Der Martin-Gropius-Bau Berlin hat gemeinsam mit dem Warschauer Königsschloss die Ausstellung „Tür an Tür. Polen – Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte“ erarbeitet, die vom 23. September 2011 bis 9. Januar 2012 in Berlin zu sehen sein wird. Sie entstand im Rahmen des internationalen Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2011 und steht unter der Schirmherrschaft der beiden Präsidenten Bronislaw Komorowski und Christian Wulff. Zum ersten Mal wird die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen so umfassend dargestellt
Chefkuratorin ist die polnische Kunsthistorikerin Anda Rottenberg, die bereits als Kuratorin zahlreicher international beachteter Ausstellungen und als langjährige Leiterin der Nationalgalerie für moderne Kunst Zach?ta in Warschau tätig war
Die 1000jährige Geschichte der polnisch-deutschen Beziehungen wird in 22 Kapiteln in 19 Sälen von über 800 Exponaten erzählt. Sie beginnt mit Richeza, die, aus Köln kommend, den späteren König Mieszko II im Jahre 1013 heiratete und 1025 Königin von Polen wurde. Und sie endet mit aktueller zeitgenössischer Kunst von deutschen und polnischen Künstlern wie Jochen Gerz, Gregor Schneider und Piotr Uklanski.
Über 200 Leihgeber aus allen europäischen Ländern sind mit hochrangigen Leihgaben beteiligt. Die Ausstellung zeigt, wie eng die deutsch-polnischen Beziehungen in die europäische Geschichte eingewoben sind. Unter diesen Exponaten befinden sich das Portrait des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach von Lucas Cranach d. Ä. aus dem Jahr 1528, Gemälde höchster Qualität aus dem 17. Jahrhundert aus Danzig, das Monumentalwerk „Preußische Huldigung“ von 1882 von Jan Matejko, Meisterwerke der Holzschnitzkunst von Veit Stoß, der wertvolle Schatzfund aus Neumarkt und kostbare Handschriften.
Sämtliche Leihgaben sind Zeugnisse der Kultur Polens und Deutschlands. Sie stammen von über 200 Leihgebern aus polnischen, deutschen und internationalen Museen und Sammlungen – darunter befinden sich unter anderem das Nationalmuseum in Warschau, das Kunstmuseum Lodz, das British Museum in London, das Kunsthistorische Museum Wien und die Vatikanische Bibliothek. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm, das sich auch an Schüler und Studenten wendet, soll den kulturellen Austausch zwischen Polen und Deutschland fördern. Das Programm vermittelt Wissen und leistet einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas und gegenseitigen Verständnis. Zur Ausstellung „Tür an Tür . Polen – Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte“ ist ein Katalog im DuMont-Verlag in einer deutschen und polnischen Ausgabe unter der wissenschaftlichen Redaktion der polnischen Kunsthistorikerin Prof. Ma?gorzata Omilanowska erschienen. Der etwa 780-seitige, reich illustrierte Katalog enthält Essays herausragender Fachleute aus Deutschland und Polen sowie bekannter Gastautoren aus anderen Ländern.
Tür an Tür. Polen – Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte
23. September 2011 bis 9. Januar 2012
Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7, Ecke Stresemannstr. 110, 10963 Berlin
www.gropiusbau.de
Begleitprogramm der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit zur Ausstellung „Tür an Tür. Polen – Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte“
Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit begleitet die Ausstellung „Tür an Tür. Polen – Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte“ mit einem Veranstaltungsprogramm, das besonderen Augenmerk auf die Rolle von Kunst und Kultur für die Annäherung beider Gesellschaften legt. Entdecken Sie die deutsch-polnischen Beziehungen aus dieser anderen Perspektive. In Kooperation mit dem Martin-Gropius-Bau.
Veranstaltungsort: Martin-Gropius-Bau, Kinosaal, Niederkirchnerstr. 7, 10963 Berlin
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
29.09.2011, 19.00 Uhr Der dritte Umlauf – Die Opposition in den 1980er Jahren aus der Perspektive von Künstlern und Historikern
Die Kunst als Alternative zum sozialistischen System der Volksrepublik: Künstler und Historiker sprechen über die künstlerische Avantgarde und den Austausch zwischen Deutschen und Polen in der Zeit hinter dem „Eisernen Vorhang“.
