Eisbaden wird in Polen zum Trend während der Pandemie

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Eisbaden Trend in Polen

Trend Eisbaden in Polen, Foto: Unsplash.com – Brian Kyed – https://unsplash.com/photos/gdi2eqhHyPw

Noch immer hat die Corona-Pandemie nicht ihren Rückzug angekündigt und fegt mittlerweile bereits in seiner dritten Welle über alle Länder hinweg. Die Zahlen steigen, auch in Polen. Ein erneuter Lockdown soll wieder etwas Ruhe in das Geschehen bringen, sind die Krankenhäuser zunehmend überlastet und können das Infektionsgeschehen nicht mehr vollständig abdecken. Erst vor Ostern erlangten die Zahlen mit 35.000 Neuansteckungen an nur einem Tag einen neuen Rekord. Negative Aspekte ergeben sich dafür schließlich vor allem für Berufspendler, die nun nur noch mit einem negativen Corona-Test ein- und ausreisen dürfen, da Polen ein Hochrisikogebiet ist.

Neue Trends aufgrund der Pandemie

Der Lockdown oder gar die gesamte Situation bringt also viel Negatives mit sich, jedoch entstehen in der Zeit des Nichtstuns vor allem neue Trends. In Deutschland backen Bewohner fleißig Bananenbrote, in Polen hingegen gehen die Menschen zum Eisbaden. Kälteschocker wird dieses Vorhaben auch genannt, stürzen sich die Einheimischen schließlich bei Minustemperaturen in die polnische Ostsee. Schon vor der Pandemie trafen sich jedes Jahr in jedem Februar rund 3.000 Menschen zum internationalen Eisbadetag, wie er in Polen genannt wird.

Nun werden es jedoch immer mehr, vor allem junge Menschen nehmen an diesem eiskalten Spektakel teil, denn auch Promis und Vorbilder wagen sich ins kühle Nass und ziehen damit natürlich eine Schar an Menschen an, die es ihnen gleichtun möchten. Fotos und Videos werden anschließend fleißig in den sozialen Netzwerken geteilt, positionieren sich die Menschen damit als Bezwinger der Kälte und ernten viele Likes und Anerkennung. Mittlerweile sind diese Nachweise im Netz so weit verbreitet, dass man diesem Hype kaum noch aus dem Weg gehen kann und vielleicht selber einen Sprung ins eiskalte Wasser wagt?

Gesundheitliche Vorteile des Eisbadens

Grundsätzlich lässt sich schon sagen, dass das Eisbaden positive Effekte auf den Körper und das Immunsystem haben kann. Darunter gibt es sogar einige Menschen innerhalb eines Sportclubs, die sich mehrmals die Woche zum Eisbaden treffen und dies nicht nur als neuen Hype ansehen, sondern dieser extremen Tradition schon seit Jahren nachgehen.

Autorin Maria von FITFORBEACH weiß auch um die Vorteile des Eisbadens: „Gerade Sportler sind es, die nach einer harten Trainingseinheit besonders von dem Eiswasser profitieren können, wird dadurch die Durchblutung angeregt und die vom Training geschädigte Muskulatur sich so besser regenerieren. Zusätzlich mindert der hydrostatische Druck in tiefen Gewässern Schwellungen und auch das Immunsystem kann von regelmäßigen Eiswasser-Bädern profitieren und gestärkt werden.”

Grenzen überschreiten und neues erleben

Trotzdem machen sich auch negative Stimmen breit, ist der eigentliche Sinn des Eisbadens nicht der, ein mal kurz reinzuspringen und sofort wieder aus dem Wasser zu steigen, wie es jedoch viele tun. Vor allem ist das eigentlich kein Trend, sondern eine extreme Herausforderung, mit der man seine eigenen Grenzen übersteigt.

Gerade das macht dieses Spektakel auch so beliebt während der Pandemie, haben Menschen das Gefühl trotz Lockdown etwas erreichen zu können, sich weiterzuentwickeln und Neues auszuprobieren. Natürlich ist das eine gelungene Abwechslung zum Alltag, haben schließlich Fitnessstudios, Schwimmbäder oder andere sportliche Einrichtungen geschlossen. Die Natur jedoch ist sozusagen immer geöffnet, bietet Polen auch neben der polnischen Ostsee mehr als genügend Seen, in denen das Eisbaden ausgeübt werden kann.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".