Auschwitz-Schriftzug „Arbeit macht frei“ gefunden, Täter gefasst

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Arbeit_macht_freiNur knapp drei Tage nach dem Diebstahl des metallenen Schriftzugs „Arbeit macht frei“ am ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz in Polen hat die polnische Polzei am heutigen frühen Montagmorgen fünf Verdächtige in der nordpolnischen Ortschaft Czernikowo festgenommen, nachdem am Sonntagabend dort die Aufschrift gefunden worden war.

Wie die Polizeisprecherin Katarzyna Padlo in Krakau erklärte, hatten die Diebe den fünf Meter langen Schriftzug in drei Teile zerlegt. Bei den Festgenommenen handele es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Die Täter seien nicht der Neo-Nazi-Szene zuzurechnen, die Tat sei aus kriminellen Motiven geschehen, ob es Hintermänner gebe, wisse man noch nicht, erklärte die Polizeisprecherin. Sie sollen nun in die Polizeizentrale nach Krakau gebracht und vernommen werden, Ihr Motiv war zunächst nicht bekannt.

Am frühen Freitagmorgen war der metallene Schriftzug „Arbeit macht frei“ gestohlen worden. Die Museumswächter hatten den Diebstahl bemerkt und die Polizei informiert. Noch am Freitag wurde der Schriftzug in Auschwitz durch eine Kopie ersetzt. Die Auschwitz-Gedenkstätte und viele andere Organisationen setzten eine Belohnung von insgesamt fast 30.000 Euro für die Wiederauffindung des Schriftzugs und die Ergreifung der Täter aus. Die polnische Polizei verschärfte neben anderen Maßnahmen die Grenzkontrollen.

Der Diebstahl der über der Einfahrt des Konzentrationslagers Auschwitz angebrachten Aufschrift „Arbeit macht frei“ hatte weltweit für Empörung gesorgt, gilt dieser Schriftzug, der über vielen KZ-Zufahrten angebracht war als besonders zynisches Symbol für die Gräueltaten der Nazis, die allein in Auschwitz-Birkenau mehr als eine Million Menschen ermordet haben.

Besonders aufmerksam wurde die Berichterstattung über die Tat in Israel beobachtet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Polen am Samstag aufgefordert, alles zur Ergreifung der Diebe des Schriftzugs „Arbeit macht frei“ am früheren NS-Konzentrationslager Auschwitz und zur Aufklärung des Tathintergrundes zu tun.

Der Präsident der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Israel, Avner Schalev, nannte die Tat einen Anschlag auf die Erinnerung an die Judenvernichtung, Der Präsident des Auschwitz-Komitees, Noach Flug, nannte den Diebstahl ein sehr schlechtes Zeichen.

Update vom 23.Dezember 2009

Die Anzeichen verdichten sich, dass der Diebstahl des Auschwitz-Schriftzugs „Arbeit macht frei“ wohl im Ausland geplant worden ist. Der Hintermann oder auch einer der Hintermänner der Diebe lebe in einem anderem europäischen Land und sei kein polnischer Staatsbürger, bestätigte der zuständige Staatsanwalt in Krakau. Er hoffe, dass die Ermittlungsbehörden den Drahtzieher in einigen Tagen werden identifizieren könne.

Zu Medien-Berichten dass es sich um einen schwedischen Sammler handelt, mochten sich die Ermittler nicht äußern. Inzwischen wurde in Krakau bekannt, dass Polen bereits einen Antrag auf Rechtshilfe vorbereite. Die schwedische Polizei allerdings erklärte der Nachrichtenagentur AFP gegenüber,, es bestehe kein Kontakt zwischen schwedischen Ermittlern und den polnischen Behörden.

Die fünf verhafteten mutmaßliche Täter  sind alle einschlägig vorbestraft, vier von ihnen haben die Tat gestanden, der fünfte mutmaßliche Anführer der Bande habe die Aussage verweigert. Den Tätern wurde den Ermittlungen zufolge vom Auftraggeber eine Prämie von 20.000 Zloty  versprochen.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".