Heiraten in Polen: Warum ist das bei jungen Paaren so beliebt?

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Heiraten in Polen, Foto: pixabay.com/CC0

Heiraten in Polen, Foto: pixabay.com/CC0

Jedes Land hat seine ganz eigenen Sitten und Gebräuche wenn es um die Hochzeit geht. Aber nicht nur wegen der besonderen Kultur zieht es immer mehr Deutsche zum Heiraten nach Polen. Heiraten in Polen ist noch immer billiger als in Deutschland. Das bedeutet, dass man sich seine Traumfeier im Nachbarland eher leisten kann. Doch was macht Polen für Paare außer dem finanziellen Aspekt so beliebt und auf was gilt es bei der Hochzeitsplanung im Ausland zu achten?

Heiraten liegt nach wie vor im Trend

Im Jahre 2015 haben sich nach aktuellen Zahlen 400.115 Paare das Ja-Wort gegeben und in 2016 waren es schon 10.311 Paare mehr, woraus sich eine Steigung von 2,6 Prozent ergibt. Seit 15 Jahren ist die Zahl der geschlossenen Ehen in Deutschland erstmals wieder auf über 400.000 angestiegen. Aber warum ist Heiraten nach wie vor für viele Menschen so wichtig? Paare verbinden mit der Heirat in erste Linie eine romantische Vorstellung. In Zeiten wo es in der Weltpolitik sehr unruhig zugeht und der Job nicht dauerhaft sicher ist, suchen sich viele Menschen zudem Sicherheit in ihrem Privatleben, um einen Ausgleich zu schaffen. Die Ehe gibt ihnen die notwendige Geborgenheit und Beständigkeit, die in anderen Bereichen des Lebens oftmals fehlt.

Heiraten in Polen wird immer beliebter

Polen wird auch für viele Deutsche zunehmend beliebter, um dort den Bund der Ehe zu schließen. Im direkten Vergleich zu anderen Gegenden hat Polen einiges zu bieten. Es ist das Land der 10.000 Seen und überrascht mit seiner vielfältigen Natur. In Polen gibt es viele beliebte Städte und Regionen, die sich für eine Hochzeit bestens eignen. Besonders beliebt für Eheschließungen ist zum Beispiel der Küstenort Leba in Polen, da dort Trauungen direkt am Strand erfolgen können. Auch die Möglichkeit dort außergewöhnlich zu heiraten, zieht viele Deutsche nach Polen. So sind dort unter anderem Eheschließungen in einem Bergwerk, im Helikopter oder sogar unter Wasser möglich. Nicht zu vergessen ist die besondere Kultur in Polen, die mit einer hohen Gastfreundlichkeit einhergeht.

Hochzeitsfeier richtig vorbereiten

Neben dem rechtzeitigen Versenden der Einladungskarten zur Hochzeit, da eine Hochzeitsfeier im Ausland natürlich eine längere Vorlaufzeit benötigt, sind auch noch weitere wichtige Vorbereitungen zu treffen. Wegen der Übernachtungsmöglichkeiten muss man sich eigentlich keinerlei Sorgen machen, da zahlreiche Unterkünfte in Polen für die Hochzeit zur Auswahl stehen. Wichtig ist, dass alle notwendigen Unterlagen für die standesamtliche Trauung mitgeführt werden. Dazu gehören ein Personalausweis, eine Abschrift von der Geburtsurkunde, bei Verwitweten oder Geschiedenen entsprechende Nachweise darüber und ein Ehefähigkeitszeugnis für Ehewillige, die nicht polnische Staatsbürger sind. Das Ehefähigkeitszeugnis zu besorgen ist mit einigem bürokratischen Aufwand verbunden – also rechtzeitig anfangen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn die standesamtliche Trauung bereits in Deutschland stattgefunden hat und das junge Paar die Heiratsurkunde bereits mitbringt. Soll eine kirchliche Trauung erfolgen, werden ein Taufschein und eine Firmungsurkunde sowie Personalausweis oder Pass sowie ggf. ein Nachweis über die Absolvierung eines Ehe-Vorbereitungskurses sowie die Namen der Trauzeugen benötigt.

Hochzeit in Polen: Sitten und Gebräuche

Eine Besonderheit in Polen besteht darin, dass die standesamtliche und die kirchliche Trauung durch einen Pfarrer in einer gemeinsamen Zeremonie erfolgen können. Aber auch die Sitten und Gebräuche in Polen machen die Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wenn das Brautpaar aus der Kirche kommt, werden ihm kleine Münzen zugeworfen. Hier sagt der Brauch, dass derjenige der das meiste Geld aufsammelt, später im gemeinsamen Zuhause das Sagen haben wird. Die Hochzeit wird in Polen über ein ganzes Wochenende gefeiert. Dabei werden typische polnische Gerichte serviert. Die Feier, die am zweiten Tag stattfindet, wird als „Poprawiny“ bezeichnet. Dabei handelt es sich sozusagen um eine Art After-Party. Anders als in Deutschland müssen nicht beide zukünftigen Eheleute dem katholischen Glauben angehören. Es ist also nicht erforderlich, dass die nicht-katholische Person vor der Hochzeit den katholischen Glauben annimmt. Beachten Sie bitte, dass während der Fastenzeit vor Ostern und im Advent, der ebenfalls zu den Fastenzeiten gehört, in der katholischen Kirche keine Trauungen stattfinden.

Unser Fazit

Wer seine Hochzeit in Polen plant, wird diese unvergessliche Feier ewig in Erinnerung behalten. Wer die Traditionen des Landes sehr ernst nehmen möchte, sollte darauf achten, dass die Hochzeit in einem Monat ausgerichtet wird der den Buchstaben „R“ enthält, also Juni (czerwiec), August (sierpien) oder Dezember (grudzien).

 

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".