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König Fußball begeistert nicht nur in Deutschland die Massen. Auch im Nachbarland Polen ist der Rasensport die unangefochtene Nummer Eins. Das zeigt sich in den Stadien ebenso wie bei den Fußballwetten.

Dabei ist zwar das Oberhaus des polnischen Fußballs, die Ekstraklasa, außerhalb der Landesgrenzen nicht so bekannt wie die Spitzenligen in West- und Südeuropa, aber die dortigen Vereine haben so manchen Spitzenkicker hervorgebracht.

Die unangefochtene Krone geht dabei an den gebürtigen Warschauer Robert Lewandowski. Der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft und Star-Stürmer von Bayern München ist unter anderem elfmal in Polen und in Deutschland zum Fußballer des Jahres gewählt worden. Dabei verliehen ihm gleich beide Länder 2020 den Titel. Im selben Jahr kürte ihn zudem die UEFA zu Europas Fußballer des Jahres, und obendrauf erhielt er 2020 und 2021 den Titel des Weltfußballers des Jahres. In der ewigen Tabelle der erfolgreichsten Torschützen der Bundesliga liegt Lewandowski mit 301 Toren nach 21 Spieltagen in der Saison 2021/2022 an zweiter Stelle. Nur Kickerlegende Gerd Müller hat mit 365 Treffern in der Bundesliga das Ei öfter im Netz versenkt.

Ein weiterer Kicker, der den deutschen Fans wohl bekannt ist, ist der in sein Geburtsland zurückgekehrte Lukas Podolski. Der ehemalige Stammspieler in der deutschen Nationalelf steht seit dem vergangenen Sommer bei Gornik Zabrze in der Ekstraklasa unter Vertrag. Nach 20 Spieltagen findet sich der Verein auf Platz 6 in der polnischen Tabelle wieder. Vier Tore in 15 Einsätzen gehen hier auf das Konto des Mittelfeldspielers, der im Laufe seiner langen Karriere außer in Deutschland und Polen auch in Japan, England und der Türkei professionell gekickt hat. Zwei türkische Superpokale, ein englischer Pokal und Superpokal sowie ein japanischer Pokalsieg gehören zu seinen im Ausland mit verschiedenen Clubs erworbenen Trophäen. Ein polnischer Pokal ist zumindest noch in seiner Sammlung nicht verteten, aber die Fußballfans in Polen und in Deutschland sind froh, dass Podolski im Alter von 36 Jahren sein Karriereende noch nicht erreicht hat.

Das Wetten auf sportliche Ereignisse in Polen leicht und zugleich gut geregelt. Nach einem Skandal 2009 wurden für geraume Zeit nur noch Tipps bei polnischen Buchmachern mit einer polnischen Lizenz erlaubt, aber seit 2017 ist der Markt unter Auflagen wieder für alle Anbieter mit einer Zulassung aus einem der Mitgliedsländer der Europäischen Union freigegeben worden. Getippt werden kann in erster Linie auf Fußball in allen europäischen Ligen, inklusive der Bundesliga und der Premier League, aber auch auf viele andere Sportarten. Dazu gehören eSports, und Casinospiele sind ebenfalls erlaubt.

Da auch in Polen Wettsteuern abgeführt werden, unterscheiden sich die angebotenen Quoten kaum von denen in der Bundesrepublik. Ähnlichkeiten gibt es zudem bei der Auswahl der verschiedensten Wetten. In Deutschland sind mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags der Länder am 1. Juli 2021 außer den erstmals flächendeckend legalisierten Online-Casinos auch Veränderungen bei den Sportwetten eingetreten. Dazu gehören Einschränkungen bei den in etlichen Ländern populären Live-Wetten, die nach dem Anpfiff getätig werden. In Polen werden Tipps auf bereits laufende Spiele weitaus großzügiger geregelt, so dass in diesem Bereich das Angebot im Nachbarland sogar vielfältiger ist als in der Bundesrepublik.

Im Gegensatz zum deutschen Regelwerk gibt es in Polen kein Höchstlimit für das Zocken im virtuellen Raum. In Deutschland gilt ein Maximum von 1000 Euro im Monat für Online-Glücksspiel aller Art. Damit sollen ruinösen Spielen und Abhängigkeit vorgebeugt werden. Zocker, die durch ihr Wettgebaren auffallen, werden in der Bundesrepublik gegebenenfalls in eine landesweit geltende Sperrdatei aufgenommen, oder sie können sich freiwillig eintragen lassen.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag der Länder sind nur Besuche von Online-Anbietern mit einer Zulassung aus Deutschland erlaubt, die damit der Aufsicht durch die Bundesrepublik unterliegen und zudem Steuern in den deutschen Säckel abführen.

Getippt werden kann von diesen Seiten aus ebenfalls auf internationale Ligen und Ereignisse. Zudem sind gerade die großen Anbieter international vertreten.

Außer auf die Ekstraklasa sowie internationale Ligen halten die polnischen Fußballfans bevorzugt ein Auge auf ihre Nationalmannschaft. Seit 1919 ist eine polnische Elf auf Länderebene vorhanden. Nach einem ehrenvollen dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 1974, bei der Deutschland auf heimischem Boden den Titel holte, und einem Endrundenplatz bei der WM 1982 in Spanien, schafften es die polnischen Kicker 2016 bei der Europameisterschaft bis ins Viertelfinale. Erst im Elfmeterschießen mussten sie sich dem späteren Europameister Portugal geschlagen geben. Bei der auf 2021 verschobenen EM darauf verließ sie allerdings das Spielglück. Polen wurde Gruppenletzter in der Gruppe D mit Spanien, Schweden und der Slowakei als Gegnern.

Während Lewandowskis Bayern schon fast automatisch als Favorit auflaufen, ist es in der Ekstraklasa weniger eindeutig. Nur eingefleischte Fans machen sich Hoffnung auf einen Titelsieg von Podolskis Club, aber Lech Poznan, Pogon Szcecin und Rakow Czestochowa liegen nach 20 Spieltagen nur jeweils zwei Punkte auseinander. In einem Land wie Polen, wo König Fußball regiert, hält damit die Spannung bei jedem Anpfiff ungebrochen an.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".