte Kreditvergabe, die die Nachfrage wegbrechen ließ. Ein weiterer Punkt ist der Zlotyverfall, sowohl der Schweizer Franken als auch der Euro haben in den letzten Monaten der polnischen Währung gegenüber enorm zugelegt. Alles in allem gerechnet, sind polnische Immobilien für ausländische Interessenten heute um 30 bis 40 Prozent günstiger zu haben als noch vor einem Jahr.

So sitzen denn die Immobilienmakler in Polen in den Startlöchern um ihre Immobilien an  zahlungskräftige ausländische Investoren zu veräußern. Man rechnet damit, dass europäische Immobilien-Schnäppchenjäger die USA nun links liegen lassen und im nahen Polen investieren. Vor allem die Ferienregionen Polens hoffen auf den Verkauf vieler Ferienimmobilien an ausländische Investoren aber auch an Privatkäufer. Was dabei als Ferienimmobilie gilt, lässt viel Interpretationsspielraum offen, aber Polen sind pragmatische Menschen.

(c)Brigitte Jäger-Dabek


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Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".