Nachdem die Äußerungen der BdV-Präsidentin Erika Steinbach über Polens Deutschlandbeauftragten Wladyslaw Bartoszewski, dem sie im ARD-Morgenmagazin einen „schlechten Charakter“ attestiert hatte, in Deutschland und Polen hohe Wellen der Empörung geschlagen hat, rudert Steinbach nun zurück: „Ich bedaure meine Äußerungen über Herrn Bartoszewski, die in Polen und Deutschland für so viel Aufsehen gesorgt haben, und ziehe sie zurück“, sagte Steinbach heute der „Bild am Sonntag“.
Zuvor hatte die Angelegenheit bereits personelle Konsequenzen gefordert. Der Historiker Julius Schoeps, Leiter des Moses-Mendelssohn-Zentrums für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam, trat aus Protest gegen Steinbachs Äußerungen von seinem Posten im wissenschaftlichen Beirat der Vertriebenen-Stiftungseinen zurück. Die Arbeit der ‚Stiftung gegen Vertreibungen‘ gerate zunehmend in schiefes Licht, auch fühle er sich von Erika Steinbach hintergangen, begründete Schoeps seinen Schritt.
Erstmals hatte es auch kritische Äußerungen aus dem BdV selbst gegen Steinbach gegeben. Präsidiumsmitglied Stephan Mayer (CSU) meint, die Äußerungen Steinbachs seien „alles andere als hilfreich und denkbar unglücklich. Der thüringische BdV-Vorsitzende Egon Primas erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“ der Bund der Vertriebenen habe mit Bartoszewski kein Problem.