Goldtouren: Auf den Spuren des Nazi-Golds von Walbrzych

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 Schloss Fürstenstein (Kziaz), Niederschlesien

Schloss Fürstenstein (Kziaz), Niederschlesien,

So viel Aufmerksamkeit hatte die Region noch nie. Die Berichte über den spektakulären Fund eines verschollenen Nazi-Zug voller Gold in einem Tunnelsystem 70 Meter unter der Erde bei Walbrzych (Waldenburg) in der Woiwodschaft Niederschlesien halten die Welt in Atem und ziehen zahlreiche Schatzsucher an. Mit ihren Suchgeräten ziehend sie durch die Region und suchen weitere Schätze. Inzwischen haben die örtlichen Touristiker reagiert und nutzen die internationale Aufmerksamkeit für drn vermeintlichen „Goldzugs“ zur Werbung für ihre Stadt und die Region. Vor Ort bieten nun Touristiker „Goldtouren“ an, bei denen Interessierte die Geheimnisse der Region unter und über Tage erkunden können. Es gibt Tagestouren und Wochenendtrips. Doch auch eine spontane private Reise nach Walbrzych führt Interessierte ganz auf eigene Faust zu den durch die Medien bekannten Plätze. Sie sind alle

Das Projekt Riese

In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs ließen die Nationalsozialisten unter dem Schloss Fürstenstein (Ksiaz) sowie im nahegelegenen Eulengebirge geheimnisvolle Stollen. Das Projekt trug den Codenamen „Riese“. Bis heute können auch Historiker nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Funktion das nie fertiggestellte System von unterirdischen Gängen und Stollen haben sollte, ob es als weiterer Führerbunker oder als geheime Waffenschmiede dienen sollte.
Teile der unterirdischen Stollen sind in der Nähe von Gluszycza (Wüstegiersdorf) und Walim (Wüstewaltersdorf) schon seit Jahren für Besucher zugänglich. Führungen dort stehen auf dem Programm jeder „Goldtour“. Und natürlich: Die Besucher werden dabei auch erfahren, wo der „Goldzug“ der Nazis im Tunnelsystem vermutet wird. Teile des Tunnelsystems im Glatzer Bergland sind als „Walimer Tunnel“ für die Öffentlichkeit zugänglich (mehr Informationen umter http://www.sztolnie.pl/).

Doch gibt es an einem Wochenendausflug nach Walbrzych noch weitere spektakuläre Orte zu erleben.

Schloss Fürstenstein (Kziaz)

Auf dem Programm jeder Walbrzych-Reise steht der Besuch von Schloss Fürstenstein am Rande von Walbrzych, das zu den prunkvollsten Schlössern Polens zählt. Die repräsentativsten der rund 400 Räume sind bei einer Führung zu erleben. Im Vorwerk gibt es zwei Hotels, in der Nachbarschaft ein traditionsreiches Gestüt und einen Palmengarten. Das Schloss ist vor allem bekannt durch seine ehemalige Besitzerin, Fürstin Daisy von Pless. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwandelte die aus England stammende Maria Theresa Olivia Cornwallis-West das Schloss in einen Treffpunkt der europäischen High-Society. Lady Daisy wurde aber auch bekannt für ihre soziale Arbeit in der Region.

Wer schon einmal in der Region ist, will vielleicht auch mehr über diesen Teil Schlesiens kennenlernen. Das nahe Eulengebirge ist zu allen Jahreszeiten sehenswert. Doch ist gerade Walbrzych auch das Zentrum einer Region. die seit Jahrhunderten vom Steinkohlebergbau geprägt ist.

Der Steinkohlebergbau von Walbrzych

Eng verbunden ist Waldenburg mit der Geschichte des Steinkohlebergbaus. Die Gruben sind längst geschlossen, doch die traditionsreiche Zeche Julia wurde erst vor wenigen Monaten zu neuem Leben erweckt. Dort entstand das moderne Kultur- und Ausstellungszentrum Stara Kopalnia (Altes Bergwerk), das nicht nur über die Tradition der Bergbau- und Porzellanindustrie in der Region informiert, sondern auch Raum für zahlreiche Künstler und Kulturinitiativen bietet. Eine nächtliche Tour über das Zechengelände und ein Essen in einem unterirdischen Stollen des Bergwerks gehören zum Programm der Reise. Ein weiterer Ausflug führt in den benachbarten Kurort Szczawno-Zdrój (Bad Salzbrunn), den Geburtsort der Schriftsteller-Brüder Gerhart und Carl Hauptmann. An deren Geburtshaus, dem ehemaligen Hotel zur Krone, erinnert heute eine Tafel an die berühmten Bewohner der Stadt.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".