Wasserwandern auf der Brda

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Wasserwandern auf der Brda, Foto: (c) ekajaki.de

Die Brda (Brahe) gehört zu den Traumzielen aller Wasserwanderer im südlichen Pommern in der Mitte Polens. Sie ist einer der westlichen Weichsel-Zuflüsse und bietet eine der schönsten Stecken für das Wasserwandern in Polen, denn sie entspringt in der westlichen Kaschubei und fließt mitten durch die Tucheler Heide (Bora Tucholska). Nach 239 Kilometern mündet die Brda, die auch Königin der pommerschen Flüsse genannt wird, bei Bydgoszcz (Bromberg) in die Weichsel. Der schönste Streckenteil führt durch den Nationalpark Tucheler Heide, der das nach dem Bialowieza-Urwald zweitgrößte zusammenhängende WaldgebietePolens schützt.

Die Wasserwander-Rote beginnt im beliebten Ferienort Charzykowy bei Flusskilometer 167 am gleichnamigen See, wo der Mittellauf der Brda beginnt, und führt durch den See. Alternativ setzt man zehn Kilometer weiter am Anleger Swornogacie ein, wo dieser See endet. Unterwegs findet man zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in den Ferienorten, den PTTK-Stationen oder auf Biwakplätzen. Auf dieser Route durchquert der Wasserwanderer mehrere Seen, die schöne Bademöglichkeiten bieten.

Von der Kaschubei in die Tucheler Heide

Wem die ganze 160 Kilometer lange Route bis zum Anleger am Campingplatz Janowo kurz vor Bydgoszcz zu lang ist, der begnügt sich mit dem eindeutig schönsten, gut 90 Kilometer langen Abschnitt von Charzykowy bis nach Gostycyn- Nogawica. Für diese Tour sollte man etwa fünf bis sieben Tage einplanen. Die Brahe hat auf diesem mittleren Abschnitt wenig Strömung und fließt meist sanft dahin. Daher ist sie auch für Anfängerbestens geeignet.

Zehn Kilometer nach Charzykowy erreichen Sie Male Swornogacie am Brahe-Auslauf aus dem Karasinski-See. Hier sollten Sie einen Stopp einlegen und sich den Ort anschauen, in dem Sie noch alte kaschubische Bauernhöfe und eine alte Holzkirche finden. Swornogacie liegt auf einer Landenge zwischen dem Karasinski-See und dem Witoczno-See in dem man ebenfalls noch viel authentisch Kaschubisches findet, auch in der Kirche.

Beim Fusskilometer 149 erreichen Sie das Ende des Witoczno –Sees. Nun wird das Flussbett der Brda immer breiter. Doch nach nur wenigen Kilometern ist schon der Malolackie-See erreicht, der im Norden mit dem Pleno –See verbunden ist. Wenige hundert Meter weiter folgt schon der knapp zwei Kilometer lange Lackie-See, der im Osten mit dem Dybrzyk-See verbunden ist. Seine dicht bewaldeten Ufer haben fast den Charakter von Steilufern. Am linken Seeufer entlang kommen Sie nach bei Kilometer 144 nach Drzewicz, am Rand des Nationalparks Tucheler Heide. Der Ort bietet neben guten Versorgungsmöglichkeiten auch eine ganz Reihe an Übernachtungsmöglichkeiten. Wer es naturnah mag, paddelt weiter zum PTTK-Biwakplatz. Der nun folgende Dybrzyk-See ist einer der malerischsten auf der Route mit seinen bewaldeten hohen Ufern.

Wer hier noch bis zum Flusskilometer 140 nach Czernica weiterpaddelt, findet nicht nur gute Versorgungsmöglichkeiten, sondern gleich hinter dem Ort am linken Ufer einen Waldbiwakplatz. Zuvor kann man im Ort die Kapelle besuchen, die an den polnischen Papst Johannes Paul II. erinnert, der ein bekannter Wasserwanderer war, und die Paddeltour selbst absolviert hat, wie zum Beispiel auch die Lyna-Route im Ermland.

Bei Kilometer 136 ist Mecikal erreicht, wo Sie wieder guter Versorgungsmöglichkeiten finden. Bei Mecikal beginnt die vom Staudamm bei Mylof aufgestaute Brda sich zum Stausee Zapora auszudehnen.

