Martinstag in Polen: St. Martin reitet durch Posen

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Martinshörnchen in Poznan, Foto: Radomil, GFDL

Der 11. November ist in Polen nicht nur Nationalfeiertag, der dem Gedenken an das Wiederstehen Polens 1918 gewidmet ist, sondern auch der Martinstag. Gerade der hat in Poznan seine besonderen Traditionen mit dem Martinsumzug und den leckeren Martinshörnchen, der Posener Antwort auf die französischen Croissants.

Der Martinsumzug in Poznan

Hoch zu Ross führt St. Martin den Umzug durch seine Straße, die ulica Swietego Marcina in Poznan (Posen), an. Ihm folgt eine bunte Schar von Menschen auf dem Weg von der St.-Martinskirche zum ehemaligen Kaiserschloss, wo St. Martin die Stadtschlüssel empfängt. In diesem Jahr wirbt die Posener Touristeninformation mit besonderen Hotelangeboten für die Zeit um den 11. November.

Die Tradition des Martins-Umzugs in der westpolnischen Stadt reicht bis ins Mittelalter zurück und wurde in den 1990er Jahren wiederbelebt. Der Umzug erinnert an die Legende des Martin von Tours, eines römischen Legionärs und späteren Bischofs, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. In Posen gibt es nach dem Umzug, der um 14 Uhr in der zentral gelegenen ulica Swietego Marcina beginnt, ein Fest mit Konzerten in vielen Höfen sowie Spielen für Kinder und anderen Attraktionen.

Rund um den 11.11., der in Polen auch ein Nationalfeiertag ist, bieten zahlreiche Posener Hotels Sonderpreise für ihre Gäste. So gibt es im neu eröffneten Designerhotel Puro die Nacht im Doppelzimmer schon für 45 Euro, das Luxushotel Andersia bietet das Doppelzimmer für 62 Euro und gewährt zudem 30 Prozent Rabatt im Restaurant und Wellnessbereich.

Den Martinshörnchen wurde ein Museen gewidmet

Neben dem farbenfrohen Umzug und einem großen Festprogramm erwartet die Besucher in Poznan die traditionelle Spezialtät Poznans für den Martinstag: die Martinshörchchen, denen nun sogar ein eigenes Museum gewidmet ist. Verbunden mit der Geschichte von St. Martin ist das Martinshörnchen (rogal Swietomarcinski), das von seiner Form an den zerrissenen Mantel des Heiligen erinnern soll. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Gebäckstück ein kulinarischer Botschafter Posens und hat dort jetzt sogar ein eigenes Museum erhalten. Mitten im Herzen der Posener Altstadt können Groß und Klein nicht nur Wissenswertes über die Tradition des Hörnchens erfahren, sondern selbst beim Backen Hand anlegen.

Untergebracht ist das neue Museum in einem der schönsten Renaissance-Gebäude der Stadt am Marktplatz. Das Programm für Besucher dauert rund 45 Minuten. Echte Posener erzählen die Legende der Martinshörnchen, klären über Rezepturen auf, führen durch die historischen Räume und erklären den Posener Dialekt, der viele Germanismen besitzt. Den Höhepunkt stellt eine gemeinsame Backaktion mit Verköstigung dar.

Die Posener Form des Croissants besteht aus einem Plunderteig, der unter anderem mit Weißmohn, Vanille, Datteln und Feigen gefüllt, mit Zuckerglasur bestrichen und mit zerkleinerten Nüssen bestreut wird. Ein Posener Bäcker hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Idee, am Martinstag die Hörnchen zu backen und sie an Arme zu verteilen. Heute sind sie fester Bestandteil des Martinstags. Die Martinshörnchen sind ein Produkt mit geschützter Herkunftsbezeichnung und werden in dieser Form nur in Posen und Umgebung produziert.

Informationen rund um den Umzug zum St.-Martinstag bietet die Website www.martin.poznan.travel Über das Angebot des Hörnchenmuseums informiert die Seite www.rogalowemuzeum.pl Posen ist in weniger als drei Stunden per Bahn und Pkw von Berlin aus erreichbar. Flugverbindungen bestehen nach Düsseldorf, Frankfurt und München.

Quelle: Polnisches Fremdenverkehrsamt

Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".