Der polnische EU-Abgeordnete Janusz Korwin-Mikke, Foto: Piotr Drabik, CC BY 2.0
Janusz Korwin-Mikke, das ultrarechte Enfant terrible der polnischen Politik, hatte mal wieder einen großen Auftritt. Diesmal wählte er das Rednerpult des Europäischen Parlaments für frauenfeindliche Ausfälle.
Frauen sind schwächer, kleiner und weniger intelligent als Männer, weshalb sie schlechter bezahlt werden müssten, behauptete der 74-jährige Rechtsaußen unter Polens Politikern. Der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani hat in dieser Angelegenheit inzwischen eine Untersuchung nach Artikel 11 der Parlamentsgeschäftsordnung eingeleitet. An deren Ende könnte gemäß Artikel 166 ein Parlamentsausschluss von bis zu 30 Tagen oder eine Sperrung von 10 Tagesgeldsätzen fällig werden.
Seit 2011 ist der Ultrahardliner unter Polens Rechten Vorsitzender des Kongresses der Neuen Rechten (Kongres Nowej Prawicy), seit der Europawahl von 2014 hat Korwin-Mikke als fraktionsloser Abgeordneter einen Sitz im Europaparlament. Die drei weiteren KNP-Abgeordneten wurde Mitglieder der ENF oder der EFDD.
Korwin-Mikke ist berüchtigt für seine sexistischen und frauenfeindlichen Ausfälle. Im Jahr 2014 meinte er zum Problem von Vergewaltigungen in der Ehe, Frauen würden meist keinen Widerstand leisten, sondern sich nur zieren. Der Mann müsse wissen, wann Geschlechtsverkehr angebracht ist. Diese Äußerung brachte die polnische Staatsanwaltschaft auf den Plan.
Bei einem Interview mit polskieradio.pl äußerte sich Korwin-Mikke 2014 schon einmal ähnlich wie im Europaparlament. Dem Radiosender teilte er mit, Frauen seien durchschnittlich je nach Nationalität um vier bis sechs IQ-Punkte weniger intelligent als Männer. Seiner Meinung nach brauchen Frauen auch kein Wahlrecht, weil sie sich ohnehin nicht für Politik interessieren.
Video: Korwin-Mikke meint. „Frauen sind weniger wert“