Kindergartenplätze in Polen

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Warschauer Altstadt Kindergartenplätze knapp

Warschauer Altstadt, Pixabay.com, Websi, CC0

Wer nicht nur mit den Kindern in Polen im Urlaub ist, sondern stattdessen mit Kind und Kegel in Polen lebt, muss sich ab einem gewissen Alter Gedanken um das Thema Kindergartenplätze machen. In vielen Ländern ist dies ein Problem, denn die Plätze sind rar und die Nachfrage umso größer. Wie sieht es in Polen aus?

Große Unterschiede in ganz Europa

Generell gibt es in Europa große Unterschiede, wenn es um die Verfügbarkeit und Betreuung in Kindergärten geht. In Deutschland ist jedes vierte Kind, welches noch unter drei Jahren ist, in einen Kindergarten. Damit hält sich das Land im Mittelmaß. Bei den Franzosen und Niederländern sind es sogar etwa die Hälfte aller kleinen Kinder, die in der Kinderkrippe oder von einer Tagesmutter versorgt werden.

In Osteuropa, sowohl in Rumänien als auch in Polen, sieht die Sache dagegen anders aus. Hier werden die bis zu dreijährigen Kinder in den allermeisten Fällen zu Hause betreut. Der Anteil an Kindern, die in den Kindergarten gehen und jünger als drei Jahre alt sind, liegt gerade einmal bei etwa zwei bis drei Prozent.

Generell hat Polen laut Informationen von Betrifft Kinder eine sehr niedrige Rate von Kita-Plätzen. 38 Prozent der Kinder (drei bis fünf Jahre) besuchen einen Kindergarten. In ländlichen Gebieten sind es sogar nur 15 Prozent und in mehr als 800 Gemeinden gibt es noch nicht einmal Kindergärten.

Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr

Wenn das Kind in Polen das 5. Lebensjahr erreicht hat, besteht eine Kindergartenpflicht. Sofern die Kleinen nicht schon vorher im Kindergarten waren, landen sie somit in einer Null-Klasse (auf polnisch “Zerówka”). Diese Stufe ist die letzte Etappe, bevor es für die polnischen Kinder in die Grundschule geht.

Dann wird es richtig teuer, denn wer denkt, dass in Polen alles günstiger ist, irrt sich. Es fängt bereits bei den Windeln an, die in etwa so viel kosten wie in Deutschland. Folgemilch ist dagegen für die Kleinen preiswerter in Polen. “Auch Buggy, Schulranzen, Jugendbett und mehr gehören im Verlaufe der Jahre zur kindlichen Entwicklung dazu – all das muss finanziert werden.”, so Roman Uminski von Supereltern.

Je nachdem, welche berufliche Stellung ein Paar (oder gar eine alleinerziehende Frau) hat, überlegen sich viele Polen bereits vor dem ersten Kind, ob es finanziell überhaupt möglich ist, eine Familie zu gründen.

Öffentliche und private Kindergärten in Polen

Wie auch in anderen Ländern, so gibt es auch in Polen sowohl öffentliche und damit preiswertere Kindergärten und dazu auch private Stätten. Berichten des Deutschandfunk zufolge zahlt eine Mama beispielsweise 300 Zloty (umgerechnet etwa 70 Euro) für einen öffentlichen Kindergartenplatz und würde bei einem privaten Kindergarten mal eben 2.000 Zloty (umgerechnet etwa 465 Euro) monatlich bezahlen müssen.

Bis ins Jahr 2008 gab es in Polen lediglich öffentliche Kindergarten, die als einzige Anlaufstelle frühkindliche Bildung ermöglichten. Mittlerweile sind vom Gesetz her auch weitere alternative Einrichtungen verfügbar, um die Entwicklung der Kinder zu fördern.

Beispiele polnischer Kindergärten

Um sich ein Bild über die Kindergärten in Polen zu machen, ist es natürlich ganz davon abhängig, in welcher Region die Stätte liegt. Beispielsweise in Wo?ów liegt der Kindergarten Chatka Puchatka. Die Einrichtung betreut mehr fast 170 Kinder, die zwischen zwei und sechs Jahren alt sind. Es handelt sich um einen öffentlichen Kindergarten, in dem es keine altersgemischten Gruppen gibt.

Ein weiterer Kindergarten stammt von Fröbel, die das in Deutschland bewährte Konzept nun auch nach Polen bringen wollten. Das Gebäude von Fröbel steht in Poznan und bietet 260 Quadratmeter im Inneren und 450 Quadratmeter Gartenfläche. Obwohl es sich um eine sehr große Fläche handelt, bietet der private Kindergarten gerade einmal Platz für 35 Kinder. Monatlich müssen Eltern für diesen Kindergartenplatz 800 Zloty (umgerechnet etwa 185 Euro) plus Kosten für die Vollverpflegung übernehmen. Dazu kommt eine Einschreibepauschale in Höhe von 300 Zloty. Allein diese Pauschale ist bereits so hoch, wie normalerweise ein monatlicher Platz in einem öffentlichen Kindergarten in Polen kosten würde.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".