Der Schriftsteller Siegfried Lenz erhält die Ehrenbürgerwürde seiner masurischen Heimatstadt Elk. Die Stadt liegt in Masuren, gehörte früher zu Ostpreußen und hieß Lyck. Siegfried Lenz gehörte mit Günter Grass und Heinrich Böll zu den „großen Drei“ der bundesrepublikanischen Nachkriegsliteratur, die sich allesamt in die gesellschaftliche Entwicklung einbrachten und einmischten.
Siegfried Lenz setzte sich in seinen bekanntesten Werken wie dem Roman „Deutschstunde“ mit der jüngsten Vergangenheit auseinander. Wie dem Danziger Grass, lag auch Siegfried Lenz das friedliche Zusammenleben und die Aussöhnung von Deutschen und Polen nahe. Gemeinsam war Lenz und Grass auch das Engagement für die SPD und die Ostpolitik Willy Brandts. Mit Grass war auch Siegfried Lanz 1970 bei der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags in Warschau dabei. In seinem Roman „Heimatmuseum“ setzte er nicht nur seiner Heimatstadt Lyck und Masuren ein Denkmal, sondern setzte sich auch mit dem Begriff Heimat und dessen Instrumentalisierung und Missbrauch auseinander. Unvergessen sind auch seine Erzählungen „So zärtlich war Suleyken“, die vom Masuren der kleinen Leute immer etwas schelmisch und augenzwinkernd berichten.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch die Stadt Elk zeichnet nun eben dieses publizistische und literarische Engagement des Schriftstellers für ein friedliches Zusammenleben zwischen Deutschen und Polen aus. Der 85-jährige Lenz wird die Ehrung am 18. Oktober in Lyck entgegennehmen, teilte sein Verlag Hoffmann und Campe am Montag in Hamburg mit.
