Jozef Glemp, der frühere Primas der katholischen Kirche in Polen ist tot, er starb am gestrigen 24. Janbuar im Alter von 83 Jahren nach langer Lungenkrebserkrankung in einem Warschauer Krankenhaus. Dies teilte die katholische Bischofskonferenz Polens in Warschau mit.
Von 1981 bis 2009 stand Jozef Glemp an der Spitze der polnischen katholischen Kirche und leitete seine Kirche durch turbulente Zeiten wie das Kriegsrecht, die politische Wende sowei Westintegration und EU-Beitritt Polens.
Glemp übernahm das Amt von seinem 1981 verstorbenen Vorgänger Stefan Kardinal Wyszynskis und begann es mit den Worten nach dem großen Primas folge nun der Kleine. Doch viele Stimmen auch außerhalb der Kirche sehen ihn durchaus als großen Primas, wenn er auch anders gewesen sei als Wyszynski, wie der PO-Abgeordnete Stefan Niesiolowski, erklärte.
Wenn ihm heute manche damalige Oppositionelle vorwerfen, dass er nicht zum Kampf gegen den Kommunismus aufgerufen habe, und seine Haltung der kommunistischen Führung zu zögerlich gewesen sei, sei das falsch betonte Niesiolowski, denn das könne nicht die Rolle der Kirche sein. Glemps Vorgehen war auf Verhandlungen, Kompromisse und Versöhnung angelegt um Blutvergießen zu vermeiden. Auch bei der Wende 1989 kam Glemp eine aktive politische Rolle zu.
Kazimierz Nycz, der Erzbischof von Warschau erklärte zusammenfassend, Glemp habe seine Kirche mit Umsicht und Weisheit durch schwierige Zeiten geführt. Wie bekannt wurde, soll Jozef Glemp in der Warschauer Johanneskathedrale beigesetzt werden.