Haftstättenverzeichnis Zwangsarbeiterlager im Internet

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Bundesarchiv: Zwangsarbeiter in Peenemünde

Bundesarchiv: Zwangsarbeiter in Peenemünde ,

Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und das Bundesarchiv haben das Haftstättenverzeichnis der Stiftung EVZ online gestellt. Dieses Verzeichnis umfasst rund 3.800 Haftorte für NS-Zwangsarbeiter, zu denen bislang kaum Informationen bekannt waren.

Die Datenbank ist ein Ergebnis der Haftstättenprüfung im Rahmen der Auszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter durch die Stiftung EVZ, die im Jahr 2007 beendet wurden. Viele Antragssteller hatten in ihren Anträgen für Entschädigungsleistungen Haftstätten angegeben, die bis dahin weitgehend unbekannt waren, vor allem Lager, Gefängnisse und Haftorte, die in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten lagen.

Zwischen 2000 und 2003 haben Wissenschaftler Informationen über solche Haftstätten für Zwangsarbeiter zusammengetragen, in denen  KZ-ähnliche Lebens- und Arbeitsbedingungen herrschten. Diese Informationen wurden in einer eigenen Datenbank erfasst. Die Ergebnisse werden nun veröffentlicht. Das Verzeichnis bietet Informationen zur geografischen Lage der Haftorte für Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen oder auch Literatur- und Quellenangaben.

Der Vorstand der Stiftung EVZ, Günter Saathoff, bemerkte, dass „das Haftstättenverzeichnis wertvolles Wissen bündelt. Es illustriert jenseits des bisher Bekannten das ganze Ausmaß des Lagersystems für ehemalige Zwangsarbeiter. Das Verzeichnis soll helfen, die weithin unbekannte Geschichte der NS-Zwangsarbeit öffentlich zugänglich zu machen.“

Das Bundesarchiv wird diese Datenbank fortan in eigener Regie weiterführen und weitere Erkenntnisse einarbeiten. Dr. Hans-Dieter Kreikamp, Projektleiter, betonte die Bedeutung des Haftstättenverzeichnisses als Ergänzung des seit Juni 2007 bestehenden Informationsportals „Zwangsarbeit im NS-Staat“: „Vor allem Wissenschaftler haben hier nun hervorragende Recherchemöglichkeiten, wenn es um Haftstätten im heutigen Polen, in der Ukraine, in Weißrussland und anderen Ländern geht.“

Insgesamt wurden die Entwicklung des Portals www.zwangsarbeit.eu und die Integration des Haftstättenverzeichnisses mit rund 354.000 Euro durch die Stiftung EVZ unterstützt. Die Datenbank findet sich unter: www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/haftstaetten/index.php

Das Portal zur NS-Zwangsarbeit, das seit dem 1. Juni 2007 beim Bundesarchiv angesiedelt ist, bietet neben Basiswissen umfassende Nachweise zu den Archivbeständen der NS-Zwangsarbeit sowie eine über 2.200 Titel umfassende Bibliographie zum Thema.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".