Nach sieben Paddelkilometern über den Stausee ist bei Kilometer 129 Mylof erreicht, wo es gute Einkaufsmöglichkeiten und einen schönen Biwakplatz gibt. Am Staudamm muss das Boot ausgesetzt werden, und rechts umgangen werden, rund 200 Meter muss das Boot getragen werden. Nahe des Staudamm erkennt man Fischteiche, wo es herrlich frischen Fisch gibt. Hier beginnt der Brahe-Kanal, der im 19. Jahrhundert gebaut wurde, der nun parallel zum Fluss verläuft.

Durch den Nationalpark Tucheler Heide

Bei Kilometer 122 ist Rytel erreicht, ein Dorf mit guter Verkehrsanbindung. Nun wird die Brahe-Strömung schneller und Sie paddeln nun durch den 1985 errichteten Nationalpark mitten durch die Tucheler Heide. Die Landschaft ist charakterisiert durch 35 meist kleinere Seen, die in tiefen Wäldern versteckt sind. Mit etwas Glück beobachten Sie hier den Eisvogel, oder Kraniche, selbst Schwarzstörche und Weißadler sind hier zuhause. Bei Kilometer 116 bei Uboga trennen sich nun die Wehe von Brahe und Brahe-Kanal.

Im Reservat „Tal der Brahe“

Weiter geht es bis zum Kilometer 110km. Dort kommt man an einenschönen sandigem Strand zu einem Biwakplatz, in dessen Nähe es sogar einen Imbiss gibt. Knapp zehn Kilometer weiter kommen Sie zum Naturreservat „Tal der Brahe“. Es folgt ab Kilometer 101 einer der schönsten Abschnitte der Tour, denn nun fließt die Brda stark mäandernd durch ein tiefes Tal in einem stark von Felsen durchsetzten Flussbett. Hinter der Mündung der Bielska Struga wird das Brahetal breiter, der Blick öffnet sich und nun geht es an weiten Wiesen und Feldern vorbei. Weiter paddeln Sie gemütlich durch die schöne Landschaft nach Tuchola-Rudzki Most, das wenige Kilometer vom Fluss entfernt ist. Die kleine Stadt bei Kilometer 81 bietet zur Abwechslung ein wenig städtisches Leben mit Restaurants und Geschäften.

Keine zehn Kilometer weiter bemerken Sie, dass die Strömung der Brahe immer schwächer wird und bald kommt der Koronowskie-See in Sicht. Der Stausee entstand 1956, als man den Staudamm für das Wasserkraftwerk Koronowo-Samiciazek. Der See mit seiner abwechslungsreichen Uferlinie und den vielen Buchten ist ein Zentrum des Segelsports. Er ist rund 20 m tief und 1.560 ha groß. Beim Flusskilometer 67ist dann Gostycyn-Nogawica erreicht.Am Campingplatz der PTTK-Wasserstation endet die Brahe-Tour.

Das richtige Boot

Unterwegs findet man zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Ferienzentren oder auf Biwakplätzen, auch genügend Orte liegen an der Route, um die Versorgung mit frischen Lebensmitteln und Getränken sicher zu stellen. Die Brahe-Tour ist in sieben Tagen auch für ungeübte Paddler zu bewältigen. Sportlichere Wasserwanderer schaffen es auch in fünf Tagen. Boote brauchen Sie nicht mitzubringen. Vor Ort finden Sie Bootsverleiher, die Ihnen ein Boote fürs Wasserwandern mit viel Stauraum für Packsäcke, Proviant und Zelte ausleihen. Lassen Sie sich beraten und achten Sie darauf, dass die Ihnen angebotenen Bootstypen zu Ihrem individuellen Können passen und auch beladen leicht handhabbar sind. Zubehör wie Paddel und Sitzkissen sollten selbstverständlich sein. Gute Bootsverleiher an der Brda / Brahe erkennen Sie an der Beratung und auch daran, welches Zubehör angeboten wird. Spritzdecken für sportliche Boote und Seekajaks aber auch für das Durchfahren großer Seen, wasserdichten Tonnen und Packsäcke sowie Schwimmwesten sollten verfügbar sein. Auch ein bewachter Parkplatz für das Auto sowie der Transport von und zu den Ein- und Aussetzplätzen sollten im Angebot sein. Am besten ist es, Sie nehmen schon vorher Kontakt mit einem Bootsverleiher auf.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".