Moderation: Pawel Jarodzki, Breslauer Galerien BWA
Mit:
- Anda Rottenberg, Kuratorin der Ausstellung „Tür an Tür”
- Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen in Deutschland
- Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien
- Prof. Dr. Gertud Pickhan, Freie Universität Berlin
13.10.2011, 19.00 Uhr Städte im Bau. Berlin – Warschau
Zwei Städte, die nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der politischen und gesellschaftlichen Wende von 1989 eine neue Identität zu finden versuchen. Soziologen, Künstler und Kulturwissenschaftler aus Deutschland und Polen sprechen über die Suche nach dem genius loci der beiden europäischen Hauptstädte und über die Rolle von Kunst, Kultur und der Zivilgesellschaft beim „Bau“ der beiden Metropolen.
Moderation: Dr. Stefanie Peter, Kulturwissenschaftlerin
Mit:
- Dr. Arnold Bartetzky, Kunsthistoriker, Universität Leipzig
- Sebastian Cichocki, Museum für Moderne Kunst, Warschau
- Joanna Erbel, Krytyka Polityczna
- Markus Bader, Raumlabor Berlin
10.11.2011, 19.00 Uhr „Retten vor dem Vergessen” – Von dem engagierten Bemühen, gemeinsames Kulturerbe im grenznahen Raum für die Zukunft zu bewahren
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Land unmittelbar hinter der deutsch-polnischen Grenze dem Verfall preisgegeben. Erst mit der Wende vor 20 Jahren konnten sich Deutsche und Polen gemeinsam um das Schicksal vieler verlassener Schlösser und Paläste, ruinöser Kirchen und verwilderter Landschaftsparks kümmern. Wir diskutieren über die Herausforderungen und die Aufgabe für kommende Generationen, die rekonstruierten Gebäude mit Leben zu erfüllen.
Mit:
- Prof. Dr. Konrad Vanja, Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin
- Dr. Beata Halicka, Europa-Universität Viadrina
- Dr. Rafal Makala, Nationalmuseum und Universität Stettin
- Dr. Reinhard Schmook, Oderlandmuseum Bad Freienwalde
Eine Kooperation mit der Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e.V.
In Zusammenarbeit mit dem Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V.
24.11.2011, 19.00 Uhr Ein neuer Blick auf die Geschichte? Parallele deutsch-polnische Erinnerungsorte
Anlässlich der ersten Veröffentlichung eines Bandes der „Deutsch-Polnischen Erinnerungsorte | Polsko-niemieckie miejsca pami?ci“ diskutieren Herausgeber, Autoren und Kritiker des Projekts über Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Erinnerungskulturen beider Gesellschaften.
Moderation: Dr. Manfred Sapper, Chefredakteur „Osteuropa“
Mit:
- Prof. Dr. Hans Henning Hahn, Universität Oldenburg
- Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance
- Prof. Dr. Izabela Surynt, Institut für Journalismus und soziale Kommunikation, Universität Breslau
- Prof. Dr. Georg Kreis, Leiter Europainstitut, Universität Basel
Eine Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
08.12.2011, 19.00 Uhr Künstler als Fremdenführer in neuen Zeiten
Im Zentrum der Diskussion stehen Fragen, welche Funktion Künstler durch ihre universelle Sprache bei der Beschreibung der Transformationsprozesse nach 1989 einnehmen. Welche Rolle spielt ihre Kunst in der gesellschaftlichen Debatte in Deutschland und Polen?
Grußwort: Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen in Deutschland
Moderation: Tina Mendelsohn, „Kulturzeit“-Magazin, 3sat
Mit:
- Dr. Julian Heynen, Kurator Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
- Joanna Mytkowska, Direktorin des Museums für Moderne Kunst, Warschau
- ?ukasz Gorczyca, Galerie Raster, Warschau
- Pawe? Althamer, Künstler
- Thomas Scheibnitz, Bildender Künstler
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Büro Berlin
Albrechtstr. 22
10117 Berlin
www.sdpz.org
Begleitprogramm mit freundlicher Unterstützung durch / Program towarzysz?cy realizowany przy wsparciu: Deutsche Bahn AG