Ausstellung: Großvater war in der Wehrmacht

Polnisch lernen

 
Ich empfehle Ihnen den Polnisch lernen von sprachenlernen24:
"Lernen Sie Polnisch wesentlich schneller als mit herkömmlichen Lernmethoden!"
Großvater aus der Wehrmacht, Ausstellungsplakat, (c) haus.pl

Großvater aus der Wehrmacht, Ausstellungsplakat, (c) haus.pl,

Es ist kaum zehn Jahre her, da hat das Drama um einen zwangsverpflichteten kaschubischen Wehrmachtssoldaten noch die Präsidentenwahl entschieden. Da wohl könnte heute wohl nicht mehr geschehen. Doch ist und bleibt die Geschichte des Großvaters in der Wehrmacht in vielen Familien bis heute Tabu.

Vor zehn Jahren hatte der spätere Ministerpräsident Donald Tusk schon wie der sichere Sieger ausgesehen, alle Umfragen sahen ihn weit vorn. Und dann unterlag er doch mit 46 gegen 54 Prozent gegen Lech Kaczynski. Drei Tage vor der Wahl hatten die beiden Kaczynski-Brüder Jozef Tusk, den kaschubischen Großvater von Donald Tusk ausgegraben. Die Nation jaulte auf, Empörung allenthalben, die „Großvateraffäre“ wurde mit falschen Details garniert, doch war die Zeit für Gegendarstellungen zu kurz, die Wahl kippte.

Der Dienst in der Wehrmacht blieb in der Familien meist ein Tabu, eine Thema, über das man schwieg. Dabei ist die Gruppe der betroffenen Familien in Polen nicht eben klein. Während der Kriegszeit wurden rund 650.000 im heutigen Polen lebende Personen zur Wehrmacht einberufen, von Freiwilligkeit kann in diesem Personenkreis nicht die Rede sein. Rund eine halbe Million dieser 650.000 Zwangsrekrutierten galten gar als Polen. Sie waren oft Kaschuben, stammten aus den Korridorgebieten und Pomerellen, aus Schlesien, dem Ermland und Masuren.

Das Haus der Deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Gleiwitz (Gliwice) hat eine Ausstellung zum Thema mit dem Titel erarbeitet:

Der Großvater aus der Wehrmacht. Zeitzeugen erinnern sich.

Die Vernissage der Ausstellung findet am 10. März 2015 (Dienstag) um 17.00 Uhr im Hörsaal des Museums des Oppelner Schlesiens, in der ?w. Wojciecha-Straße 13, Oppeln (Eingang von der Muzealna-Straße) statt.

Die Ausstellung het es zum Ziel, die Geschichte dieser Menschen vor dem Vergessen zu bewahren. Es ist spät, aber noch nicht zu spät. Die Erinnerungen von 48 Personen aus verschiedenen Regionen Polens wie Oberschlesien, Pommern, Ermland und den Masuren sind Zeitzeugenaussagen, die zu den letzten ghören, denn die meisten ehemaligen Wehrmachtssoldaten sind bereits verstorben.

Die Zeitzeugen und viele ihrer Familienangehörigen haben dafür ihre Andenken, Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt. Die erzählten Geschichten, wurden im Audio- und Videoformat aufbereitet, stellen vor einem breiten regionalen, historischen, kulturellen und sozialen Hintergrund viele zuvor noch nicht angesprochenen Aspekte dar. Die Themen der Ausstellung umfassen neben der Kriegszeit, wie sie die Zeitzeugen erlebt haben, das Umfeld in dem sie aufgewachsen sind, ihre Kindheit und Jugend, die Rückkehr aus dem Krieg und das Leben in einer neuen Realität.

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1613 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".