Andrzej Wajda und der polnische Film

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WajdaAm sechsten März 2009 wurde Andrzej Wajda 83 Jahre alt. Kein anderer Regisseur hat den polnischen Film so geprägt und personifiziert wie Wajda, denn Polen war immer das große Thema seiner Filme.

Polen als Thema
Maler wollte er eigentlich werden und so sind auch seine Filme: Gemälde auf der Filmleinwand, die zum großen Teil die polnische Geschichte widerspiegeln, die sein Leben mit bestimmte, denn sein Vater, ein polnischer Offizier gehörte zu den Opfern des Massakers von Katyn, er selbst kämpfte als Meldegänger der polnischen Untergrundarmee, gegen die deutsche Besatzung.

Diese Erfahrung verarbeitete er in seinen ersten Filmen „Der Kanal“ und „Asche und Diamant“. Auch später kam er immer wieder in seinen Filmen auf die Thematik des Krieges und der Besetzung Polens zurück wie in „Warschauer Karwoche“ oder „Korczak“.

Immer eher dem italienischen Realismus als dem sozialistischen Realismus verbunden, machte sich Wajda mit seinem zweiten großen Themenbereich, der Auseinandersetzung mit dem Stalinismus bei den Herrschenden Polens keine Freunde, hatte mit Zensur und Aufführungsverboten zu kämpfen.

Die beiden bekanntesten Filme dieser Schaffensperiode sind „Der Mann aus Marmor“ und „Der Mann aus Eisen“, für den er in Cannes die goldene Palme erhielt, nicht zuletzt ob der ungeheuren Symbolkraft seiner Bilder.

Seine Nähe zur Solidarnosc trieb Andrzej Wajda nach der politischen Wende kurzzeitig sogar in die große Politik. Er wurde 1989 als Kandidat der Solidarnosc in den polnischen Senat gewählt und blieb bis 1991 Senator.

Gemälde auf der Leinwand
Neben diesen Filmen zur Geschichte und Gegenwart Polens ist Wajda vor allem ein großer Könner im Umsetzen von Literatur auf die Leinwand. Gerade diese ganz verschiedenartigen Filme sind Gemälde voll impressionistischer Bilder und subtiler Kameraführung, wie„Die Hochzeit“ oder die Umsetzund des Reymont – Romans „Das gelobte Land“. Beifallsstürme in Polen rief seine filmische Umsetzung des polnischen Nationalepos „Pan Tadeusz“ hervor und im Jahr 2000 war es dann endlich so weit: Andrzej Wajda bekam einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.

Auch fast alle anderen großen Filmfestivals zeichneten Wajda aus, 1981 erhielt er in Cannes die Goldene Palme, 1998 in Venedig den Goldenen Löwen, auf der Berlinale 2006 erhielt er den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.

Katyn, der Film über den sowjetischen Mord an Tausenden polnischer Offiziere ist wieder ein Stück Aufarbeitung leidvoller polnischer Geschichte, die Wajda auch persönlich betroffen hatte, denn sein Vater war einer der ermordeten Offiziere. Der Film kam 2007 in die polnischen Kinos, 2008 war „Katy?“ für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.

Wajdas jüngstes Meisterwerk ist „Tatarak“. Mit diesem Film nahm er an der Berlinale 2009 teil und kündigte in Berlin auf der Pressekonferenz an, dass sein nächstes Projekt ein Film über Lech Walesa sein würde.

Kein anderer Regisseur hat den polnischen Film so geprägt und personifiziert wie Wajda, denn Polen war immer das große Thema seiner Filme.

(c) Brigitte Jäger-Dabek

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Über Brigitte Jaeger-Dabek 1608 Artikel
Brigitte Jäger-Dabek kennt Polen seit vielen Jahren und ist als freie Journalistin Polen-Expertin. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buchs "Länderporträt Polen".